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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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gepfiffen, wie ich konnte.“
    „Ich denke, der Äther hat sie getötet“, sagte Pimm und legte die Hand an die Wange des Mädchens. Sie war noch warm. „Wahrscheinlich sind einige der anderen Frauen auf dieselbe Weise umgekommen.“
    „Glauben Sie, er wird es heut’ Nacht noch mal versuchen?“, sagte Ben.
    „Das ist möglich, aber ich glaube, dass er dafür zu vorsichtig ist.“
    „Was machen wir jetzt?“, fragte Ben.
    Pimm seufzte. „Wir sollten ihre Leiche zu Mr. Adams bringen, und zwar schnell. Am besten noch in dieser Stunde.“
    Ben und Solly wechselten einen Blick. Ben zuckte die Schultern. „Wie Sie meinen. Das könnten wir schaffen, wenn wir uns beeilen.“
    „Manchmal glaube ich, die Wissenschaft hat der Nekromantie den Rang als dunkelste Kunst abgelaufen“, meinte Pimm und blickte auf die tote Frau herunter. Er fragte sich, ob Adams tatsächlich vollbringen konnte, was er versprochen hatte, und ob er es ihn überhaupt versuchen lassen sollte.
    „Ich bin anderer Meinung, Sir“, sagte Ben. „Nein, die Stadt ist so hell wie nie zuvor. Man kann jetzt alles viel deutlicher sehen, und das haben wir nur der Wissenschaft zu verdanken.“
    „Ich hab’ die alchemistische Lampe, die meine Alte mitgebracht hat, weggeworfen“, sagte Solly. „Ich hatte vorher nie ’ne Ahnung, wie verdreckt mein Haus war, bis sie dann die Lampe reingestellt hat. Ich konnt’ mich kaum überwinden, mich in meinen eigenen Sessel zu setzen, weil es so ekelhaft war.“ Das sagte ein Mann, der so schmutzig war, dass man in seinen Nasenfalten Korn hätte säen können.
    „Keiner hat je behauptet, dass der Fortschritt hübsch wäre“, sagte Pimm und half ihnen, die arme Frau fortzutragen.

Ein Augenzeuge ohne Augen

    A dam sah auf, als jemand an die Tür zu einem der Tunnel zu pochen begann. Der Bereich unter den Lagerhäusern, wo er lebte und arbeitete, war von Gängen durchlöchert. Einige davon waren auf natürliche Art entstanden, doch die meisten waren vor langer Zeit gegraben worden, und ihr Zweck war in Vergessenheit geraten. Einige von ihnen gingen in noch ältere Grabkammern über, wo es Artefakte gab, die nicht von Menschenhand geschaffen schienen. In den vielen Jahren, die er nun schon hier lebte, hatte Adam einige dieser Tunnel erweitert oder erweitern lassen. Die meisten Gänge waren nur ihm selbst bekannt, aber die Stahltür, an die gerade laut geklopft wurde, befand sich am Ende des Tunnels, durch den Abel Values Männer ihm die toten Frauen lieferten.
    Nachdem er seine weiße Maske aufgesetzt hatte, zog Adam an einem Seil und glich damit die Gegengewichte aus, die schwingend die Tür aufzogen. In dem dunklen Raum vor der Tür, der einst der Kohlenkeller eines Nachbarhauses gewesen war, standen zwei Männer: Der, der Big Ben genannt wurde, und der Detektiv, der ihn am Tag zuvor besucht hatte. Zwischen sich trugen sie eine tote Frau. Sie hatten sich ihre Arme um die Schultern gehängt, während die kleinen Füße der Toten über den Boden schleiften.
    „Aber Lord Pembroke“, sagte Adam, „was bringen Sie doch für interessante Geschenke.“
    „Sie ist seit vierzig Minuten tot, vielleicht auch kürzer.“ Halliday war außer Atem und rot im Gesicht, aber er hatte einen entschlossenen Gesichtsausdruck. Adam hatte diesen Ausdruck einige Male im Spiegel gesehen, ehe er so klug gewesen war, alle Spiegel aus seinem Wohnbereich zu entfernen. „Ist an zu viel Äther gestorben. Können Sie tun, was Sie versprochen haben?“
    „Theoretisch ja.“ Er zögerte. „Ich habe es allerdings bisher nur bei Hunden geschafft, und es ist schwer zu sagen, wie viel Verstand ein Hund nach seinem Tod behält. Er hat ja vorher schon herzlich wenig. Aber ich brenne darauf, es mit einem menschlichen Objekt zu versuchen. Selbst ein Misserfolg könnte aufschlussreich sein. Bringen Sie sie her und legen Sie sie auf den Tisch.“ Er führte die Männer den Ziegelkorridor entlang in sein Laboratorium. Dort zogen sie den leblosen Körper der Frau auf denselben Tisch, auf dem auch ihre Schwester von der Straße kurz zuvor gelegen hatte. Adam überlegte, welche Werkzeuge er brauchte. Die Knochensäge, natürlich, aber vielleicht sollte er erst das Nährstoffbad vorbereiten?
    „Wenn das alles war, meine Herren, gehe ich jetzt am besten und erstatte Mr. Value Bericht“, sagte Big Ben. „Auch wenn ich nicht ganz sicher bin, was ich zu berichten habe.“
    „Sag ihm, dass der Mörder entkommen ist, und dass Mr. Adams die Leiche

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