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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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einer harmonischen Ehe wäre so etwas üblich.«
    »Harmonie kann auch bedeuten, den andern in Ruhe zu lassen, wenn es die Situation erfordert«, antwortete sie noch kühler und abweisender als schon zuvor.
    »Seltsam. Wenn ich verheiratet wäre, meine Frau wüsste immer, wo ich bin und was ich mache.«
    »Das ist das Problem an Beziehungen, dieses immer wissen wollen, was der andere macht und wo er ist. Ich nenne das schlicht Kontrolle. Wir haben uns nicht kontrolliert, denn wir haben einander vertraut. Wir sind seit zehn Jahren verheiratet, und ich kann mich nicht beklagen.«
    »So hat jeder seine Sicht vom Leben«, sagte Brandt. »Ich bin wohl doch eher konservativ. Nur noch eine Frage. Trauern Sie um Ihren Mann?«
    »Natürlich tue ich das, auch wenn es für Sie nicht den Anscheinhat. Sie platzen hier herein, hauen mir die Nachricht vom Tod meines Mannes um die Ohren und stellen mich auch noch als Verdächtige hin …«
    »Kein Mensch verdächtigt Sie, Frau Wedel. Ich finde nur Ihr Verhalten etwas merkwürdig …«
    »Und ich Ihre Fragen. Sonst noch was?«
    »Hat Ihr Mann Verwandte?«
    »Er hat einen Bruder, Jochen. Mein Schwiegervater ist vor vier Jahren gestorben, und meine Schwiegermutter, wenn ich sie überhaupt als solche bezeichnen kann, hat sich schon vor fast dreißig Jahren aus dem Staub gemacht und lebt jetzt irgendwo in Südamerika. Ich habe sie jedenfalls nie kennen gelernt, ich weiß nur, dass sie ein verdammtes Miststück sein muss, so wie mein Mann sie geschildert hat. Bei Nacht und Nebel ist sie mit ihrem Liebhaber durchgebrannt und hat sich erst ein halbes Jahr später gemeldet.«
    »Und wo können wir den Bruder finden?«
    »Ich gebe Ihnen die Adresse, aber er ist sehr viel unterwegs. Meine Schwägerin müsste allerdings zu Hause sein.« Sie stand auf, notierte die Adresse und Telefonnummer auf einem Zettel und reichte ihn Brandt.
    »Vielen Dank. Und rufen Sie mich an, falls Ihnen doch noch etwas einfallen sollte, was uns weiterhelfen könnte. Meine Nummer haben Sie ja.«
    »Selbstverständlich.«
    »Wir finden allein hinaus. Einen schönen Tag noch«, konnte er sich nicht verkneifen zu sagen, bevor er mit Eberl das Haus verließ. In der Tür drehte er sich noch einmal um und sah Katharina Wedel an. »Wer führt jetzt eigentlich die Galerie weiter?«
    »Das scheint ja ungeheuer wichtig zu sein, jetzt, da mein Mann tot ist«, antwortete sie spöttisch. »Wissen Sie was, mirist es vollkommen egal, wer diese verdammte Galerie weiterführt, mir hat sie nie etwas bedeutet.«
    »Und warum nicht? Es ist schließlich so etwas wie das Lebenswerk Ihres Mannes.«
    »Jeder hat sein Lebenswerk. Das gilt für einen Handwerker genauso wie für einen Künstler. Ich kann nur mit diesen modernen Bildern nicht viel anfangen.«
    »Und hat Ihr Mann genauso über Ihre Schriftstellerei gedacht?«
    »Nein, hat er nicht. Er war mein bester Lektor, er hat meine Manuskripte gelesen, bevor irgendjemand im Verlag sie zu Gesicht bekommen hat. Und er war mein schärfster Kritiker. Genügt Ihnen diese Antwort?«
    »Fürs Erste ja. Dennoch bitte ich Sie darüber nachzudenken, was aus der Galerie werden soll, vor allem jetzt, wo diese Ausstellung ansteht.«
    »Fragen Sie doch seine Angestellten, die können das bestimmt managen. Und nun würde ich gerne allein sein. Auf Wiedersehen.«
    »Wiedersehen«, sagte Brandt nur und begab sich mit Eberl zum Ausgang.
    Im Auto sagte er zu ihr, während er den Motor startete: »Hau mir mal mit voller Wucht in die Fresse, damit ich sicher bin, dass ich das eben nicht geträumt habe. Die ist kalt wie eine Hundeschnauze. Irgendwas stimmt doch da nicht, oder wie siehst du das?«
    »Willst du wirklich eine Antwort darauf? Eine Hundeschnauze ist der reinste Feuerofen dagegen. Ich habe mich gewundert, wie du so ruhig bleiben konntest.«
    »Was hätte ich denn machen sollen? Sie anbrüllen, dass sie gefälligst Trauer zu zeigen hat? Die hat was zu verbergen, fragt sich nur, was.«
    »Es hat mit ihrer Ehe zu tun«, entgegnete Eberl lakonisch.
    »Inwiefern?«
    »Wenn diese Ehe harmonisch war, hänge ich sofort meinen Job an den Nagel. Oder ich lebe in einer andern Welt.«
    »Wir hatten das doch schon bei Kaufung. Bei den Reichen und Schönen geht es eben anders zu als bei uns Normalos.«
    »Quatsch! Mein Mann ist auch nicht gerade arm und verkehrt viel in den sogenannten besseren Kreisen …«
    »Aber weiß er auch, wie das Privatleben seiner Kunden aussieht? Was hinter der Fassade der

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