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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ans Fenster und schaute hinaus in den Garten, dessen Rasen nach dem Jahrhundertsommer gelb und vertrocknet war, wie überhaupt die ganze Natur großen Schaden davongetragen und viele Bäume früh ihre Blätter verloren oder abgeworfen hatten und alles sich nach Regen sehnte, der aber weit und breit nicht in Sicht war.
    »Hat er leiden müssen?«
    »Nein, er war sofort tot.«
    »Das ist gut, das ist das einzig Gute an dieser schrecklichen Nachricht. Dabei hatte er noch so viele Pläne für die Zukunft. Die Ausstellung sollte eigentlich erst der Anfang sein, seine nächsten Projekte hat er mir aber schon in groben Umrissen geschildert. Haben Sie schon einen Anhaltspunkt, wer der Mörder sein könnte?«
    »Nein, bisher leider nicht. Wie war denn das Verhältnis zwischen Ihnen? Haben Sie sich gut verstanden?«
    »Wir sind oder besser gesagt waren Brüder. Früher waren wir wie Hund und Katze, doch im Laufe der Jahre hat sich das etwas gebessert. Allerdings muss ich ehrlicherweise gestehen, dass wir uns trotzdem nie wirklich nahe gestanden haben. Klaus hat sich mehr schlecht als recht durchs Leben geschlagen, was unserem Vater natürlich nicht sonderlich gefallen hat, bis er Katharina kennen lernte. Mit ihr ist so etwas wie Konstanz in sein Leben getreten, er hat sein BWL-Studium beendet und anschließend drei Jahre die Buchhaltung unseres Vaters gemacht, der vor vier Jahren gestorben ist. Wir haben die beiden Apotheken verkauft, weil Klauskeine Lust hatte, auch nur eine davon zu übernehmen. Er hatte auch gar nicht die Ausbildung dafür, und kaum ein Jahr später hat er die Galerie gekauft.«
    »Hätten Sie nicht …?«
    »Nein«, wurde Brandt von Wedel lächelnd unterbrochen, »ich bin Pilot, und das seit fast vierzehn Jahren. Diesen Beruf würde ich um nichts in der Welt aufgeben. Ich habe mir meinen Lebenstraum damit erfüllt.«
    »Und Sie, Frau Wedel?«
    Sie blickte erschrocken auf, als hätte sie nicht damit gerechnet, angesprochen zu werden. »Was meinen Sie?«
    »Was machen Sie?«
    »Nichts Besonderes. Ich kümmere mich um das Haus und einige andere Dinge.«
    »Ach komm, Schatz, du bist eine begnadete Malerin. Schauen Sie, die Bilder, die hier hängen, hat alle meine Frau gemalt. Sie hat sogar schon einmal bei meinem Bruder ausgestellt.«
    Brandt sah sich die Bilder an und nickte beeindruckt. Das waren keine Farbkleckse, das waren Bilder, die seinem Geschmack entsprachen, sanfte Farben, sanfte und doch nachdenklich stimmende Motive aus dem Leben.
    »Sehr schön, wirklich«, sagte er anerkennend. »Ich kann nicht einmal Strichmännchen richtig zeichnen.«
    »Danke«, erwiderte sie verlegen lächelnd, schüchtern wie ein junges Mädchen.
    »Wann haben Sie Ihren Bruder beziehungsweise Ihren Schwager das letzte Mal gesehen?«
    Jochen Wedel zuckte mit den Schultern. »Wann war das, Schatz? Vor drei Wochen, oder ist das schon länger her? Ich weiß es nicht mehr genau.«
    »Das war Anfang August, als wir bei Klaus und Katharinazum Essen eingeladen waren«, sagte Christine Wedel, die zunehmend nervöser wirkte, als wollte sie gleich aufspringen und aus dem Zimmer rennen.
    »Stimmt, das war an dem Tag, als du wieder diese Migräne hattest und eigentlich gar nicht mitkommen wolltest. Ich erinnere mich jetzt wieder. Durch diese vielen Flüge verliert man jedes Zeitgefühl. Wir haben uns jedenfalls nicht oft gesehen, höchstens neun- oder zehnmal im Jahr.«
    »Dann können Sie mir wohl auch nicht sagen, ob Ihr Bruder irgendwelche Feinde hatte?«
    »Mein lieber Bruder hatte Freunde und Feinde. Aber wenn Sie mich jetzt nach Namen fragen, muss ich leider passen. Ich kenne nur einen Freund mit Namen, aber der ist auch schon tot.«
    »Sie sprechen von Dr. Kaufung?«
    Jochen Wedel nickte nur.
    »Und woher wissen Sie, dass er Feinde hatte?«
    »Weil es in seiner Natur lag, sich welche zu schaffen. Es war für ihn wie ein Spiel, und es könnte sein, dass er es diesmal zu weit getrieben hat. Oder was meinst du, Schatz?«
    »Du kennst ihn besser als ich, schließlich bist du sein Bruder. Aber ich denke schon, dass er welche hatte«, antwortete sie zaghaft.
    »Inwiefern lag es in seiner Natur, sich Feinde zu schaffen? Und was für ein Spiel war das?«
    »Er hat es schon als Kind blendend verstanden, sich mit andern anzulegen, oder besser gesagt, sie reinzulegen. Als er älter wurde, hat er seine Methoden verfeinert, er ist subtiler vorgegangen, so dass die andern nicht gleich gemerkt haben, was er wirklich vorhatte.«
    »Entschuldigen

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