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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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an seinen Notruf. Vermutlich brauchten sie eine offizielle Bestätigung, dass der Fremde tatsächlich seinen letzten Atemzug getan hatte.
    Endlich, nachdem der vorgesetzte Beamte und der Doktor wieder gegangen waren, erinnerte sich einer der verbliebenen Constables an Monty und kam zu ihm. Ob Monty der Hausinhaber wäre, wollte er wissen, und ob er angerufen und den Toten gemeldet hätte. Monty antwortete gereizt auf beide Fragen mit Ja. »Das habe ich Ihnen doch alles schon erzählt!«
    »Ich wollte mich nur noch einmal versichern, Sir. Gibt es vielleicht ein weiteres Zimmer, in dem wir uns ungestört unterhalten können?«
    »Unterhalten? Worüber zum Teufel wollen Sie sich denn mit mir unterhalten?«
    »Ich würde gerne von Ihnen erfahren, was passiert ist, Sir«, sagte der Constable. »Wurde der andere Gentleman überraschend krank? Hat er hier bei Ihnen gewohnt?« Der junge Constable warf einen zweifelnden Blick auf das umgebende Durcheinander von verstaubtem altem Mobiliar und fadenscheiniger Teppiche in Montys Wohnzimmer.
    »Was denken Sie! Selbstverständlich nicht!«, entgegnete Monty.
    »Dann würden wir gerne seinen Namen und seine Anschrift erfahren, Sir. Wir müssen seine Hinterbliebenen informieren und das Büro des Coroners. Haben Sie sonst noch jemanden außer der Polizei angerufen?«
    »Was den Namen und die Anschrift angeht - ich hab nicht die geringste Ahnung. Ich weiß weder, wer der Kerl ist, noch wie er hierhergekommen ist. Ich war in der Stadt, komme nach Hause und finde ihn auf meinem Sofa. Zuerst dachte ich, er wäre eingeschlafen. Unnötig zu erwähnen, dass ich niemanden außer Ihnen angerufen habe. Wen zum Teufel auch?«
    Er führte den Uniformierten trotzdem in die Küche, wo sie sich an den Tisch setzten und Monty alles noch einmal langsam wiederholen musste, sodass der Constable es mitschreiben konnte. Typisch für die verdammte Bürokratie, dachte Monty resigniert. Sie stellen einem zwanzig Mal die gleiche Frage, und erst dann schreiben sie es auf.
    »Nun, Sir«, fragte der Constable zu guter Letzt. »Haben Sie den Toten angerührt?«
    Monty starrte ihn entgeistert an. »Wozu um alles in der Welt denn das?«
    »Beispielsweise um seine Identität herauszufinden, Sir. Vielleicht haben Sie nach seinem Führerschein gesucht? Sie sagten, er wäre Ihnen fremd. Sie müssen sich doch gefragt haben, wer dieser Mensch war, als Sie ihn auf Ihrem Sofa vorgefunden haben?«
    Monty runzelte die Stirn und dachte lange nach, bevor er antwortete. »Ich habe mich nicht gefragt, wer er war«, sagte er schließlich. »Ich habe mich vielmehr gefragt, wie er in mein Haus gekommen ist und wie ich ihn möglichst schnell wieder loswerden kann. Es war - ist - mir egal, wer er ist. War. Was auch immer. Ich kenne ihn nicht. Wenn ich gewusst hätte, wer der Tote auf meinem Sofa ist, hätte ich selbstverständlich bei ihm zu Hause angerufen und jemandem gesagt, dass er herkommen und ihn abholen soll. Weil ich aber nicht gewusst habe, wer er ist, habe ich bei Ihnen angerufen.«
    Der Constable seufzte. In diesem Moment erklang von draußen das Geräusch weiterer Fahrzeuge, die vor dem Tor am Straßenrand hielten. Neue Stimmen ertönten aus dem Wohnzimmer. Dann wurde die Küchentür geöffnet, und zu Montys großem Entsetzen kam seine verstorbene Frau hereinspaziert.
    Wenn die Entdeckung des Toten auf seinem Sofa bereits ein Schock für ihn gewesen war, so war das hier um ein Mehrfaches schlimmer. Monty riss die Augen auf, und sein Unterkiefer sank herab wie der des Burschen auf seinem Sofa. Er spürte, wie alles Blut aus seinem Gesicht wich, und vor seinen Augen verschwamm alles. »Ich will verdammt sein!«, murmelte er. Spazierten heute denn überall Tote herum? Zuerst der Fremde in seinem Wohnzimmer und jetzt ein Geist, der in die Küche geschlendert kam ...
    »Sir?«, fragte der Constable besorgt. Er streckte die Hand aus und berührte Montys Unterarm.
    »Nein!«, sagte Monty laut und deutlich. »Nein. Das ist nicht möglich. Das habe ich mir alles nur eingebildet.«
    »Ich fürchte nein, Sir. Im Nachbarzimmer befindet sich eine Leiche. Sie haben sich nichts eingebildet.«
    Monty winkte irritiert ab. Er hoffte, das Winken würde auch die Gestalt vertreiben, die soeben durch die Tür hereinspaziert war. Penny war seit mehr als zehn Jahren aus seinem Leben verschwunden und vor vier Jahren ganz gestorben. Bridget war vorbeigekommen, um ihn über ihren Tod zu informieren und ihn zu fragen, ob er vielleicht die

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