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Mord im Labor

Mord im Labor

Titel: Mord im Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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für ihn empfand, aber jeder, der ihr vor
Browning Schutz bot, muß ihr wie ein Ritter in schimmernder Rüstung erschienen
sein.«
    »Möchtest du noch einen
Martini?« fragte sie.
    »Ich glaube nicht«, sagte ich. »Du
hast übrigens den deinen noch nicht einmal angerührt.«
    »Deine Geschichte ist so
fesselnd«, sagte sie bissig. »Ich habe einfach nicht die Zeit, an irgendwas
anderes zu denken.«
    »Und das war der Augenblick,
als der gute alte Charles Demarest , der hinter den
Kulissen wartete, entschied, auf der Bühne zu erscheinen«, sagte ich. »Er hat
dich praktisch abgefangen, als du gleichsam von Everard abpralltest. Wieder wurdest du beruhigt. Trotz deiner Brille warst du attraktiv
für Männer — obwohl dich Everard wegen Jan O’Hara
verlassen hatte — und schließlich war Demarest ebensogut wie er. Er war ebenfalls Forschungschemiker und
dir intellektuell ebenbürtig. Aber ich glaube, er machte dich mit einem neuen
Element bekannt.«
    »Ich weiß wirklich nicht, wovon
du redest«, sagte Ellen mit Kleinmädchenstimme.
    »Charlie-Boy!« Ich hob meine
Stimme fast bis zum Rufen. »Kommen Sie raus! Raus, raus, wo immer Sie sind! Das
war Ihr Stichwort, Freund!«
    Zwei Sekunden später öffnete
sich die Schlafzimmertür, und Demarest trat ins Wohnzimmer.
Er trug wieder einen seiner zottigen Anzüge, und seine Krawatte war zum
Schaudern. Zwischen den Fingern einer Hand hielt er eine Zigarette und in der
anderen Hand einen Revolver, der direkt auf mich gerichtet war.
    »Ein würdiger Gegner,
Lieutenant.« Er strahlte mich freundschaftlich an. »A minus, würde ich sagen.
Ja, ganz entschieden A minus. Wollen Sie es mit einem vollen A versuchen? Ich
meine, das Element beim Namen nennen?«
    »LSD?« fragte ich.
    »Brillant!« Sein Lächeln wurde
noch strahlender. »Sie gehören entschieden zu den anderen Klassenbesten!«
    »Wieso anderen?« fragte ich.
    »Sie werden sich nicht fehl am
Platze fühlen«, sagte er jovial. »Sie kennen sie doch inzwischen alle, nehme
ich an? Jan O’Hara, Justin Everard und den lieben,
alten Miles Browning?«
     
     
     

11
     
    »Süße.« Er lächelte Ellen Speck
liebevoll an. »Willst du nicht mal nach dem Essen sehen? Nach all der Mühe, die
du dir damit gemacht hast, wäre es ein Verbrechen, wenn es verdürbe.«
    »Du hast völlig recht, Charles«,
sagte sie und stand schnell auf. »Brauch nicht zu lange, sonst mußt du
hinterher abwaschen, weißt du.«
    Sie rannte fast in die Küche,
und Demarest ließ seinen massiven Körper in den
Sessel sinken, den sie soeben verlassen hatte.
    »Eine reizende Person, was?«
sagte er. »Das haben Sie doch vermutlich herausgefunden, als sie vorgestern mit
ihr schliefen?«
    »Ich war ganz hingerissen, als
ich sah, wie sich ihre Brillengläser im Augenblick äußerster Ekstase
beschlugen«, sagte ich. »Aber vielleicht haben Sie das bis jetzt noch nicht
erreicht?«
    »Nehmen Sie Ihre Zunge in acht,
Wheeler«, sagte er kalt. »Sonst könnten Sie leicht zu Schaden kommen.«
    »Wenn Sie den Wolf spielen
wollen, sollten Sie wie ein Wolf aussehen«, sagte ich. »Im Augenblick gleichen
Sie eher einem großen schnuckeligen Teddybär.«
    »Sie versuchen mich zu
provozieren, damit ich eine Dummheit mache.« Er nickte weise. »Drücken wir uns
mal so aus, Lieutenant — in einer netten, einfachen Sprache, die Sie begreifen.
Wir werden jetzt noch fünf Minuten lang hier sitzen und uns unterhalten. Wenn
Sie zu irgendwelchen Gewaltmaßnahmen greifen, werde ich Sie erschießen müssen.
Ich brauche Sie nicht daran zu erinnern, daß ich bereits zweimal getötet habe,
also kommt es mir auf einen weiteren Mord gar nicht an.«
    »Nur zweimal?« fragte ich.
    »Zweimal.« Er nickte. » Everard und Browning. Das war eine Abmachung zwischen Ellen
und mir, wissen Sie. Wenn wir beide jeweils einen umbrachten, würden wir für
den Rest unseres Lebens aneinander gebunden sein — das ist doch wohl die
richtige Phrase? Natürlich ließ ich Ellen die Auswahl, und sie zog es vor, Jan
O’Hara zu erledigen. Verständlich, glaube ich.«
    »Haben Sie die
Champagnerflasche mit LSD versetzt?«
    »Mit einer Art verfeinertem LSD«,
sagte er. »Ich habe schon einige Zeit daran gearbeitet. Das Mittel bringt die
heftigsten und erschreckendsten Halluzinationen hervor, gefolgt von einem sehr
tiefen Schlaf. Wenn ich nur eine Möglichkeit finden könnte, es auf legitime
Weise zu kommerzialisieren.«
    »Ich hatte recht, was Everard betraf?«
    »Mit seiner großen Entdeckung?«
Er nickte

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