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Mord in der Vogelkoje

Mord in der Vogelkoje

Titel: Mord in der Vogelkoje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Köster-Lösche
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Asmus zu Matthiesen, dem er die Antwort aus Amerika übersetzt hatte. »Die vermuten übrigens wohl, dass Föhr und Sylt ein und dieselbe Insel sei. Macht ja nichts. Wichtiger zu wissen ist, dass unser Hank die beiden Naturburschen von der Entenkoje ganz offensichtlich für Amerikaner hält, deutsche Konkurrenz schließt er aus. Und jetzt lesen wir, dass es nicht die amerikanischen Behörden sind, die sich für ihn interessieren, die scheinen vielmehr keine Ahnung von seiner Existenz und seinem Geschäftsvorhaben zu haben.«
    »Bleibt also …«, flocht Matthiesen ein.
    »Bleiben diese Mafiakartelle. Offenbar sind sie sehr straff geführt und bestens organisiert. Da die beiden Kerle sich über Monate hier immer wieder haben sehen lassen, muss man sie wohl als Beobachter einstufen.«
    »Mit der Fragestellung, ob sich Christensens Geschäft lohnen wird. Ob sie es in die eigene Organisation einbauen können und Ähnliches«, riet Matthiesen scharfsinnig.
    »Stimmt. Aber ich glaube, dass sie nicht nur wegen der Machbarkeit des Geschäftes hier waren. Sie werden auch Hank unter ständiger Beobachtung gehalten haben. Die Panik, die Hank erfasste, als ich ihm von den beiden erzählte, von denen er keine Ahnung hatte, lässt mich vermuten, dass er Angst um sein Leben hat. Entweder, weil er das Geschäft selbständig betreiben will, obwohl bekannt ist, dass die Alkoholmafia keine Konkurrenz duldet. Oder er will sich diesen Leuten anschließen und wird überprüft, ob er als Geschäftsmann in ihrem Sinne vertrauenswürdig ist.Denn jeder Dilettant ist eine Gefahr für alle anderen im illegalen Gewerbe. Borg Godbersen beschrieb mir den Alkoholschmuggel wie ein gut funktionierendes Industrieunternehmen. Sand im Getriebe sehen solche Leute als gefährlich an.«
    »Aber wenn das alles zutrifft, Nis, muss man ja annehmen, dass der eine Amerikaner noch hier in der Gegend ist … Irgendwo in einem Versteck. Ihr Auftrag ist dann ja wohl noch nicht erledigt.«
    Asmus nickte. »Zwischenzeitlich werden sie immer wieder in ihre ehemalige Heimat in Süddeutschland oder der Schweiz zurückgekehrt sein. Zum Verwandtenbesuch. Aber jetzt, wo hier alles auffliegt …«
    »Können die Schnapsorganisationen in den Staaten sich Christensen nicht mehr leisten«, ergänzte Matthiesen.
    »Das ist es wohl, wovor sich Hank fürchtet. Dass die beiden ihn ermorden sollen.«

    Endlich traf auch die Mitteilung ein, die Asmus sich aus Hamburg erhoffte, wo die Polizei ein eigenes Labor besaß.
    Die Kugeln, die Degenhardt und Dres getroffen hatten, stammten aus demselben Gewehr. Die Art des Gewehrs war leider nicht bestimmbar, wenn auch die Techniker auf dem besten Wege schienen, dies eines Tages feststellen zu können. Aber vorerst reichte Asmus die Gewissheit, dass Schrot und Kugeln aus unterschiedlichen Waffen und nicht vom selben Schützen abgefeuert worden waren. Der eine war ein Gelegenheitsschütze, der bestenfalls in eine fliegende Entenschar ballern konnte, der andere ein geübter Jäger, der möglicherweise oft Bären oder Luchse vor Kimme und Korn hatte und tödlich zu treffen pflegte.

K APITEL 20
    Um den Diebstahl des Baumaterials vollständig aufzuklären, natürlich auch, um Sinkwitz Vollzug melden zu können, machte sich Asmus auf den Weg nach Morsum.
    Der Bau war in vollem Gang, fast hektisch, konnte man sagen, und es dauerte eine Weile, bis Asmus den Bauleiter Lorenzen ausfindig gemacht hatte, der sich draußen auf dem Dammende in der See befinden sollte. Schließlich sprang er aus der zum Festland zurückkehrenden Arbeitslokomotive.
    Asmus winkte ihm zu. Dann erklärte er Lorenzen sein Anliegen. »Kennen Sie einen Mann, der als Dienstmann für Bahnhöfe, Hotels und ähnliche Einrichtungen mal hier gewesen ist? Außerdem betätigt er sich als Wächter von Grundstücken. Der könnte den Schlüssel zum Materiallager gestohlen haben.«
    Lorenzen schüttelte den Kopf. »Ich persönlich nicht. Vielleicht einer meiner Männer. Wenn Sie wollen, befrage ich sie, aber das dauert zwei, drei Tage. Es sind nicht alle jederzeit anwesend.«
    »Der Mann ist übrigens aus Süderlügum. Es gäbe noch eine Möglichkeit«, fuhr Asmus überlegend fort. »Nickels Petersen aus Kampen würde für den Diebstahl des Schlüssels auch in Frage kommen.«
    »Ja, den kenne ich natürlich! Der besucht mich gelegentlich, um sich von den Fortschritten am Dammbau ein Bild zu machen. Er hat mir auch schon fertiggebratene Enten mitgebracht.« Lorenzen grinste. »Eine

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