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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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könnte«, entschuldigte sich Jouma. »Jemandem, dem ich wirklich trauen könnte. Aber …«
    Er seufzte und erzählte seine Geschichte zu Ende. Als Jake von Sergeant Nyamis Verrat und der Ermordung Jacob Omus gehört hatte, meinte er nur: »Scheiße. Das ist ja grässlich.«
    »Ja, leider. Deswegen brauche ich auch Ihre Hilfe.«
    »Aber was kann ich denn schon tun?«
    Das Auto erbebte, als der nächste Lastwagen in Richtung Mombasa vorbeidonnerte.
    »Ganz einfach«, erklärte Jouma. »Ich möchte, dass Sie wieder Polizist werden.«

55
    M artha saß mit Patrick im Tamarind, einem Restaurant am Nyali-Strand mit Blick auf Mombasa. Während sie ihren kalten Hummer aß, fragte sie sich, warum Patrick wohl ständig auf seine Rolex sah.
    »Es ist zwei Minuten später als beim letzten Mal, als du draufgeguckt hast«, stellte sie gereizt fest.
    Er blickte auf und lächelte. »Tut mir leid.«
    »Musst du irgendwohin?«
    »Ich muss mich immer noch an die Zeitverschiebung gewöhnen«, behauptete Patrick – eine der lahmsten Ausreden, die Martha je gehört hatte. Seit sie das Restaurant betreten hatten, benahm er sich, als säße er auf glühenden Kohlen. Okay, dieses Restaurant war nicht das Sardi’s, und Mombasa war auch nicht Manhattan, aber das Essen war gut und …
    »Verdammt noch mal, Patrick, hörst du jetzt endlich mal auf, ständig auf deine Uhr zu gucken?!«
    Sein Gesicht nahm diesen Ausdruck eines gescholtenen kleinen Schulbuben an, der sie normalerweise dahinschmelzen ließ, sie aber jetzt nur noch mehr reizte. Sie hatte ihm von vornherein gesagt, dass er nicht kommen sollte. Ihr Aufenthalt in Kenia war nicht als Urlaub gedacht. Zugegeben, er hatte heute Vormittag zwei Stunden vor der Anwaltskanzlei gewartet, aber sie war schließlich diejenige, die sich mit einem Mann hatte herumstreiten müssen, der in New York nicht mal ein Unfallmandat bekommen hätte.
    »Ich muss mal«, entschuldigte sich Patrick, und Martha war froh, als er den Tisch verließ. Sie streckte die Hand zu seinem Teller, den er bis jetzt kaum angerührt hatte, und spießte eine Garnele auf, die ungefähr Form und Größe eines Telefonhörers hatte.

    Conrad Getty hatte den Anruf zwar erwartet, aber als es schließlich klingelte, fuhr er trotzdem zusammen.
    »Sind wir im Zeitplan?«
    Sofort brach dem Hotelbesitzer der kalte Schweiß auf der Stirn aus. »Der Lieferwagen ist unterwegs, Mr. Whitestone.«
    »Und die Lieferung?«
    »Steht an der Grenze bereit.«
    »Gut. Ich muss Sie wohl nicht eigens daran erinnern, dass diese Lieferung sehr wichtig ist, oder, Conrad?«
    »Nein.«
    »Ich kann gar nicht oft genug betonen, was für entsetzliche Folgen es nach sich ziehen würde, wenn irgendetwas schiefginge.«
    »Ich verstehe vollkommen, Mr. Whitestone.«
    »Dann müssen wir uns ja keinerlei Sorgen machen, oder?«
    Whitestone beendete das Gespräch mit einem Knopfdruck, dann zog er die SIM-Karte aus dem Handy und warf sie ins Pissoir. Nachdem er seinen Reißverschluss heruntergezogen hatte, sorgte er dafür, dass der Chip von seinem Urin durch die Rinne und schließlich ins Abflussrohr geschwemmt wurde. Anschließend machte er seine Hose wieder zu, legte eine neue SIM-Karte ein und ging zurück auf die Terrasse. Reine Vorsichtsmaßnahme – manche hätten sie vielleicht unnötig genannt, aber Whitestone war egal, was andere sagten. Hätte Augustus Kanga Vorsichtsmaßnahmen getroffen, hätte er niemals seinem Fahrer so vorbehaltlos vertraut – mit so fatalen Folgen.
    Da saß sie nun , dachte Whitestone. Seine kleine Martha, die sich gerade die Reste von seinem Teller angelte wie ein hungriger Straßenköter . Früher hatte er ihre pathologische Abneigung gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ganz reizend gefunden. Aber mittlerweile ging ihm diese Macke einfach nur noch auf die Nerven. Er war überrascht, warum und vor allem wie schnell sich die Gleichgültigkeit gegenüber dieser Geliebten eingestellt hatte. Vielleicht weil er zum ersten Mal versuchte, Geschäft und Vergnügen zu vereinen. Vorher war Martha eine willkommene Entspannung von seinem stressigen Job gewesen. Er hatte sich jedes Mal darauf gefreut, sie zu sehen, mit ihr zusammen zu sein und mit ihr zu schlafen. Jetzt, da sie seinem wirklichen Leben so nah gekommen war … tja, jetzt empfand er sie eher als Klotz am Bein.
    Nachdem er wieder ihr gegenüber Platz genommen hatte, unterhielten sie sich noch eine Weile. Beziehungsweise, Martha redete. Whitestone dachte über die

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