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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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zehn Minuten, aber sein Anzug war schon mit einer Schmutzschicht überzogen, die auf jeden Fall eine professionelle Reinigung nötig machen würde.
    Gerade näherte sich aus nördlicher Richtung ein Auto und bog von der Straße auf einen Schotterparkplatz ab. Der Wagen war knallgrün und schien mehr aus Löchern als aus Karosserie zu bestehen. Quietschend öffnete sich die Fahrertür, und Jouma atmete erleichtert auf, als er Jake aussteigen sah.
    »Ich hätte auch kein Problem damit gehabt, mich in der Stadt mit Ihnen zu treffen, Inspector.« Jake sah sich um und blinzelte unsicher.
    »Mombasa ist im Moment kein besonders guter Ort«, erwiderte Jouma. »Danke, dass Sie gekommen sind, Jake.«
    »Wie ich am Telefon schon sagte, ich war sowieso in dieser Richtung unterwegs«, sagte Jake.
    Der nächste achtzehnrädrige Truck donnerte in Richtung Malindi vorbei, und Jouma musste sich an Jakes Arm festhalten, um vom Luftzug nicht umgeworfen zu werden.
    »Also, was gibt’s denn nun?«, rief Jake über das Getöse. »Klang ja ziemlich dringend am Telefon.«
    Jouma nickte und führte Jake vom Highway weg zu seinem Panda neben dem Erfrischungsstand. Als die beiden Männer im Auto saßen, hielt der Inspector ein Handy hoch.
    »Ich kenne mich mit diesen Geräten bis heute nicht aus. Aber heute Morgen habe ich dieses Ding einem Händler in Jamhuri Park für fünf Dollar abgekauft. Er behauptet, ich kann dreißig Minuten lang damit telefonieren und kann es dann nur noch wegwerfen, aber irgendwie glaub ich das nicht.«
    Jake lachte. »Was hat Sie plötzlich zu diesem Quantensprung ins einundzwanzigste Jahrhundert veranlasst?«
    »Ich habe den Verdacht, dass mein Telefon im Büro demnächst angezapft wird – wenn es nicht schon längst geschehen ist.«
    Jouma fasste die Ereignisse des Vortags zusammen. Als er zu der Stelle kam, wie er im Büro über dem Baobab Club über Michael Kilis Leiche gestolpert war, kniff Jake überrascht die Augen zusammen.
    »Omu hat seinen Boss umgebracht?«
    Jouma schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht.« Er beschrieb, wie er den ganzen Morgen das Kommen und Gehen der Kunden beobachtet hatte. »Zu meiner Schande konnte ich die meisten von ihnen als prominente Mitglieder der Gesellschaft von Mombasa identifizieren. Die anderen waren Touristen. So verabscheuungswürdig ihre Absichten auch gewesen sein mögen, hatten sie doch alle einen legitimen Grund, dort zu sein. Dieser Mann jedoch interessiert mich.«
    Er reichte Jake ein knittriges Polaroidfoto. Obwohl das Motiv aus der Ferne aufgenommen und nur verschwommen erkennbar war – Jouma war kein großer Fotograf –, erkannte Jake sofort den fassförmigen Oberkörper und die spindeldürren Beine.
    »Tug Viljoen?«, rief er überrascht.
    Jouma nickte. »Nach unseren Informationen betreibt Mr. Viljoen einen Reptilienpark in der Nähe von Flamingo Creek. Wissen Sie darüber Bescheid?«
    »Ich kenne den Park. Aber glauben Sie wirklich, dass Viljoen Kili umgebracht hat?«
    »Es ist nur eine Vermutung«, gab Jouma zu. »Aber der Mord geschah, während Mr. Viljoen sich im Haus aufhielt, und keiner vom Personal kann sich erinnern, ihn in der Bar und in der Nähe der Bühne gesehen zu haben.«
    Jake war verblüfft. »Ich gebe ja gern zu, dass Tug völlig durchgeknallt ist – aber ein Mörder?«
    Der Inspector reichte ihm ein Blatt Papier. Es war eine Kopie von einem Auszug aus dem Vorstrafenregister, wie Jake sie noch aus seinen Tagen als junger Polizist kannte. Doch hier ging es nicht um Einbrüche oder Autodiebstähle, diese Liste sprach von Körperverletzung, Plünderung, Verstößen gegen das Rauschgiftgesetz und Mordkomplotten. Es reichte zurück bis in die frühen siebziger Jahre.
    Er stieß einen Pfiff aus. »Das geht alles auf Tugs Konto?«
    Jouma nickte. »Eine kurze Zusammenfassung seiner Jahre in der südafrikanischen Armee. Immerhin hatte er das Glück, dass ihn das damalige Regime nicht dafür belangte. Irgendwann wurde er aber doch entlassen, nachdem er bei Unruhen in der Gauteng-Provinz 1999 einen Demonstranten krankenhausreif geschlagen hatte. Man muss wohl nicht extra erwähnen, dass die Angelegenheit von den Behörden unter den Teppich gekehrt wurde.«
    »Mein Gott. Aber warum sollte er denn Kili ermorden?«
    »Ich hatte eigentlich gehofft, dass Sie mir in dieser Frage weiterhelfen können.«
    »Und wie?«
    »Glauben Sie mir Jake, ich würde Sie nicht um Hilfe bitten, wenn es noch jemand anders gäbe, an den ich mich wenden

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