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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Darüber befand sich ein Heuboden, wo Heu und Stroh aufbewahrt wurden. Jede Bewegung da oben ließ eine Wolke von Stroh und Staub zwischen den vom Alter verworfenen Planken herunterrieseln. Nun fiel Deirdre Olsen Staub und Stroh vor die Füße. Sie trat rückwärts aus der Box und schaute hoch.
    |46| »Ich weiß, dass du da oben bist. Komm runter. Und zwar ein bisschen plötzlich.«
    Es regnete weiter alles Mögliche herunter: Strohhalme, Körner und jede Menge Staub. Man hörte Schritte auf dem Heuboden.
    Langsam ging Deirdre zu einer Leiter, die der einzige Zugang zum Heuboden war, außer der Tür hoch oben, durch die man das Heu und das Stroh von draußen auf den Boden beförderte.
    Deirdre blieb stocksteif stehen, als ein Fuß mit Stiefel auf den Streben der Leiter auftauchte. Es waren feste braune Stiefel, wie sie Wanderer tragen. Sie hatten dicke Sohlen und Metallösen, um die man die Schnürsenkel legte.
    Die Jeans des Mannes waren ausgebeult. Ein schwarzweiß getupfter Pullover schaute unter seiner Wachsjacke hervor, und auf seinem Kinn wuchs ein stoppeliger Bart, dessen Grau zu seinen Augenbrauen passte. Er hatte etwas Raues, Ungehobeltes. Manche Leute würden ihn als »Salz der Erde« bezeichnen. Das war er auch. Er war rau und er war ungehobelt, und ihm war alles egal, außer, wie er von einem Tag zum anderen überlebte.
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Glück gehabt.«
    Deirdre antwortete nicht. Sie dachte nach.
    »Ich denke, du solltest dich eine Weile nicht sehen lassen.«
    Er schaute sie ungläubig an und versuchte es mit einem kleinen Lachen. »Du machst wohl Witze. Ich brauch das Geld. Ich muss schließlich von irgendwas leben, weißt du.«
    Sie hob die Augen, ohne den Kopf nach oben zu bewegen. Das Gesicht des Mannes hatte einen Augenblick lang etwas Klagendes, zugleich Nachdenkliches und Hinterhältiges.
    »Du kannst da nicht wieder hingehen. Noch nicht. Die Polizei schnüffelt überall herum.«
    »Aber ich brauche das Geld …«
    Mit lautem Klatschen landete ihre flache Hand auf seiner Wange. Er fuhr zurück.
    »Verdammt, das war wirklich überflüssig!«
    |47| Mit wutverzerrtem Gesicht wedelte sie ihm warnend mit einem Finger vor der Nase herum. »Du tust, was ich dir sage! Du gehst erst dahin zurück, wenn die Luft rein ist. Hast du mich verstanden?«
    Er rieb sich weiter mit der Hand über die Wange. Ein dünner Blutstrahl rann ihm aus dem Mundwinkel.
    »Hast du mich verstanden?« Sie funkelte ihn noch wütender an, hatte ihren Finger nur wenige Zentimeter vor seiner Nasenspitze.
    Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort, nickte aber schließlich, wenn auch das hinterhältige Grinsen noch immer auf seinen Zügen lag. Immer schön die alte Kuh bei Laune halten. Schließlich hatte er sich dabei nichts zu vergeben. Er hatte noch andere Eisen im Feuer. Damit konnte er sich über Wasser halten. Doch das wollte er ihr natürlich nicht verraten, falls die alte Schnepfe auch dabei noch ihren Schnitt machen wollte. Von dieser Sache würde keiner was abkriegen. Niemand, überhaupt niemand.

|48| Kapitel 6
    Es hätte ein Abend mit Wein und Rosen und vielleicht noch einem schönen, saftigen Steak mit allem Drum und Dran werden sollen. Doch ehe sie die Früchte ihrer Arbeit genießen würden, wollten Honey und Steve noch bei Joybell Peters vorbeischauen und sie fragen, wo sie zur Tatzeit gewesen war. Leider kam es ganz anders.
    Doherty hatte Honey gerade beim Frisör abgeholt, als Lindsey anrief und berichtete, es gäbe ein Problem. Die bestellten Kronleuchter und antiken Spiegel waren von einem Antiquitätenhändler namens Fred Cook angeliefert worden. »Aber da wäre noch was«, fuhr Lindsey fort. »Einige der alten Leutchen wollen länger bleiben.«
    Das war eine gute Nachricht. Die Senioren hatten bereits darauf bestanden, ihren Aufenthalt auf drei Nächte auszudehnen, und nun wollten sie noch einmal verlängern. Honey hätte am liebsten einen Freudensprung gemacht.
    »Die ziehen ein 3-Sterne-Haus einem 4-Sterne-Hotel vor? Ein tolles Kompliment!«
    »Freu dich nicht zu früh. Ich habe nicht nur gute Nachrichten«, meinte Lindsey. »Herr Hoffner hat sich gelangweilt. Er streicht jetzt die Wand im Empfangsbereich. Ich fürchte, er hat damit die Maler ziemlich vergrätzt.«
    Honey stöhnte. Doherty brachte sie ins Hotel und fuhr weiter, um Joybell Peters zu befragen. Er versprach, später wiederzukommen.
    Als Honey den Empfangsbereich betrat, drang ihr der Geruch von Farbe und der Lärm einer

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