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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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er überhaupt sicher sein, dass es von Bedeutung war? Er brauchte weitere Informationen, ehe er es wagen könnte, die Frau, die er liebte, in die Hässlichkeit seiner Vergangenheit und der von ihm begangenen Sünden zu verstricken.
    Er verließ sein Arbeitszimmer, trat vor die Tür des hochmodernen, mit diversen illegalen Geräten ausgestatteten Kommunikationsraums, legte seine Hand auf das Lesegerät und verschaffte sich auf diese Weise Zutritt. Hier gab es jede Menge unregistrierter Maschinen, und nichts von dem, was er hier täte, würde von der Computerüberwachung je entdeckt. Er brauchte genauere Informationen, um seinen nächsten Schritt zu planen, und machte sich von seinem u-förmigen, eleganten, schwarzen Kontrollzentrum aus ans Werk.
    Sich in die Computer der New Yorker Polizei zu klinken war das reinste Kinderspiel für ihn und mit einer stummen Entschuldigung in Richtung seiner Gattin rief er erst ihre eigenen Dateien und dann den Bericht des Pathologen auf.
    »Video vom Tatort, Bildschirm eins«, befahl er und lehnte sich zurück. »Autopsiebericht, Bildschirm zwei, Bericht der ermittelnden Beamtin, Bildschirm drei.«
    Angesichts des Grauens dessen, was Brennen widerfahren war, wurde der Ausdruck in seinen Augen eisig. Von dem jungen Mann, mit dem er vor einer Ewigkeit in Dublin bekannt gewesen war, war nicht mehr viel zu sehen. Reglos las er Eves knappen, förmlichen Bericht und studierte die komplexe Terminologie des vorläufigen Berichts des Pathologen.
    »Kopie der Akte Brennen an Roarke, Zugang einzig durch meine Stimme. Bildschirm aus.«
    Er drehte sich um und rief über die Gegensprechanlage seinen Butler. »Summerset, kommen Sie bitte mal herauf.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Roarke stand auf und trat ans Fenster. Die Vergangenheit konnte einen einholen, das war ihm durchaus bewusst. Meistens lauerte sie in irgendeiner geisterhaften Ecke und schlug dann unvermutet zu. Hatte sie auch im Fall von Tommy Brennen zugeschlagen? Oder hatte er ganz einfach Pech gehabt, hatte seine Ermordung nichts mit der Vergangenheit zu tun?
    Die Tür glitt lautlos auf und der knochige Summerset trat in seinem obligatorischen schwarzen Anzug ein. »Gibt es irgendein Problem?«
    »Thomas Brennen.«
    Summerset runzelte die Stirn, dann jedoch verzog er seine schmalen Lippen zu etwas wie einem Lächeln. »Ah ja, ein eifriger junger Hacker mit einer Vorliebe für Guinness und aufrührerische Lieder. «
    »Er wurde ermordet.«
    »Tut mir Leid zu hören.«
    »Hier in New York«, fuhr sein Arbeitgeber fort. »Eve leitet die Ermittlungen.« Roarke beobachtete, wie Summerset die Lippen abermals zu einem schmalen Strich zusammenkniff. »Er wurde gefoltert und allein der Schmerzen wegen absichtlich möglichst lange am Leben erhalten. Selbst die Eingeweide sind ihm herausgerissen worden. «
    Es dauerte einen Moment, doch Summersets stets bleiche Miene wurde tatsächlich noch eine Spur weißer als zuvor. »Reiner Zufall.«
    »Vielleicht. Wollen wir es hoffen.« Roarke genehmigte sich eine schlanke Zigarette aus einem emaillierten Etui und zündete sie an. »Wer auch immer diese Tat begangen hat, hat meine Frau persönlich angerufen, weil er wollte, dass sie in die Sache hineingezogen wird.«
    »Sie ist ein Cop«, erklärte Summerset in einem Ton, der seine lebenslange Verachtung für diese Berufssparte verriet.
    »Sie ist meine Frau.« Roarkes Stimme bekam einen schneidenden Klang. »Wenn sich herausstellt, dass das kein Zufall ist, werde ich ihr alles sagen.«
    »Das können Sie nicht riskieren. Bei Mord – selbst bei einem noch so gerechtfertigten Mord – gibt es keine Verjährung.«
    »Es wird an ihr liegen, die Sache weiterzuverfolgen – oder nicht. « Roarke nahm einen langen Zug von seiner Zigarette und setzte sich auf die Kante der Konsole. »Ich werde sie nicht unnötig im Dunkeln tappen lassen, Summerset. In eine solche Position kann ich sie nicht bringen. Weder um meinet- noch um ihretwillen.« Während er auf die glühende Spitze seiner Zigarette starrte, kehrte die Trauer in seine Augen zurück. »Und auch nicht um der Erinnerung willen. Ich möchte also, dass Sie gewappnet sind.«
    »Nicht ich bin derjenige, der dafür bezahlt wird, wenn ihr das Gesetz wichtiger ist als Sie. Sie haben getan, was getan werden sollte und musste.«
    »Und das wird auch Eve tun«, antwortete Roarke mit milder Stimme. »Ehe wir unsere nächsten Schritte planen, müssen wir die Vergangenheit noch einmal auferstehen lassen. Woran können

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