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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hast ihn gekannt. Das hätte ich niemals erwartet. «
    »Anfang vierzig?«, fragte er tonlos. »Ungefähr eins fünfundsiebzig, sandfarbenes Haar?«
    »Klingt, als könnte es passen. Hat sein Geld mit Entertainment und Kommunikation verdient.«
    »Tommy Brennen.« Das Hemd noch in der Hand, nahm Roarke auf der Lehne eines Sessels Platz. »Verdammt.«
    »Tut mir Leid. Ich bin gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass er vielleicht ein Freund von dir gewesen ist.«
    »War er auch nicht.« Roarke schüttelte den Kopf. »Zumindest nicht mehr in den letzten zehn Jahren. Ich kannte ihn aus Dublin. Er hat sich mit Computerbetrügereien über Wasser gehalten, während ich eher auf andere Methoden spezialisiert war. Ab und zu sind wir uns über den Weg gelaufen, haben ein paar kleine Geschäfte zusammen gemacht, ein paar Bier miteinander getrunken. Vor ungefähr zwölf Jahren hat Tommy eine junge Frau aus guter Familie kennen gelernt. Brave katholische Iren. Er hat sich bis über beide Ohren in sie verliebt und beschlossen, von heute auf morgen anständig zu werden. Und zwar durch und durch«, fügte Roarke mit einem schiefen Grinsen hinzu. »Er hat sämtliche Beziehungen zu den weniger… ehrenwerten Freunden abgebrochen. Ich wusste, dass er geschäftlich hier in New York zu tun hatte, aber wir sind einander aus dem Weg gegangen. Ich glaube, seine Frau hat keine Ahnung davon, womit er sich früher über Wasser gehalten hat. «
    Eve ließ sich auf die zweite Sessellehne sinken. »Womöglich ist ja eins dieser früheren Geschäfte oder einer dieser weniger ehrenwerten Freunde verantwortlich für seinen Tod. Roarke, ich werde der Sache nachgehen, und wenn ich das tue, wie viel von dir werde ich dabei finden?«
    Für ihn war diese Frage eine geringfügige Belastung, doch er wusste, für sie war es viel mehr. »Keine Sorge, Lieutenant, ich habe meine Spuren schon immer gut verwischt. Und, wie gesagt, wir waren keine engen Freunde. Ich habe seit Jahren keinen Kontakt zu ihm gehabt. Aber ich kann mich gut an ihn erinnern. Er hatte eine schöne Tenorstimme«, murmelte Roarke beinahe versonnen. »Ein angenehmes Lachen, einen wachen Geist und ewig die Sehnsucht nach einer richtigen Familie. Er hatte schnelle Fäuste, hat aber, soweit ich mich entsinne, Ärger nie gesucht.«
    »Ob er ihn gesucht hat oder nicht, er hat ihn gefunden. Weißt du, wo ich seine Familie finden kann?«
    Er schüttelte den Kopf, wobei er sich jedoch bereitwillig erhob. »Aber ich kann dir diese Information innerhalb kurzer Zeit besorgen.«
    »Das wäre mir eine echte Hilfe.« Als er sich in sein elegantes Hemd warf, stand auch sie entschieden wieder auf.
    »Roarke, was auch immer Thomas Brennen für dich war, tut es mir Leid, dass du ihn auf diesem Weg verloren hast.«
    »Vielleicht war er ein Teil meiner Jugend. Wie ein Lied an einem regnerischen Abend in einem verrauchten Pub. Es tut mir auch Leid. Du findest mich in meinem Arbeitszimmer. Gib mir zehn Minuten Zeit.«
    »Klar.«
    Eve ließ sich beim Anziehen Zeit. Sie hatte das Gefühl, dass Roarke länger als zehn Minuten brauchen würde. Nicht, um die von ihr gewünschten Informationen zu bekommen. Mit seiner Ausrüstung und seinem Talent hätte er sie bestimmt in der halben Zeit gefunden. Doch sie dachte, dass er einen Moment brauchte, um den Verlust des Liedes in dem rauchigen Pub halbwegs zu verarbeiten.
    Sie selbst hatte noch nie einen ihr auch nur ansatzweise nahe stehenden Menschen verloren. Vielleicht, überlegte sie, lag es daran, dass sie vorsichtshalber nur sehr wenige nahe genug an sich herangelassen hatte, um ihr wirklich wichtig zu sein. Dann hatte sie Roarke getroffen und keine Wahl gehabt. Er hatte sie auf subtile, elegante Art erobert. Und jetzt… sie strich mit dem Daumen über den goldenen Ehering an ihrem Finger. Jetzt gab es einen Menschen, der so wichtig für sie war wie ihr eigenes Leben.
    Dieses Mal nahm sie die Treppe und schlenderte durch die breiten Gänge des großen, wunderschönen Hauses. Sie brauchte an seinem Arbeitszimmer nicht zu klopfen, tat es aber trotzdem und wartete geduldig, bis die Tür lautlos zur Seite glitt.
    Durch die offenen Jalousien fiel das schwache Licht der winterlichen Sonne in den Raum. Der graue Himmel zeigte, dass die Regenphase noch nicht zur Gänze abgeschlossen war. Statt hinter der modernen Konsole seines Computers saß Roarke hinter dem antiken Schreibtisch aus edel schimmerndem Holz. Ihre Schritte wurden durch die kostbaren alten Teppiche, die er

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