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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Fabrielle . »Du zuerst, Baby, und dann Holman . Okay?«
    Der
Pistolenlauf preßte sich hart in mein Kreuz, als ich Fabrielle ins Wohnzimmer folgen wollte. Ich blieb stehen, wo ich war, während seine freie
Hand nach meinem Gürtelholster tastete und geschickt meine Pistole herausnahm.
    »Jetzt
ist mir ein Stein vom Herzen«, sagte er kichernd. »Ich habe was gegen
Barkeeper, die Pistolen tragen, Holman . Das macht
mich nervös, weil ich mich nicht zu beschweren wage, auch wenn ich weiß, daß er
mir jedesmal zuwenig herausgibt .«
    Eine
steife Figur saß aufrecht in einem Sessel, das fettige schwarze Haar vermittels
scheußlicher Plastiklockenwickler eng an die Kopfhaut gerollt, den großen
formlosen Körper von den Schultern bis zu den Knöcheln in ein dickes Musselinnachthemd gehüllt — und beobachtete uns drei mit
einem Ausdruck regungslosen Hasses.
    »Mach
dir keine Sorgen, Darling«, sagte Fabrielle zitternd
zu der überlebensgroßen Puppe. »Das ist nur dieser verrückte Michael, und er
wird nicht...« Sie stieß einen plötzlichen erschreckten Schrei aus, als Westerway ihr einen heftigen Stoß versetzte, so daß sie auf
die Couch flog.
    »Hast
du noch immer dieses verrückte Ding bei dir, he ?« knurrte er. »Ich hätte sie gleich damals auf Bermuda verbrennen sollen.
Vielleicht werde ich das jetzt tun...«
    »Nein,
bitte !« wimmerte Fabrielle .
»Bitte nicht, Mike! Sie ist alles, was ich habe — bitte nicht! Tu mit mir, was
du willst, das ist mir gleich, aber bitte, tu Gilda nicht weh !«
    Er
starrte sie mit einem feindseligen, verächtlichen und doch vage mitleidigen
Ausdruck im Gesicht an. »Du bist noch immer geisteskrank, Baby«, sagte er
leise. »Du warst damals auf Bermuda schon schlimm genug, aber jetzt ist es noch
schlimmer geworden .«
    »Tu
nur Gilda nichts«, jammerte sie. »Bitte, Mike, Darling, tu mit mir, was du
willst, oder«, ein Ausdruck kindlicher Schlauheit trat auf ihr Gesicht, »ich
tue alles, was du willst, alles! Du weißt, ich weiß viele Tricks, alle
möglichen reizenden kleinen Tricks, die dich in Ekstase versetzen, Darling,
und...«
    »Ach,
halt den Mund«, sagte er müde. »Wenn ich dich höre, wird mir schlecht .« Die Pistole in seiner Hand wies auf mich. »Machen Sie mir
einen Drink zurecht, Holman . Scotch — viel Scotch —
und Soda.«
    Ich
ging zur Bar hinüber und begann, ihm den Drink zurechtzumachen. Er zog einen
Stuhl heran, bis er der Bar gegenüberstand, und setzte sich dann schwerfällig. Fabrielle saß ruhig da, biß sich auf die Fingerknöchel,
einen vagen Ausdruck von Versunkenheit in den Augen. Ich goß drei Gläser ein
und trug zwei davon durchs Zimmer. Westerway ergriff
das seine und behielt mich scharf im Auge, als ich das andere Fabrielle anbot. Sie betrachtete es, als handle es sich um
einen gefährlichen Gegenstand vom Mars, und schüttelte dann den Kopf. So
brachte ich das Glas zur Bar zurück und holte mein eigenes.
    Westerway trank gierig, senkte dann das Glas und
starrte uns beide der Reihe nach finster an. »Ich möchte das Paket haben«,
sagte er vorsichtig. »Das ist alles, was noch fehlt .«
    Niemand
sagte etwas. Er trank noch einen Schluck, mit dem er beinahe das Glas leerte.
»Jemand klopfte an die Tür«, sagte er mit geistesabwesender Stimme. »Ich
dachte, es könne peinlich werden, wenn Holman zu sich
käme und irgendwelche Geräusche machte, und so bat ich Gladys, nachzusehen, wer
es war. Sie öffnete die Tür und dann gab sie eine Art blökenden Laut von sich —
wie ein Opferlamm, vermutlich — , dann gab es zwei
schwache schwirrende Laute, und sie ging auf die Knie, als ob sie beten wollte.
Als ich auf sie zutrat, war sie tot und der Hof draußen leer .«
    »Eins
ist sicher«, sagte ich, »ich habe sie nicht umgebracht. Oder? Ich war zu diesem
Zeitpunkt bewußtlos , genauso wie zu dem, als Ihre
Schwester auf dieselbe Weise umkam. Wieso, zum Kuckuck, kommen Sie dann auf die
Idee, ich könnte Louise ermordet haben ?«
    »Das
war ein Trick, und zwar ein wirklich gerissener !« Er
lächelte dünn. »Sie dachten, daß niemand Sie im Verdacht haben würde, wenn Sie
Louise auf dieselbe Weise umbrächten wie Gladys umgebracht wurde, weil alle
wußten, daß Sie den ersten Mord nicht begangen haben !«
    »Nur
ein Idiot kann auf einen solchen Gedanken kommen !«
    »An
sich vielleicht«, sagte er, »aber nicht, wenn man die übrigen Tatsachen
zusammennimmt, Holman . Wollen Sie mir widersprechen, während
ich noch ein Glas trinke ?« Er leerte sein

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