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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die beiden in flagranti.
Nach dem, was er erzählt hat, war ihre Ehe fast von Anfang an eine große
Pleite, und so war er heilfroh, sie loszuwerden, ohne daß es ihn etwas kostete.
Es wurde auf höfliche Weise erledigt — gegenseitige Unverträglichkeit oder
etwas Ähnliches — , Eugene wollte keinen Skandal,
wissen Sie.«
    »Ist
Investment-Beratung eine solch respektable Beschäftigung ?« Ich grinste.
    »Sie
brauchen nicht immer so gehässig zu sein, Darling«, sagte sie schroff.
    »Wann
war denn die Scheidung ?«
    »Vor
etwa achtzehn Monaten, glaube ich .« Sie gähnte betont.
»Ein langweiliges Thema, Rick. Wollen wir nicht lieber von etwas Aufregenderem
reden ?«
    »Ich
habe Wagner den Namen meiner Auftraggeberin nicht mitgeteilt«, sagte ich
bereitwillig.
    »Das
war großzügig von Ihnen, Darling !« Der ironische
Ausdruck in ihren Augen erinnerte mich an die Drohungen, die sie in der
vorhergehenden Nacht benutzt hatte, um mich davon abzuhalten, Wagner gegenüber
ihren Namen zu nennen. »Wissen Sie nichts Aufregenderes zu berichten ?«
    »Leider
nicht.« Ich zuckle die Schultern. »Sie müssen sich für heute mit einem zweiten
Mord begnügen .«
    »Die
Polizei hat Mike noch nicht gefunden ?«
    »Jedenfalls
bis heute abend um halb
sieben noch nicht«, sagte ich.
    »Ja?«
Sie gähnte erneut, diesmal länger und lauter. »Nun, es war nett von Ihnen,
hierherzukommen, Rick, aber Sie werden mich jetzt leider entschuldigen müssen.
Gilda wartet oben schon auf mich. Armes Mädchen!« Sie lächelte liebevoll. »Sie
ist heute abend wieder völlig erschöpft, und ich habe
ihr noch nicht einmal das Haar gewickelt .«
    »Das
heißt wohl, daß Sie bis jetzt noch kein brennendes Zündholz an sie hingehalten
haben ?« fragte ich im Gesprächston.
    Ihre
Augen betrachteten mich eine ganze Weile mit mörderischem Ausdruck. »Wissen
Sie, sie kann Sie überhaupt nicht ausstehen, Rick Holman «,
flüsterte sie giftig. »Vom ersten Augenblick an, als sie Sie in der Bar traf,
hatte sie einen ausgesprochenen Widerwillen gegen Sie. Gilda hat einen guten
Instinkt in solchen Dingen. Vielleicht bin ich einfach blöde, Ihnen so zu
vertrauen, wie ich das bisher getan habe ?«
    »Vielleicht
war ich noch viel blöder, Ihnen den Gefallen zu tun, Mike Westerway in diesem Motel aufzusuchen ?« sagte ich. »Meiner
Ansicht nach hat mir bis jetzt niemand auch nur die halbe Wahrheit erzählt,
auch Sie nicht, Fabrielle !« Ich stand auf und ging der Tür zu. »Ich finde selber hinaus .«
    »Das
freut mich, Darling«, sagte sie mit eiskalter Stimme. »Und unterziehen Sie sich
bitte nicht der Mühe, jemals wieder zurückzukommen .«
    Der
glänzende Rolls-Royce stand noch immer da, als ich die Haustür hinter mir
schloß und meinem eigenen Kabriolett zustrebte. Der Chauffeur lehnte an der
glitzernden silbernen Kühlerverkleidung, und ich wurde mir zweier finsterer
Augen bewußt, die mich beobachteten.
    »Der
Boss hat es satt, daß Sie die ganze Zeit um seine Verlobte herumwimmeln, Holman «, sagte er schwerfällig. »Er kauft Ihnen diesen
Quatsch, daß Sie für sie arbeiten, nicht mehr ab. Er möchte den Namen Ihres
wirklichen Auftraggebers wissen .«
    »Dann
sagen Sie ihm, er kann mich gelegentlich einmal danach fragen«, knurrte ich.
    Seine
massive Gestalt stand plötzlich vor mir und blockierte den Weg zu meinem Wagen.
»Der Geduldsfaden ist ihm endgültig gerissen, Freund«, sagte er. »Er möchte es
jetzt gleich wissen .« Er hob drohend die geballte
Faust. »Vielleicht verraten Sie’s mir jetzt gleich, Freund, wenn Sie wollen,
daß Ihr Gesicht weiterhin genauso aussieht wie heute morgen ,
als Sie aufgewacht sind .«
    Das
reichte mir. Als die Westerways es müde geworden
waren, mir auf den Kopf zu hauen, hatte Lieutenant Santana zugeschlagen, und
nun protzte dieser große Affenmensch auf und fand, er sei an der Reihe. Ich
hingegen fand, daß nunmehr ich an der Reihe sei. Ich fand auch, daß Mort, der
Chauffeur, zu gewaltig war, um fair zu kämpfen — was mir eine gute
Entschuldigung schien, meinerseits unfair zu sein. Ich packte den Schirm seiner
Mütze mit beiden Händen, riß sie ihm übers Gesicht hinab und stieß ihm zugleich
hart mein Knie in die Magengrube. Offenbar tat ihm das Knie weh, denn er war
zwei Sekunden lang irgendwie verwirrt; er wußte nicht recht, was wichtiger war:
seinen gequetschten Magen zu halten oder die Mütze von den Augen zu schieben,
damit er sehen konnte, was zum Teufel los war. Diese beiden Sekunden reichten.
Ich

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