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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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streckte meine Arme in Schulterhöhe aus, die Fäuste geballt, und schlug sie
dann so kräftig wie möglich zusammen. Es war der alte Nußknackertrick ,
wobei Morts Kopf die Rolle der Nuß übernahm. Beide
Fäuste trafen ihn gleichzeitig hinter seinen Ohren, und er grunzte nur einmal,
bevor er bewußtlos auf den Boden stürzte.
    Ich
staubte munter meine Hände ab und spürte, wie ein kleines unerlaubtes Gefühl
warmen Glücks in mir hochstieg, das daher rührte, daß ich diesmal zur
Abwechslung als der Gebende und nicht mehr als der Nehmende aus den
Handgreiflichkeiten hervorgegangen war, und ging einen Schritt auf meinen Wagen
zu. Aber aus den Wäldern kam Robin Hood, oder, um genau zu sein, hinter einem Busch
trat Mike Westerway mit einer Achtunddreißiger in der Hand hervor.
    »Das
war wirklich Klasse, Holman «, sagte er kurz. »Ich
nehme an, das hat wesentlich mehr Anstrengung gekostet, als Louise heute nachmittag umzubringen.
Wie?«
    »Wenn
Sie glauben, ich hätte Ihre Schwester umgebracht, so sind Sie verrückt«, sagte
ich.
    »Dann
bin ich eben verrückt«, sagte er mit dünner Stimme. »Ich muß verrückt gewesen
sein, daß ich mir nicht gleich, nachdem Gladys umgebracht wurde, das Ganze
zusammengereimt habe .«
    Der
Pistolenlauf winkte in Richtung des Hauses. »Warum gehen wir nicht und
unterhalten uns mit meinem treuliebenden Weibe ?« sagte
er scharf. »Ihre wirkliche Auftraggeberin, wie? »Er lachte ohne jeden
Humor. »Die Situation entbehrt für Sie nicht einer gewissen Ironie, Holman . Die ganze Zeit über lag die Lösung des Rätsels
unmittelbar vor meinen Augen, und ich habe sie nicht erkannt! Aber vermutlich
habt ihr beide von Anfang an daran gedacht, nicht ?«
    »Wenn
ich wüßte, wovon zum Kuckuck Sie eigentlich sprechen, könnte ich Ihnen
vielleicht eine Antwort darauf geben«, sagte ich aufrichtig.
    »Wir
wollen erst einmal klingeln«, befahl er. »Dann werden wir schon ein paar
ehrliche Antworten bekommen, Sie Knilch .«
     
     
     

ACHTES KAPITEL
     
    E twa zu dem Zeitpunkt, da ich dachte, mein
Zeigefinger hafte nun auf Lebenszeit am Klingelknopf, öffnete sich die Tür. Fabrielle Frye stand da und sah aus wie der Engel der
Vergeltung am Jüngsten Tag. Ihr Gesicht war dunkel vor Zorn, und in ihren Augen
flammte ein gezackter Blitz auf, der wie die Ankündigung eines bevorstehenden
Gewittersturms wirkte, der unmittelbar über meinem Haupt loszubrechen drohte.
Ihr goldenes Haar wirbelte plötzlich um ihre nackten Schultern, als sie den
Kopf zurückwarf.
    »Ich
könnte Sie umbringen, Rick Holman !« fauchte sie. »Und vielleicht tue ich das jetzt auch gleich .«
    Hinter
mir gab mir Westerway einen plötzlichen Stoß, so daß
ich nach vorn stolperte und hart auf Fabrielle prallte, wobei ich spürte, wie sich ihr fester Busen unter dem dünnen
Seidennachthemd gegen meine Brust preßte. Einen Augenblick lang vollführten wir
eine Art Ringkampf, dann erlangte sie ihr Gleichgewicht wieder und gab mir eine
kräftige Ohrfeige.
    »Was
sind Sie eigentlich — ein verhinderter Lustmörder ?« ,
erkundigte sie sich wütend. »Ich werde Sie umbringen! Ich schneide Ihnen das
Herz heraus und...«
    »Davor
mußt du erst einmal tun, was man dir sagt, Baby«, bemerkte Westerway zynisch.
    Sie
blieb mit geöffnetem Mund stehen und starrte ihn eine Weile an, während er in
die Eingangsdiele trat und die Haustür hinter sich zuschlug.
    »Mike!«
Sie fand plötzlich ihre Stimme wieder. »Was tust du hier ?«
    »Ich
habe Holman zu einer freundschaftlichen Unterhaltung
mit zurückgebracht, Baby«, sagte er. »Das wird eine nette, gemütliche
Zusammenkunft - in aller Freundlichkeit! Dann werde ich darangehen, zwei Kugeln
in Holman zu schießen, und zwar genau in dieselbe
Stelle, in die er am Nachmittag meiner Schwester zwei Kugeln hineingejagt hat.
Vielleicht wird es dir ebenso gehen, Baby, es kommt darauf an, wieweit du dich
als hilfsbereit erweisen wirst .«
    Ihre
türkisfarbenen Augen, dunkel und glänzend, waren vor Angst weit aufgerissen,
während sie ihn bestürzt anstarrte und dann langsam den Kopf mir zuwandte.
    »Rick«,
ihre Stimme zitterte leicht, »was soll das alles heißen ?«
    »Fragen
Sie mich nicht, Süße .« Ich zuckte die Schultern. »Das
war alles ausschließlich sein Einfall .«
    »Ich
brauche was zu trinken«, sagte Westerway leichthin.
»Wir wollen irgendwohin gehen, wo ich sitzen und in Ruhe ein Glas trinken kann.
Ich habe lange und harte vierundzwanzig Stunden hinter mir .« Er blickte auf

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