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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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von seinen Nachbarn.
    »Steve, es passt einfach nicht zusammen. Wie hätte man |215| den einen so leicht für den anderen halten können? Ja, ja, ich weiß, dass sie etwa gleich groß und von ähnlicher Statur waren, aber ansonsten haben sie sich doch sehr unterschieden, zunächst mal hatten sie verschiedene Haarfarben.« Honey überlegte rasch. Sie hatte nur ein Passbild von Elmer Maxted gesehen, aber Mervyn Herbert kannte sie persönlich. Es gab mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zwischen den beiden. Das sagte sie Steve Doherty auch.
    Der ließ sich so leicht nicht von seiner Meinung abbringen.
    »Durch Kleidung konnten sie einander ähneln.«
    Sie schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. »Diesen Monat war es sehr heiß, und da wird keiner von beiden einen Mantel getragen haben. Wenn Leute für den Winter warm angezogen sind, können Sie sich ein bisschen vermummen, mit Schals und Mützen und dicken, wattierten Jacken, aber – falls Sie’s noch nicht gemerkt haben – jetzt ist Sommer.«
    Sein Gesicht fiel zusammen, als wäre es aus Papier und sie hätte es gerade zusammengeknüllt. Der waidwunde Blick verwandelte sich schnell in ein männliches Schmollen. Und männliches Schmollen wird gern ein bisschen laut. »Das war’s!«, schrie Doherty. »Damit ist unsere Beziehung beendet. Es handelt sich hier um eine Morduntersuchung, und da muss ich Ihnen überhaupt nichts erzählen!«
    Sie verschränkte die Arme. »Das lassen wir mal den Chief Constable entscheiden.«
    »Der kann mich mal!«
    »Seien Sie nicht so kindisch!«
    »Bin ich nicht!«
    »Sie denken nicht nach!«
    »Also jetzt hören Sie mal zu. Als Polizist hat man ein Näschen für Ganoven wie diesen Davies. Glauben Sie mir, der war’s. Beim ersten Opfer war es schlicht eine Verwechslung. Beim zweiten Mord – na ja, da kennen wir alle den Grund. Das musste ja so kommen.«
    »Und das Stück Holz? Und die Gewürzsäcke? Das Holz ist doch von irgendwo hergekommen, von einem Haus am |216| Fluss. Und warum die Gewürzsäcke? Wer die beiden Männer umgebracht hat, konnte irgendwie an solche Säcke herankommen. Denn warum hätte er sonst nicht Kohlensäcke, Heusäcke oder sogar Plastiktüten nehmen sollen?«
    Sie sah es ihm an der Nasenspitze an, dass er diesen Aspekt lieber nicht weiter diskutieren wollte.
    »Das lassen wir mal auf uns zukommen. Ich denke, Davies hat sie sich irgendwo besorgt. Ich würde Sie wirklich gern wiedersehen«, rief er ihr noch hinterher, als sie schon auf dem Weg zur Tür war.
    Sie zögerte, wollte sich schon umdrehen und »in Ordnung« sagen. Ihr verletzter Stolz ließ sie jedoch weiter in Richtung Ausgang gehen. Er wollte Ergebnisse. Rasche Ergebnisse. Sie wollte die Wahrheit herausfinden, und wenn es noch so viel Zeit kosten würde. Das, überlegte sie, war wohl typisch Amateurin.

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    |217| Kapitel 27
    Honey wusste, was sie jetzt erwartete. Ihre Mutter faltete Servietten. Das Ergebnis war nicht so perfekt wie sonst. Normalerweise legte Gloria höchsten Wert auf Äußerlichkeiten, also war sie eindeutig mit den Gedanken woanders.
    »Lindsey ist letzte Nacht nicht nach Hause gekommen.«
    »Wer hat dir denn das erzählt?«
    Ihre Mutter spitzte missbilligend die Lippen. »Ich bin heute Morgen in ihr Zimmer gegangen und wollte das Bett machen. Es war nicht nötig. Sie hatte nicht darin geschlafen.«
    Ihr Mutter hatte eine eigene Wohnung, entschied sich aber ab und zu, bei ihnen ein wenig auszuhelfen. Manchmal blieb sie über Nacht.«Sie hat bei Sam geschlafen«, sagte Honey.
    »Sam, was ist das denn für einer?«
    »Eine – Samantha.«
    Honey war sich nicht sicher, ob das auch stimmte. Lindsey hatte angerufen und dem Anrufbeantworter mitgeteilt, sie würde bei Sam übernachten. Honey wusste nicht, ob es eine Freundin namens Sam gab. Aber das würde sie ihrer Mutter auf keinen Fall auf die Nase binden.
    Die gespitzten Lippen entspannten sich wieder. »Das ist dann ja in Ordnung.«
    Als Nächstes brachte ihre Mutter die Séance aufs Tapet, die Mary Jane organisierte, weil sie hoffte, dass Sir Cedric dort für alle deutlich sichtbar Gestalt annehmen würde. »Ich glaube, sie spinnt komplett«, meinte Gloria. »Aber was kann man von einer Frau in ihrem Alter auch anderes erwarten?«
    Honey schaute ihre Mutter an. Eigentlich war die nur fünf, höchstens sieben Jahre jünger als Mary Jane.
    In Honeys Jackentasche brummte das Telefon. Sie schaute |218| sich die Nummer des Anrufers an, erkannte sie nicht, nahm aber das Gespräch

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