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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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befreundet.«
    »Sie selbst haben ihn nie kennengelernt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nie. Aber Tye hat ein, zwei Mal von ihm erzählt.«
    Honey dachte an die Armbanduhren und beschrieb sie ihm. »Denken Sie, die könnten Hehlerware sein?«
    Er zuckte die Achseln. »Fragen Sie doch die Polizei.«
    »Da ist er«, sagte Casper und deutete auf zwei Männer, die gerade eine Standuhr in einem dunkelblauen Volvo-Kombi verstauten. »Ich mache Sie mit ihm bekannt.«

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    |210| Kapitel 26
    Sie stand wie angewurzelt da, konnte ihre Augen kaum von dem Volvo-Kombi abwenden. Casper sollte ruhig weiter über seine Neuerwerbung salbadern. Sie würde sich jedenfalls schnurstracks auf den Weg zur Polizeiwache in der Manvers Street machen.
    »Ist das Ihr Auto?«, fragte sie den Mann, der ihr als Simon Tye vorgestellt worden war.
    Simon antwortete, ehe sich Casper einmischen und anmerken konnte, dass sie sich doch eigentlich nach Armbanduhren erkundigen wollte.
    »Wie es der Zufall so will, gehört er einem Freund von mir.«
    »Mervyn Herbert?«
    Er grinste. »Ich weiß, ich weiß. Ich hätte ihn längst bei der Polente vorbeibringen sollen Aber ich war hinter dieser Uhr her, und meine eigene Karre streikt gerade wieder mal.«
    Seine unverhohlene Ehrlichkeit schockierte sie.
    »Ich wollte diese Uhr«, wiederholte er, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte. »Der Preis war in Ordnung, und momentan hatte ich noch eine Transportmöglichkeit. Okay?«
    Das klang ziemlich einleuchtend. Aber hier häuften sich die Indizien. Er hatte Mervyn gekannt. Er hatte gewusst, dass der Armbanduhren sammelte. Er wusste auch, dass man inzwischen dessen Leiche gefunden hatte.
    Er erwischte sie dabei, wie sie ihn voller Neugier anschaute. »Sagen Sie denen, ich bring das Ding vorbei.«
    Seine Unverfrorenheit verblüffte sie. Eigentlich hatte sie Doherty von den Armbanduhren erzählen wollen. Jetzt |211| würde sie ihm zunächst berichten, dass sie Mervyns Auto gefunden hatte.
    Der diensthabende Sergeant führte sie in ein Verhörzimmer. Außerdem brachte er ihr Tee und Kekse.
    Honey lutschte an einem Vollkornkeks mit Schokoladenüberzug, den sie in ihren Tee getunkt hatte. Schokoladenmuffins und Schokoladenkekse, nicht gerade die gesündeste Ernährung, aber man musste nehmen, was man kriegen konnte. So zwischen Tür und Angel zählte es bestimmt auch in der Kalorienbilanz nicht!
    Durch das Fenster konnte sie die georgianischen Gebäude am unteren Ende der Manvers Street sehen. Langsam wanderten ihre Augen über die Hinterhöfe, die von Unkraut überwuchert waren und wo seltsame Promenadenmischungen sich miteinander paarten und sich ineinander verbissen. Unter den Häusern befanden sich tiefe Keller. Manche gingen auch unter der Straße noch weiter, beherbergten hinter Eisengittern alle möglichen Werkstätten. Manche Keller waren finster und feucht. Andere hatte man zu sehr schönen Souterrainwohnungen oder zu Ateliers umgebaut. Die besten, unmittelbar an den Hauptstraßen, waren schicke Weinbars und noble Restaurants geworden.
    Doherty kam hereingestürmt.
    »Ich habe heute Morgen Mervyns Auto gesehen.«
    Er erstarrte. »Wo?«
    Sie erzählte es ihm. »Ein Typ namens Simon Tye hat mir gesagt, dass er sich den Wagen nur ausgeliehen hat und vorbeibringt, sobald er ihn nicht mehr braucht.«
    »Machen Sie keine Witze!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie können ihn im Halteverbot vor seinem Geschäft erwischen, wo er gerade eine Uhr auslädt.«
    Er erteilte sofort den Befehl, das Auto und Simon Tye dingfest zu machen.
    »Aus Ihrer offensichtlichen Gelassenheit schließe ich, dass ihn die Sache mit dem Mord nicht gerade nervös gemacht hat.«
    |212| Sie zuckte die Achseln. »Nein, nervös wirkte er nicht. Aber man kann ja nie wissen, oder?«
    Er schüttelte den Kopf und erklärte ihr, die Gerichtsmedizin bestände darauf, dass die Zahl sechs, die sich in dem morschen Stück Holz eingeprägt hatte, etwas mit einem Haus am Fluss zu tun hatte. Aber mit welchem Haus? Und in welcher Straße? Es gab jede Menge Häuser und Straßen mit Zugang zum Fluss.
    Unvermittelt blickte Honey auf. »Hat Simon Tye ein Haus in der Nähe des Flusses?«
    »Ich glaube nicht, aber das können wir überprüfen.« Er musterte sie, als wäre er nicht ganz sicher, was er als Nächstes sagen sollte. »Ist der Tee in Ordnung?« Er schlürfte einen Schluck aus seiner Tasse.
    »Mh«, murmelte sie. »Mir scheint, Sie wissen, wo er wohnt.«
    »Er ist bei uns hinlänglich bekannt. Manchmal

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