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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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zurückgelassen!«, beschwerte sich ihre Mutter.
    »Wohl kaum. Er hat dir gegeben, was er konnte. Schließlich war er ja nur Manager.«
    Ihre Mutter verzog das Gesicht. »Sprich nicht so laut. Denk an meinen Ruf.«
    Honey verdrehte die Augen. Dass die Ehegatten ihrer Mutter alle miteinander Millionäre gewesen waren, war ein Gerücht, das Gloria Cross höchstpersönlich verbreitete. Ihr Ruf, wie sie Honey immer wieder erinnerte, bedeutete ihr alles.
    »Und keine Widerrede! Dass ich dann Trost in den Armen eines anderen Mannes gesucht habe, deswegen kann mir nun wirklich niemand Vorwürfe machen! Nichts hält eine Frau so jung wie guter und häufiger Sex. Du solltest das auch öfter machen.«
    |261| Honey errötete.
    Clint, ihrem Teilzeit-Tellerwäscher, fiel die Kinnlade bleischwer herunter. Ihm glitt ein seifiger Teller aus den Händen. Das Geräusch des zersplitternden Porzellans ließ Honey aufschrecken. Nun polterte auch der oberste Teller von ihrem fettigen Stapel hinterher.
    Gloria Cross deutete mit dem Kinn auf die Scherben. »Zwei Teller. Das bedeutet Unglück. Denn aller schlechten Dinge sind drei.« Schon langte eine Hand in einem rosa Gummihandschuh nach einem Teller.
    »Nein!« Ehe die Untat vollbracht werden konnte, hatte Honey den Teller mit beiden Händen gepackt.
    »Teller sind teuer.«
    »Ihre Mutter hat da vielleicht recht«, meinte Clint, dessen kahl rasierter Schädel von einer Dampfwolke aus der Geschirrspülmaschine eingehüllt war. »Heute ist Freitag der dreizehnte. Manchen bringt das Unglück«, sagte er mit einem Lächeln und zwinkerte ihr zu.
    Erst wollte Mary Jane hier einziehen, und nun das!
    Sie fand sich mit dem Gedanken ab, dass sie von Irren umgeben war, schüttelte den Kopf und verließ die Küche.
    Wenn sie am Empfang die Rechnungen ausdruckte und die morgendliche Post durchsah, würde schon alles wieder in Ordnung kommen.
    Es klappte nicht!
    Ein Umschlag aus dickem Papier, der nach Parfüm roch, erregte ihre Aufmerksamkeit. Um so mehr, nachdem sie ihn geöffnet hatte.
    Honey stopfte den Brief wieder in das süßlich duftende Kuvert und sagte zu dem Mädchen am Empfang: »Die Rechnungen sind fertig, das Telefon hat lange nicht geklingelt, und ich bin mal weg.«
    »Und wenn jemand Sie sprechen möchte?«, fragte die überrascht blickende Olga, deren Wangen von jugendlicher Energie gerötet waren.
    »Wenn jemand ein Zimmer buchen oder einen Platz im |262| Restaurant reservieren möchte, schreiben Sie es auf. Wenn es ein Mann ist, der halbwegs nett klingt, geben Sie ihm meine Handynummer.«
    »Und Mr. Paget? Ihre Mutter sagt, er möchte Sie heiraten.«
    Honey bemerkte das Grinsen auf Olgas Gesicht. »Dem sagen Sie, dass ich ausgewandert bin und jetzt auf einer Leprastation arbeite.«

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    |263| Kapitel 33
    In der Einsatzzentrale herrschte ungemütliches Schweigen, und der Geruch nach zu lange warm gehaltenem Kaffee hing in der Luft. Der Kaffee kühlte in halbvollen Bechern ab, und niemand schien hier gerade sonderlich viel Spaß bei der Arbeit zu haben. Sonst brachte selbst unter den schlimmsten Umständen immer mal jemand einen schlechten Witz vor oder erhellte die Stimmung mit einem albernen Wortspiel.
    Honey, die den Brief von Lady Charlborough umklammert hielt, schaute durch die Glastür auf die finsteren Mienen und schlaffen Gestalten. Einige hingen in ihren Stühlen, andere waren über ihre Schreibtische gebeugt und hatten den Kopf in den Armen geborgen. Steve Doherty klopfte mit einem Bleistift an eine Henkeltasse, auf der ein Weihnachtsmann abgebildet war. Jetzt war die Zeit gekommen, sich mitten ins Gewühl zu stürzen. Die Tür schwang weit auf. Einige Augenpaare blickten auf, um zu sehen, welches polternde Miststück sie da bei ihrer Trauer störte.
    »Ah, unsere Kontaktfrau vom Hotelfachverband«, sagte Steve, das Kinn noch immer in die Hand geschmiegt und den Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt. Seine Mundwinkel waren weit nach unten gezogen.
    Er warf ihr einen bitterbösen Blick zu, ehe er seine Augen wieder auf etwas richtete, das ihn weniger aus der Fassung bringen würde. Er entschied sich für einen Behälter mit Büroklammern.
    Honey verspürte Unbehagen – äußerstes Unbehagen.
    »Sagen Sie nichts. Sie mussten Robert Davies wieder gehen lassen, und das stinkt Ihnen!«
    |264| Steves viel zu breiter Mund verzog sich zu einem wütenden Knurren. »Sind Sie gekommen, um in Triumphgeheul auszubrechen?«
    »Nein«, antwortete sie. »Ich bin gekommen, um Ihnen

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