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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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das hier zu bringen.«
    »Was ist das?«
    »Ein Brief von Lady Pamela. Der erklärt vieles.«
    Misstrauisch beäugte er den Umschlag.
    »Er wird Sie schon nicht beißen. Sie allerdings hätte die Dame gern zwischen die Zähne gekriegt, wenn Sie eine Chance bekommen hätte!«
    Kichern war ringsum im Raum zu hören.
    Doherty funkelte sie wütend an. »Habt ihr Leute nichts Besseres zu tun? Wie wäre es mit ein paar Erkundungen, so von Tür zu Tür? Oder besser noch: Streife laufen oder Verkehr regeln! Kapiert?«
    Die anderen im Raum wandten sich wieder ihren Aufgaben zu: Sie gingen Akten mit Beweisen durch, spielten auf dem Computer Spider Solitär und tranken Tee.
    Doherty setzte sich auf, als er ihr den Brief aus der Hand nahm. Während seine Augen das Geschriebene verschlangen, hellte sich sein Gesichtsausdruck auf.
    »Also! Sie beschuldigt diesen Spiteri, ein Psychopath zu sein.«
    »Hm.«
    »Was soll dieses ›hm‹ heißen?«, erkundigte sich Doherty.
    »Ich hatte erwartet, dass sie die Person beschuldigen würde, die sie am meisten hasst«, antwortete Honey.
    »Ihren Mann?«
    Sie machte wieder das Hm-Geräusch. »Statt dessen bezichtigt sie jemanden, der ihrem Mann treu ergeben ist. Und der an der richtigen Adresse wohnt.«
    Doherty wedelte mit dem Brief. »Das hier reicht mir.«
    Sein Team spürte, dass die Stimmung umgeschlagen war. Die Polizisten beäugten Doherty wie Hunde, die man bald von der Leine lassen würde.
    |265| »Braden«, bellte er.
    Eine dunkelhäutige Polizistin mit glänzendem schwarzem Haar setzte sich ruckartig auf.
    »Such alles raus, was wir über einen Typen namens Trevor Spiteri haben.«
    »Jawohl, Chef.« Ihre Finger klapperten wild auf der Tastatur.
    »Fleming?«
    Der Mann namens Fleming stand schon, beugte sich über Doherty, als wollte er jedes Wort aufschnappen.
    »Besorge einen Haftbefehl.«
    Die Erregung war mit Händen zu fassen. Honey konnte den Stimmungsumschwung beinahe schmecken. Es war, als befände sie sich in einem völlig anderen Raum. Alle waren quicklebendig. Alle waren begierig darauf, eine Verhaftung durch die nächste zu ersetzen.
    Ihre Augen leuchteten, als sie sie lobten.
    »Sie sind wie eine vom Team!«
    »Jetzt haben wir ihn!«
    »Sie sind Spitze!«
    Dohertys Mundwinkel verzogen sich wieder nach oben. »Nicht lange, und Sie bewerben sich hier um eine Stelle.«
    »Nun werden Sie nicht albern. Obwohl ich natürlich bewiesenermaßen Recht hatte.«
    Seine Augen buchstabierten: »Miststück!« Es war ihr schnurzpiepegal. Sie überlegte, dass sie schließlich nicht in Triumphgeheul ausgebrochen war, sondern nur die Sache geklärt hatte.
    »Reiten Sie bloß nicht drauf rum!«, knurrte Doherty.
    »Sie schulden mir was!«
    »Abendessen?«
    »Okay. Aber ich hatte an mehr gedacht. Ich möchte mitkommen. Ich möchte dabei sein, wenn Sie ihn verhaften«, sagte Honey.
    Er zögerte.
    »Das schulden Sie mir«, wiederholte sie.
    |266| »Okay. Und wir können nur hoffen, dass er da ist.«
    Seine Aufmerksamkeit lenkte sich wieder auf die Frau mit den glänzenden Haaren. »Was wissen wir über ihn, Braden?«
    Sie lehnte sich von ihrer Tastatur herüber. »Schwere Körperverletzung – vor zehn Jahren. Exmilitär. In Warminster geboren …«
    Doherty machte eine knappe Handbewegung. »Druck’s aus.«
    Honey holte tief Luft. Der Tag heute hatte schon so seltsam angefangen. Jetzt ging es noch seltsamer weiter.
    Charlboroughs Offiziersbursche wohnte in Rathbone Terrace Nummer sechs, einen Katzensprung von Charlotte Terrace entfernt, wo Robert Davies, Bob the Job, lebte. Wie andere Häuser in der Stadt hatte auch dieses einen Keller, der unter der Straße hindurchführte, und eine Tür zum Fluss. Früher hatten die Reichen, die in diesen Häusern lebten, hier ihre Vergnügungskähne festgemacht. Die Reichen waren inzwischen verschwunden, die eleganten Häuser in ebenso elegante Apartments unterteilt worden, deren Monatsmiete etwa so hoch war wie der Preis für den Bau des Hauses in jenen fernen Zeiten. Sie fragte sich, ob Trevor Spiteri wohl weiße Turnschuhe trug.
    »Ich hab ihn!«, schrie Fleming und schwenkte einen Haftbefehl. Man applaudierte ihm. Streifenwagen wurden organisiert, man besprach den Plan. Honey rannte hinter ihnen aus der Wache, und ihr Herz pochte vor Erregung. Ohne auf einen bestimmten Befehl zu warten, stieg sie neben Doherty ins Auto.
    Er machte den Mund auf und wollte schon »Verschwinden Sie!« sagen, überlegte es sich dann aber noch einmal. Mit quietschenden

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