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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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Hanna entmutigt. Was nun?
    Ihren einzigen Joker ziehen? Heinz-Otto Lüttjens?
    Johannsen, der am Fenster stand, drehte sich zu ihnen um. »Sie kommen«, erklärte er mit sonorer Arztstimme.
    Westermann strich sich mit den Fingern das Haar glatt. »Besonders fotogen bin ich nicht, aber egal. Ist ein Men schenherz eigentlich genauso groß wie das von einem Wildschwein? Wisst ihr das?«
    »Kommt auf das Tier an«, erwiderte Johannsen. »Auf einem Foto würde der Unterschied aber wahrscheinlich nicht weiter auffallen.«
    »Super. Mein alter Herr hat zu Hause bestimmt noch ein paar eingefrorene Innereien. Sobald wir zurück sind, suche ich mir das prächtigste Herz aus. Und dann werde ich berühmt. Ich weiß sogar schon die Überschrift über dem Bild: ›Der Mann, der den Herzschnitter zur Strecke gebracht hat.‹ Das klingt gut, oder?«
    »Aufhören!«, kreischte Vogt. »Ja, verdammt noch mal. Ja, ich habe den Hurensohn abgeknallt! Er hat’s nicht anders verdient! Hat mich in den Ruin getrieben! Und mein Lebensglück zerstört!«
    Hanna schickte ein schnelles Lächeln zu Johannsen und Westermann.
    »Danke, Jungs«, flüsterte sie.
    Laut sagte sie: »Und nach der Tat wollten Sie mich auch noch umlegen.«
    »Was? Nein, nein, nein! Ich musste mich davon überzeugen, dass der Saukerl wirklich tot war, und Sie sind mir in die Quere gekommen, wie Sie da plötzlich auf die Lichtung gestolpert sind. Aber ich hätte nie …«
    Draußen fuhren zwei Wagen vor, Sekunden später wurde an der Tür Sturm geklingelt.
    »Oh Gott!«, schrie Vogt, »Nein! Bitte nicht! Halten Sie mir die Meute vom Leib!«
    Westermann grinste breit. »Nun machen Sie mal nicht auf völlig durchgeknallt. Nimmt Ihnen keiner ab. Das sind die Kollegen von der Hamburger Kripo. Die übernehmen jetzt. Richtig, Chefin?«
    Verwundert sah sie ihn an. Dann entdeckte sie das kleine schwarze Handy in seiner rechten Pranke. Es musste Johannsen gehören.
    »Vorhin im Auto«, beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. »Du und Jo wart schon ausgestiegen, ich habe ein bisschen rumgestöhnt und dabei schnell die Kollegen informiert. Nichts für ungut, Chefin.«
    Beschämt nickte sie ihm zu. Westermann hatte klüger gehandelt als sie selbst.
    Im nächsten Moment standen zwei zivile Kripobeamte und zwei Uniformierte im Salon, nahmen Reiner Vogt fest und forderten Hanna, Westermann und Johannsen auf, mit aufs Revier zu kommen, um ihre Aussagen zu machen.
    Westermann stöhnte. »Mensch, Kollegen, muss das sein? Wir haben euch einen Haufen Arbeit abgenommen, und nun sind wir alle drei echt kaputt. Ich bin obendrein schwer verletzt. Wir wollen nur noch nach Hause. Duschen, schlafen, essen, Schmerzmittel nehmen.«
    Keine Chance. Sie mussten mit.
    Zu ihrer aller Erleichterung blieb Reiner Vogt bei seinem Geständnis, und keiner der Hamburger Kollegen fragte so genau nach, wie es zustande gekommen war.
    Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als sie die Stadt endlich verlassen konnten.
    Auf der Rückbank war Westermann in seiner Kauerstellung fest eingeschlafen und schnarchte laut. Vorher hatte er noch einmal telefoniert. Mit seinem Vater, wie Hanna heraushören konnte. Von einer aufregenden Mörderjagd in der Großstadt war die Rede gewesen. Es klang mehr nach einem James-Bond-Film als nach der Verhaftung eines Tatverdächtigen, aber sie hatte ihm den Spaß gelassen.
    Johannsen lächelte Hanna zu. »Ruhe dich aus.«
    »Ich bin nicht müde«, erwiderte sie und lächelte zurück. Und das stimmte. Lieber genoss sie es, neben ihm zu sitzen und aufs flache Land hinauszuschauen.
    »Ich habe das vorhin nicht so gemeint«, sagte Johannsen eine Weile später.
    Hanna ahnte, wovon er sprach. »Was denn?«, fragte sie dennoch.
    »Ich habe keine Angst vor dir.«
    »Da bin ich aber froh.«
    Mehr sprachen sie nicht, lauschten nur dem Schnarchen Westermanns und hingen ihren Gedanken nach.
    Einzig Hannas innere Stimme störte ihr Wohlbefinden. Bilde dir bloß nichts ein, erklärte sie giftig. Der Mann ist jetzt nett zu dir, aber das will noch lange nichts heißen.
    Weiß ich selber.
    Dann ist ja gut.
    Sie hatten die Autobahn schon verlassen, als Hanna doch noch einnickte. Sie träumte, sie schrieb endlich ihr Versetzungsgesuch, und dann kam Johannsen, riss es in tausend Fetzen und warf eine Handvoll Schnipsel in die Luft. Plötzlich regnete Konfetti auf sie herab, und Hanna strahlte vor Glück.
    Jemand rüttelte sie an der Schulter.
    »Chefin, aufwachen. Schlechte Neuigkeiten.«
    Hanna öffnete die

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