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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Wachsamkeit nachzulassen, aber ich fragte mich, ob der Mörder nicht weitergegangen war.
    Ein wütender Mann mit einer Vorliebe für hohe Absätze, der immer noch vor Groll über Kats Spott schäumte. Gäbe es eine süßere Rache, als es ihr in Tuntensachen heimzuzahlen?
    Ich stellte mir vor, wie der große schwarze Wagen vorbeischwebte, während sie verzweifelt in ihrem Mustang hockte. Das Beifahrerfenster gleitet hinab, gibt eine Fahrerin in aufgebauschter Perücke, Designerkleid, vielleicht einer dezenten Perlenkette zu erkennen.
    Und die besondere Note.
    Ein hübsches, durchscheinendes Schultertuch .
    Kats Führerschein - das Symbol ihrer Identität - war ihr zwischen die Schamlippen gesteckt worden.
    Manche Mörder nehmen sich Souvenirs, andere hinterlassen sie. Es geht immer um eine Botschaft.
    Die Botschaft, die Kats Mörder ausgerichtet hatte, lautete: Du bist nicht die Frau, für die du dich hältst. Wenn du dich über mich lustig machst, tust du das auf eigene Gefahr.
    Kat. Ein Name für ein Tier.
    Zu perfekt, um der Versuchung zu widerstehen.
    *
    Milo rief kurz vor vierzehn Uhr an, gähnte zur Begrüßung, auf die ein Hustenanfall folgte.
    »Rock-and-Roll-Pneumonie oder Boogie-Woogie-Grippe?«, fragte ich.
    »Oh Mann, es ist viel zu früh für Witze.«
    »Es ist Nachmittag.«
    »Kommt mir vor wie Tagesanbruch … Herrgott, du hast recht. Hab noch eine ganze Menge mehr nichts getan, indem ich Tony überwacht habe, bin um sechs nach Hause gekommen und hab gepennt, bis mich ein Notruf um sieben aus dem Schlaf gerissen hat. Bradley Maisonettes Bewährungshelfer. ›Sie klangen hektisch, Lieutenant, deshalb dachte ich, erwische ich Sie am besten ganz früh.‹ Ich laufe nur auf zwei Zylindern, und der Mistkerl lacht sich ins Fäustchen. Und was ist die große Neuigkeit? Bradley ist seit sieben Wochen persona non geblickta . Aber keine Sorge, er ist schon häufiger eine Zeitlang nicht aufgetaucht, kommt immer wieder zurück.«
    »Die Ausflüge eines Drogensüchtigen«, sagte ich.
    »Klingt nicht nach einem Mann, der in Museen und Th ieah tern ein und aus geht. Der Bewährungshelfer hält ihn nicht für besonders wichtig, weil er eine lange Liste brutalerer Typen hat, die sich nicht mehr blicken lassen. Er sagt, Maisonette ›schlägt nicht über die Stränge‹, solange er legale Möglichkeiten der Einkommensbeschaffung nicht erschöpft hat.«
    »Er arbeitet?«
    »Bettelt, verkauft sein Blut. Der Bewährungshelfer diagnostiziert ›mangelnde Selbstachtung‹ als das entscheidende Problem.«
    »Jeder ist Psychotherapeut«, sagte ich.
    »Ich habe dem Idioten schließlich das Einverständnis abringen können, so zu tun, als suche er nach ihm. Vielen Dank für Cardenas’ E-Mail. Hattest du eine Chance, mit der Tier-Lady zu reden?«
    Ich fasste das Gespräch mit Shantee Moloney zusammen.
    »Kleine Hunde«, sagte er. »Zum Beispiel Leonoras verschwundene Köter.«
    »Falls Dale hinter dem Doppelmord in Ojo Negro steckt«, sagte ich, »wäre es ein tröstlicher Gedanke, dass er sie als Haustiere angenommen hat.«
    »Liebt Hunde, hasst Schwesterherz.«
    »Trägt Hanfschuhe und isst heimlich Fleisch.«
    Er sang den Refrain von Lou Christies »Two Faces Have I«.
    Ich sagte: »Er hat außerdem die richtige Größe für Ellas Mörder, den Cowboy und Kats Transvestiten.«
    »Und die Größe spielt eine Rolle … er liebt die großen Städte, wie? Bekommt eine große Erbschaft in die Finger, bereist die weite Welt, lässt sich in L.A. nieder?«
    »Vielleicht ist es das Wetter.« Ich skizzierte meine Theorie von der Frau mit dem Schultertuch.
    »Eine Society-Lady in einem Wagen, der zweihundert Riesen wert ist - warum nicht? Jetzt muss nur noch Dale zur Tür reinmarschiert kommen und ein Geständnis ablegen.«
    »Solange es dazu nicht kommt, wie wäre es damit: Eine der Städte, die Bright Moloney gegenüber erwähnte, war New York. Das alte Revier des Polizeichefs. Warum sollen wir nicht dort anfangen und feststellen, ob es irgendwelche Morde gibt, bei denen schwarze Autos eine Rolle spielen? Oder ob Bright irgendeine Papierspur von San Francisco aus hinterlassen hat?«
    Er antwortete nicht.
    »Gibt es ein Problem?«
    »Nein«, sagte er. »Im Gegenteil. Eine Chance für Seine Wohltätigkeit, sein Engagement zu demonstrieren.«
    »Zweifelst du an ihm?«
    »Bislang ist er so rechtschaffen gewesen, wie ein Politiker nur sein kann, aber ich bin wie dieser Aufkleber auf der Stoßstange: Trau keinem von der Obrigkeit . New Yawk,

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