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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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New Yawk … ich hatte mich auf Rom gefreut, aber mein Französisch ist eingerostet. Okay, schick Brights Foto rüber, und ich werde mich um einen Termin bei Ihm höchstpersönlich bemühen.«
    *
    Drei Stunden später stand er vor meiner Haustür, frisch rasiert, in einem knallblauen Hemd unter einem grauen Fischgrätjackett, einer grünen, mit braunen Ukuleles gemusterten Krawatte, einer Khakihose und grauen Schnürschuhen mit Zehenkappe und roter Kreppsohle.
    Normalerweise steuert er direkt die Küche an. Diesmal blieb er mit tanzenden Augen vor der Tür stehen, die Lippen zu einem furchterregenden Krummschwert verzogen, das ich als sein Lächeln kenne.
    »Seine Exzellenz hat jemanden aufgeweckt, und presto haben wir Unterlagen aus dem Register des N.Y. Housing Department. Mr. Dale Bright war nie Eigentümer einer Immobilie, aber sein Name taucht auf einer acht Jahre alten Unterschriftenliste auf. Umwandlung eines Fabrikgebäudes in Eigentumswohnungen.«
    »Für oder gegen?«
    »Für.«
    »Ein Jahr nach seiner Erbschaft«, sagte ich, »ist er in der amerikanischen Stadt, die ihm am besten gefällt, und versucht, auf dem Immobilienmarkt Fuß zu fassen?«
    Er schlenderte in mein Büro, loggte sich in meinen Computer ein und tippte 518 w. 35th st NY 10001 ein.
    Sechs Treffer erschienen auf dem Bildschirm, alle auf Zeitungen hinweisend, alle Varianten desselben Themas.
    Er rief die New York Post auf.
    Ehepaar wegen Mietstreitigkeiten verschwunden?
    Das mysteriöse Verschwinden eines Ehepaars aus Manhattan, das in einen langwierigen Rechtsstreit mit seinem Vermieter verwickelt war, stellt New Yorks Polizei weiterhin vor ein Rätsel. Vor drei Wochen verließen Paul und Dorothy Safran ihre Wohnung in 518 West 35th Street, um eine Off-off-Brodway-Aufführung in Lower Manhattan zu besuchen, und seitdem wurde von ihnen nichts mehr gesehen oder gehört.
    Paul Safran, 47, Lithograf, und Dorothy, 44, Aushilfslehrerin, waren in eine mehrere Jahre währende Auseinandersetzung mit ihrem Vermieter verwickelt gewesen, bei der es um Heizungsausfälle und Pläne zur Umwandlung des ehemaligen Lagerhauses, das ihnen als Domizil diente, in Eigentumswohnungen ging.
    Der dreistöckige Bau in dem weitgehend noch als Industriegebiet genutzten Viertel war vor 22 Jahren in Lofts im Sohostil unterteilt worden, und die Safrans hatten dort unter dem Schutz von mieterfreundlichen Bestimmungen gewohnt. Kurz nachdem das Gebäude den Besitzer gewechselt hatte, gab der neue Eigentümer, ein Bauunternehmer aus Englewood, N.J., namens Roland Korvutz, bekannt, dass er es zu Eigentumswohnungen umbauen wolle. Nach einer zwischen Korvutz und einem neu gewählten Mieterbeirat ausgehandelten Vereinbarung wurde den Hausbewohnern eine finanzielle Entschädigung oder ein Vorkaufsrecht für die umgebauten Einheiten angeboten.
    Die meisten Mieter entschieden sich für die Entschädigungssumme, aber die Safrans behaupteten, der Mieterbeirat sei bestochen worden, weigerten sich auszuziehen und verklagten Korvutz vor dem Housing Court. Während der vergangenen sechs Monate zahlten die Safrans keine Miete und versuchten, andere Mieter für ihre Sache zu gewinnen.
    Vor drei Tagen wurde überraschend bekannt - wie die Post unter Berufung auf Behauptungen von Paul Safrans Schwester Marjorie Bell aus Elmhurst berichtete -, das streitbare Paar habe kurz vor seinem Verschwinden davon gesprochen, dass es wegen des Konflikts mit Korvutz um seine Sicherheit fürchtete. Außerdem kritisierte Bell die Polizei, weil sie nicht gründlich genug gegen Korvutz ermittle, und behauptete, dass Korvutz, ein Immigrant aus Weißrussland, früher schon Mieter eingeschüchtert habe.
    Als die Post gestern wegen einer Fortsetzung des Berichts Kontakt mit ihr aufnahm, stand Bell für einen Kommentar nicht zur Verfügung.
    Aus Gerichtsunterlagen geht hervor, dass elf gegen Korvutz’ Gesellschaft RK Development angestrengte Klagen vor Prozesseröffnung beigelegt wurden. Korvutz’ Anwalt Bernard Ring sagte: »Jeder, der versucht, die Stadt zu verschönern, wird mit Dingen dieser Art konfrontiert. Nennen Sie es den Preis, den man dafür zahlt, in einer prozesssüchtigen Gesellschaft Geschäfte zu machen.«
    Wiederholte Anrufe bei Korvutz in Englewood und im Büro von RK Development in Teterboro wurden nicht erwidert. Laut polizeilichen Angaben sind die Ermittlungen nach dem Verbleib der Safrans »im Gange«.
    In einem fünf Jahre später veröffentlichten Nachfolgeartikel wurde der Fall nach wie

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