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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Organisation?«, fragte Lucas, kurz vorm Explodieren. »Sie Penner glauben an Organisation?«
    »Ich hab mich jedenfalls nicht von einem Auto überfahren lassen«, blaffte Flowers zurück. »Das hab ich zumindest hingekriegt.«
    »Lasst uns damit aufhören«, sagte Del, der ebenfalls anwesend war.
    »Dieser verdammte Flowers«, sagte Lucas in dieser Nacht zu Weather.
    »Yeah«, erwiderte sie. »Aber du musst doch zugeben, dass er einen netten Arsch hat.«
     
    Nach einer kurzen Fachdebatte kamen die Museen, die Armstrong-Quilts besaßen, zu dem Schluss, dass der Nähkorb vermutlich Sharon Armstrong gehört hatte und dass die Quilts echt waren.
    »Die wissen doch, dass das nicht stimmt«, sagte Coombs.
    »Pst …«, machte Lucas. Zwei Wochen nach dem Schuss auf Widdler hatte er Coombs klammheimlich einen Besuch abgestattet. Sie saßen auf der Terrasse hinterm Haus und tranken Limonade mit Rum und Maraschinokirschen.
    »Wissen Sie, ich hätte sie nicht zu erschießen brauchen«, sagte sie. »Ich hab es mit Absicht gemacht.«
    Darauf Lucas: »Selbst wenn ich das gerade gehört hätte, würde ich Sie fragen, ob Sie es wieder tun würden, wenn Sie wüssten, dass Sie dafür dreißig Jahre im Gefängnis landen würden?«
    Coombs dachte darüber nach, dann sagte sie: »Ich weiß es nicht. Als ich im Gefängnis saß, ist mir erst so richtig klar geworden, was das bedeuten würde. Doch so wie die Dinge sich entwickelt haben, tut es mir nicht leid, dass ich’s getan habe.«
    »Sie sollten in die Kirche gehen und ein paar Kerzen anzünden«, sagte Lucas. »Wenn die Wahl nicht bevorstünde,
hätte Wentz vielleicht allen erklärt, sie könnten ihn mal am Arsch lecken, und Sie hätten einen schweren Weg vor sich gehabt.«
    »Wäre ich verurteilt worden?«
    »Tja … vermutlich nicht«, antwortete Lucas und trank einen Schluck Limonade. »Wenn Flowers und ich für Sie ausgesagt hätten, wären Sie wohl davongekommen. Aber Sie wären vermutlich Ihr Haus an einen Anwalt losgeworden.«
    Sie blickte sich in ihrem Haus um, ein angenehmer und entspannter Ort, wo es nach Kerzen, Blumen und Kräutern roch, die man rauchen konnte. »Ich hatte gehofft, dass ich es Gabriella hinterlassen könnte, wenn ich neunzig wäre und sie siebzig.«
    »Es tut mir leid«, sagte Lucas, und das meinte er auch aus tiefstem Herzen. »Es tut mir wirklich sehr leid.«
     
    Am Ende des Sommers machte ein Mann namens Porfirio Quique Ramírez, ein illegaler Einwanderer aus Piedras Negras, eine neue Umrandung um die Fliederhecke neben dem Haus der Widdlers, eine Vorbereitungsmaßnahme für den Verkauf des Hauses. Dabei stieß er mit der Spitze seines Spatens gegen etwas Metallisches, das sich etwa zehn Zentimeter unter der Erde befand. Er schob die Erde beiseite und fand eine grüne Metallkassette.
     
    Porfirio war nicht dumm. Er wandte dem Haus den Rücken zu, als er die Kassette aus dem Boden nahm, klappte den Deckel auf, blickte fünf Sekunden hinein, schloss den Deckel wieder, schob die Kassette unter sein Hemd, klemmte sie mit dem Ellbogen fest und ging rasch zum Truck seines Bosses. Auf dem ganzen Weg dorthin dachte er: Lass sie echt sein.
    Das waren sie. Zwei Wochen später überquerte er den Rio Grande erneut, diesmal in Richtung Süden. Alle Goldmünzen bis auf drei waren im Kofferraum seines neuen Autos versteckt,
das zwar gebraucht war, aber nur fünfundzwanzigtausend auf dem Tacho hatte.
    Der mexikanische Grenzposten winkte ihn durch und berührte dabei den vorderen Kotflügel des SL500 – das Auto, von dem die Widdlers geträumt hatten -, weil er glaubte, das würde ihm Glück bringen. Er rief dem schnurrbärtigen, todschick gekleideten jungen Mann aus seiner Heimatstadt, der hinter dem Lenkrad saß, zu:
    »Hey, Mann! Mercedes-Benz!«

ANMERKUNG DES AUTORS
    In diesem Buch kommen zwei Personen vor, die nicht fiktiv sind.
     
    Der Polizeichef von St. Paul, Harrington, wird beiläufig erwähnt. Sein vollständiger Name lautet John Harrington, und er ist tatsächlich der Polizeichef von St. Paul. Vor vielen Jahren, als er noch Streifenpolizist war, hat er mich in einem Karateverein hier in der Stadt häufiger fürchterlich verprügelt. Irgendwann zu dieser Zeit kam ich mal an einem Waffenladen vorbei und sah im Schaufenster eine Schrotflinte mit einem ganz kurzen Lauf und einem Pistolengriff. Ich traf Harrington, als ich gerade in das Gebäude gehen wollte – er trug normale Straßenkleidung -, und erwähnte die Waffe. »Die gehen wir uns mal ansehen«,

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