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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Augenblick stand Coombs halb auf und wandte
sich ihr zu, Widdler zielte und hörte jemanden schreien, und dann schoss sie Coombs direkt ins Herz. Es gab einen ungeheuren Knall, ihre Hand wurde zurückgerissen, und da war ein Mann auf der Straße, und Bremsen kreischten, und sie dachte nicht mehr nach, sondern reagierte nur noch, drehte sich um, die Waffe immer noch erhoben …
    Plötzlich spürte sie einen heftigen Schlag gegen den Fußknöchel, und ein höllischer Schmerz durchzuckte ihren Körper. Während sie hinfiel, registrierte sie den Schuss. Sie bekam Dreck in den Mund, verlor ihre Sonnenbrille, und als sie sich umdrehte, sah sie Lucas Davenport, der auf sie herabblickte.
     
    Lucas wäre fast überfahren worden. Ein Auto bremste kreischend, und er flog in hohem Bogen, bemerkte dabei das Gesicht einer schreienden Frau hinter der Windschutzscheibe und sah, wie Coombs angeschossen wurde. Während er sich abrollte, hörte er hinter sich einen Schuss, sah Flowers mit einer Waffe, sah, wie Widdler zu Boden ging, dann war er wieder auf den Beinen, lief zu der Bank und blickte auf Widdler herab.
    Coombs hockte auf Händen und Knien da, sah zu ihm auf und sagte: »Alles okay, alles okay.«
    Lucas drehte sich mit hämmerndem Herzen zu Flowers um, der breitbeinig über Widdler stand. Flowers war bleich wie eine irische Nonne, und Lucas fragte ihn: »Warum haben Sie ihr in den Fuß geschossen?«
    Dann fing Widdler an zu schreien. Sie litt furchtbare Schmerzen, sie war am Knöchel getroffen worden, und ihr halber Fuß war weg. »Nein, nein, nein …«
    »Rufen Sie einen Krankenwagen«, sagte Lucas. Dann wandte er sich wieder Coombs zu, die immer noch auf Händen und Knien hockte.
    »Sind Sie sicher, dass Sie …?«
    Coombs hatte Widdlers Derringer in der Hand. Sie hielt
die winzige Waffe Widdler direkt ans Auge und drückte beide Abzugshähne.
    Der zweite Knall war genauso laut wie der erste, und Widdlers Kopf wurde nach hinten geschleudert, als ob sie von einem Pferd getreten worden wäre.
    Lucas warf sich auf Coombs und versuchte, ihr die Pistole zu entwinden, doch bevor ihm das gelang, hatte Coombs noch genügend Zeit, Widdler in das verbliebene tote Auge zu blicken und »Dreckiges Miststück« zu sagen.

ACHTUNDZWANZIG
    D ie Polizei von St. Paul sperrte den Park und die Straße, wo die Schießerei stattgefunden hatte, mit Absperrband ab und blockierte die Zufahrten mit Streifenwagen. Lokale Fernsehsender stellten Kameras in den umliegenden Wohnungen auf und bekamen einige schlimme Bilder von Widdlers Leiche, mit dem Gesicht nach oben und zerknüllt wie ein Stück Altpapier, und von Spurensicherungsleuten in Polohemden, die wie die Angestellten des Todes herumstanden.
    Coombs musste drei Tage lang ins Gefängnis. In dem Chaos unmittelbar nach der Schießerei war Jack Wentz, der Anwalt des Ramsey County, vor die Kameras getreten und hatte verkündet, dass er Coombs wegen Mordes anklagen und außerdem die bedauerliche Handlungsweise der staatlichen Ermittler untersuchen lassen würde, die zu einem unnötigen Todesfall auf seinem Terrain geführt hätte.
    Lucas erklärte hinter den Kulissen, dass die Schüsse im Verlauf einer gewalttätigen Auseinandersetzung gefallen seien, dass der Tod von Widdler durch eine bedauerliche, aber verständliche Reaktion einer Frau ausgelöst worden sei, die selbst angeschossen worden war, und dass die Tatsache, dass sie eine kugelsichere Weste getragen hatte, nicht verhindern konnte, dass sie einen Schock erlitten hätte. Der Schuss aus nächster Nähe auf sie, sagte er, zusammen mit dem Schuss, den Flowers auf Widdler abgegeben habe, und der Tatsache, dass sie gesehen habe, wie Lucas von einem Auto angefahren wurde, dass Leute auf sie eingeschrien hätten und dass Widdler um sich schlagend neben ihr auf dem Boden gelegen hätte,
hätten Coombs so verwirrt, dass sie nach der herumliegenden Waffe gegriffen und sie abgefeuert hätte, ohne die Situation zu begreifen.
    Wentz antwortete inoffiziell, Lucas versuche sich und die anderen Stümper zu schützen, die diesen faulen Zauber eingefädelt hätten.
     
    Am nächsten Tag fielen die Zeitungskolumnisten einmütig über den County-Anwalt her, und die Fernsehkommentatoren in den Mittags-, Abend- und Spätnachrichten folgten ihrem Beispiel.
    Der Kolumnist der Star Tribune schrieb: »Mrs. Coombs’ Mutter und ihre Tochter sind von dieser Hexe ermordet worden, und sie war gerade selbst von ihr in die Brust geschossen worden. Gott sei Dank trug

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