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MORDrhein-Westfalen (Vier Krimis mit Tatorten in NRW - Münsterland, Sauerland, Niederrhein) (German Edition)

MORDrhein-Westfalen (Vier Krimis mit Tatorten in NRW - Münsterland, Sauerland, Niederrhein) (German Edition)

Titel: MORDrhein-Westfalen (Vier Krimis mit Tatorten in NRW - Münsterland, Sauerland, Niederrhein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Hauswirt hat Sie zwar abgewimmelt, aber Ihnen dürfte schon ziemlich bald klar gewesen sein, dass sie hereingelegt worden sind. Dann sind Sie zurückgekehrt ..."
    "Das heißt, ich hätte schon von Anfang an gewusst, wo Annette wohnte."
    "Vielleicht haben Sie das ja auch."
    "Und warum hätte ich dann den dicken Hauswirt nach ihr fragen sollen?"
    "Sie geben also zu, dass sie mit ihm zusammengetroffen sind! Schön, dann können wir auf die Gegenüberstellung vielleicht verzichten − obwohl der Mann inzwischen auf dem Weg hierher sein dürfte."
    "Ich gebe gar nichts zu", erklärte ich böse. "Ich weise Sie nur auf einen Widerspruch hin, den Ihre Version der Geschichte hat."
    "Eine Lücke", verbesserte Rehfeld mich. "Eine Lücke, die noch geschlossen wird, das ist alles. Aber das kriegen wir schon hin, mein Lieber! Meinen Sie, ich mache so etwas zum ersten Mal?"
    "Es interessiert Sie ja doch nicht, was ich meine", grunzte ich.
    "Sie werden noch weich werden, Hellmer."
    "Ich sage nichts, bevor nicht mein Anwalt hier ist."
    "Das können Sie halten, wie Sie wollen."
    "Aber vielleicht können Sie sich in der Zwischenzeit mal ein paar Gedanken machen, Rehfeld!"
    "Und worüber?"
    "Über das Motiv. Warum sollte ich Annette umbringen?"
    "Sie sprechen über sie, wie über jemanden, den man gut kennt."
    "Ich kannte sie nicht gut. Leider."
    Rehfeld verzog das Gesicht. "Mir kommen die Tränen."
    "Ich glaube nicht, dass Sie wissen, was das ist."
    "Was?"
    "Tränen."
    Er verdrehte die Augen. "Also, zum Motiv", meinte er.
    Ich nickte. "Ja, da wäre ich sehr gespannt. Ich hatte genauso wenig einen Grund, sie umzubringen wie zum Beispiel Sie, Rehfeld!"
    "Mit dem Unterschied, dass ich zur Tatzeit nicht am Tatort war, Hellmer."
    "Kommen Sie zur Sache!"
    "Gut."
    Rehfeld nickte. Dann stand er auf und walzte zum Aktenschrank. Er zeigte mir anschließend mehrere Fotos von einer Wohnung.
    "War das die Wohnung, in der sie zuletzt untergekrochen ist?", fragte ich. Er gab mir darauf keine Antwort. Auf den Bildern waren Illustrierte zu sehen, aus denen Buchstaben herausgeschnitten worden waren.
    "Na und?", meinte ich.
    "Annette war vermutlich eine Erpresserin", sagte Rehfeld. "Und ich nehme an, dass ihr Tod damit zusammenhängt. Auf ihrem Konto gingen unverhältnismäßig hohe Zahlungen ein. Immer in bar. Und zwar regelmäßig."
    "Na gut", sagte ich, "sie hat ein bisschen in den bunten Blättern herumgeschnippelt. Und welchen Zusammenhang stellt das mit mir her?"
    "In fünf dieser Blätter waren Kurz-Krimis von Ihnen, Hellmer alias Mike Hell!"
    Ich fasste mir an den Kopf. "Wissen Sie, was für eine Auflage eine gesunde Illustrierte hat?"
    "Nein."
    "Fast zwei Millionen!"
    "Ich glaube, dass Sie mit dieser Erpressung zusammenhängen. Und zwar als Komplize! Wahrscheinlich haben Sie der Friedrichs einen Stapel überzähliger Belegexemplare überlassen."
    Ich atmete tief durch. Es wurde immer phantastischer, was man mir da auftischte.
    "So viele Haare haben Sie doch gar nicht, Rehfeld, dass Sie daran eine solche Story herbeiziehen könnten!"
    "Kurz vor ihrem Tod hat sich Annette Friedrichs am Telefon mit jemandem heftig gestritten, den sie Mike nannte."
    "Ich heiße Michael", gab ich zu bedenken.
    "Und Mike ist die englische Kurzform davon und außerdem Ihr Pseudonym. Wollen Sie mich wieder für dumm verkaufen, oder was bilden Sie sich ein? Zwei und zwei kann ich wohl noch zusammenzählen!"
    "Na, prima. Und wer hat Ihnen diesen Bären aufgebunden?"
    "Die Freundin, bei der Annette gewohnt hat. Die hat den Streit am Telefon nämlich mitgekriegt. Und als sie die Friedrichs hinterher gefragt hat, worum es denn ging, hat die nur gesagt: ›Um viel Geld!‹“
    "Ich sehe immer noch kein Motiv."
    "Das ist doch nicht schwer, Hellmer! Gemeinsam haben Sie jemanden erpresst, dann hatte die Friedrichs keine Lust mehr, mit Ihnen zu teilen, und da haben Sie kurzen Prozess gemacht."
    "Und wie passt Jürgen Lammers in diese Story?"
    "Vielleicht hat er von Ihren Umtrieben Wind bekommen und musste deswegen in seine Wanne fallen."
    Was sollte ich dazu noch sagen? "Mal was anderes", meinte ich. "Was war eigentlich auf den Filmen?"
    "Was für Filme?", fragte Rehfeld.
    "Die in der Handtasche waren. Die Kleinbildfilme. Ich wette, Sie haben Sie längst entwickeln lassen."
    "Sicher ... Aber warum sollte ich Ihnen das sagen?"
    "Aus Freundlichkeit, zum Beispiel."
    Er seufzte. Und dann kratzte er tatsächlich seinen letzten Rest Freundlichkeit zusammen. Vielleicht war es in Wahrheit

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