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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jetzt war Lilian Blocks Verbündeter John Sinclair unterwegs, um Justine Cavallo zu stellen. Und nicht nur das. Er wollte sie auch vernichten, um sie für alle Zeiten loszuwerden. Lilian war zuversichtlich, dass Sinclair es schaffte, denn die Unperson war geschwächt und nur noch ein Schatten ihrer selbst.
    Lilian wartete. Äußerlich sah sie ruhig aus, was allerdings täuschte. Ihr Inneres war in Aufruhr. Es glich zwar keinem Vulkan, aber viel fehlte nicht. Sie fürchtete sich, wenn sie an die Cavallo dachte. Und sie fürchtete sich noch mehr, weil sie eben allein und einsam war. Sie sehnte John Sinclairs Rückkehr herbei und hoffte, dass sie nicht zu lange warten musste. Jede Minute, die nur dahin kroch, sorgte für einen größeren Angstschub.
    Sie blieb nicht sitzen, sondern ging im Zimmer auf und ab. Manchmal blieb sie am Fenster stehen, schaute in die Dunkelheit, die nur schwach erhellt wurde. Das Hotel lag nicht eben im Fokus der Öffentlichkeit, sondern etwas versteckt und nicht weit entfernt von der berühmten Tooley Street.
    Wann kam er?
    Er hatte keine Zeit genannt. Es war auch nicht möglich, denn niemand wusste, wohin der Weg ihn führen würde. Nur das Ziel stand für Sinclair fest.
    Zum Zimmer gehörte noch ein Bad. Dort schaute sie nicht hinein, denn da lag ein toter Halbvampir. Sinclair hatte ihn erledigt. Es war für die Gestalt ein schlimmes Sterben gewesen, was damit begonnen hatte, dass sich der Mann selbst einen Arm hatte abreißen können. Jetzt lag er in der Nasszelle und würde, wenn alles vorbei war, abgeholt werden.
    Das sollten nicht ihre Sorgen sein. Das waren andere, und sie wollte endlich mehr wissen. Deshalb ging sie zur Zimmertür, öffnete sie und schaute nach draußen in einen Flur, der nur spärlich erleuchtet war.
    Und er war leer!
    Genau darüber freute sich Lilian. Sie hatte schon Angst gehabt, dass sie erwartet worden wäre. Das traf zum Glück nicht zu, und sie konnte aufatmen und sich wieder zurückziehen.
    Es war also keiner zu sehen. Kein Feind, aber auch kein Freund. Das gefiel ihr auch nicht. Sie hätte gern gehabt, John Sinclair zu sehen, um wieder Ruhe zu finden, aber das war leider nicht der Fall. Deshalb musste sie weiterhin auf ihn warten. Am liebsten hätte sie sich einen anderen Ort ausgesucht, doch es war ausgemacht, dass sie hier auf ihren Verbündeten wartete.
    Wie lange noch?
    Immer wieder stellte sie sich die Frage, und sie spürte, dass ihr Herz schneller klopfte als gewöhnlich. Es war noch nicht ausgestanden. Bisher stand kein Sieger fest, und sie konnte auch nicht sagen, ob es überhaupt einen geben würde. Dieser Fall war kompliziert. Da nahm keiner auf den anderen Rücksicht.
    Ihre einzige Hoffnung hieß John Sinclair. Der aber ließ sich Zeit. Das tat er nicht bewusst. Es verging eben viel Zeit bei der Durchsuchung des Hotels.
    Warten. Fiebern. Das Kauen auf der Unterlippe. Aufstehen, zum Fenster gehen und hinausschauen, um erneut den leichten Frust zu erleben, weil sich der Mann nicht blicken ließ.
    Lilian verspürte Durst. Eine Flasche Mineralwasser wurde hier nicht angeboten, und ins Bad traute sie sich nicht. Sie wollte den Toten nicht sehen.
    Und doch musste sie etwas tun. Sie konnte nicht still sitzen bleiben. Es gab nur eines, das sie weiterbrachte. Abermals zur Tür gehen, sie öffnen, in den Gang hinein schauen und auch horchen.
    Sie öffnete die Tür.
    Es war nichts zu hören und zu sehen.
    Dabei beließ Lilian Block es nicht. Sie traute sich jetzt mehr zu und schob sich über die Türschwelle in den Flur hinein. Sie war enttäuscht, dass sie nichts sah, aber diesmal zog sie sich nicht wieder zurück ins Zimmer. Sie blieb im Flur. Ihr Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. So wie sie sah jemand aus, der über etwas nachgrübelte.
    Das tat sie auch. Es war möglicherweise besser, wenn sie nach John Sinclair Ausschau hielt. Vielleicht konnte sie ihm sogar helfen.
    Das Zimmer lag am Ende des Flurs. Um den Lift zu erreichen, musste sie weiter vorgehen. Das tat sie auf Zehenspitzen, als hätte sie Angst davor, gehört zu werden, obwohl sie niemanden in der Nähe sah, der ihr aufgelauert hätte.
    Sie kam normal weiter. Den Stress machte sie sich selbst. Ihr Herz schlug schneller, und das Zittern in den weichen Knien konnte sie auch nicht vermeiden.
    Und dann hörte sie doch etwas!
    Es war ein Geräusch, das ihr nicht gefiel, denn sie wusste es nicht einzuordnen. Jedenfalls keine Stimme. Dafür drehte sie langsam den Kopf, und plötzlich

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