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Mordstheater

Mordstheater

Titel: Mordstheater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Parker
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wollte, auf dem Bildschirm erschien. In einer feierlichen
Geste warf sie sogar das eselsohrige Adressenrad fort, das auf ihrem
Schreibtisch stand.
    Ich machte mich nach und nach daran, die
entscheidenden Details der Klientenverträge auf die Festplatte zu übertragen,
wann immer ich Zeit übrig hatte. Es war eine Aufgabe, die eine ganze Menge
Konzentration erforderte, und es gab Momente, in denen ich bereute, den
Computer überhaupt vorgeschlagen zu haben, besonders da ich als Aushilfe den
langfristigen Nutzen nicht erleben würde, aber ich hasse es, nichts zu tun zu
haben, und war fasziniert von der Idee, die wichtigen Momente im Leben eines
jeden Klienten seit den späten fünfziger Jahren zu katalogisieren.
    Ich war gerade damit fertig geworden, alle
Verträge der Klienten, deren Name mit A begann, einzugeben, als Agatha krank
wurde und dem Büro fernblieb.

  Halloween ist Martins Geburtstag, obwohl er in keinster Weise
gespenstisch ist. Wir wollten eigentlich zusammen Dim Sum zu Mittag essen, weil
er, wie er mir sagte, abends eine wichtige Verabredung hatte, aber schließlich
strich er das Mittagessen und machte ein Abendessen daraus, weil die Stewardeß
kalte Füße bekommen hatte und einen Spätflug aus Las Palmas vorschützte.
    Mit Martin kann man prima chinesisch essen
gehen, denn wie ich versteht er das Prinzip, daß man alles auf der Karte
bestellt, das man nur irgendwie schaffen kann und sich erst später Sorgen um
die Rechnung macht.
    Wir waren bei unserer zweiten Portion
Pfannkuchen zur knusprigen, würzigen Ente (warum bekommt jeder immer nur
zwei?), als er bemerkte: »Soph, du bist ein bißchen wortkarg. Was ist los?«
    Ich wischte mir einen Klecks Hoisinsoße vom Kinn
und fing an zu erzählen. Agatha war krank und ihren Klienten gefiel das nicht.
Mit mir konnte man sich ganz nett unterhalten, während sie am Telefon oder zum
Mittagessen aus war, aber in Wirklichkeit war ich bloß eine Nachrichtenüberbringerin.
Sie erwarteten, daß sie zumindest während der Bürozeiten im Büro war, und weit
davon entfernt, ihr Mitgefühl auszudrücken, als sie hörten, daß sie nicht in
der Lage war, mit ihnen zu sprechen, weil sie eine schwere Grippe hatte, wurden
manche von ihnen fuchsteufelswild und ungeduldig. Ich fühlte mich vollkommen
außerstande, mit ihnen fertig zu werden. Zudem war da noch das Problem mit
Anthony und Janet, die mir so wenig behilflich gewesen waren, daß es an
Sabotage grenzte. Ich hatte versucht, so viele Probleme, wie ich konnte, in
Agathas Namen zu klären, damit sich die Sachen nicht zu sehr anhäuften, wenn
sie zurückkam, aber immer wenn ich Anthony auch noch so bescheiden um Rat
fragte, hatte er eine Ausflucht parat. Es waren ein paar furchtbar
frustrierende Tage gewesen.
    »Weißt du«, sagte Martin, »du machst genau das
gleiche wie in der Bank. Du bist eine solche Perfektionistin. Mensch, Soph, du
bist Aushilfssekretärin. Als du den Job gerade bekommen hattest, hast du davon
geredet, wie sehr du es genießt, überhaupt keine Verantwortung zu haben. Und
nur einen Monat später oder so lädst du dir die ganze Agentur auf die
Schultern. Kein Wunder, daß dieser White dir das verübelt. Es muß schlimm genug
für ihn sein, mit einer starken Frau zu arbeiten, geschweige denn mit zweien!
Es hört sich ein wenig so an, als sei er ein Waschlappen.«
    »Das ist er an sich nicht. Er kann ganz
abscheulich in die Luft gehen. Obwohl jetzt, wo du es erwähnst..., er hat
wahrscheinlich ein leichtes Penisproblem.«
    »Was?« Martin schaute vom Einrollen seines
Pfannkuchens hoch.
    »Na ja, er hat diesen lächerlichen Sportwagen —«
    »Also ehrlich, Soph.«
    »Jerry hatte einen Lamborghini«, sagte ich, mein
Argument weiterverfolgend.
    »Jerry ist ein Arschloch, aber er scheint kein
größeres Problem mit seinem Schwanz zu haben.«
    »Diese Unterhaltung wird mir zu skatologisch«,
sagte ich spröde.
    Martin lachte. »Köstlich, das von dir... Sieh
mal, wenn es Dinge gibt, mit denen du nicht zurechtkommst, warum rufst du
Agatha nicht morgen an und nimmst einen Teil der Arbeit zum Sichten mit zu
ihr?«
    »Ich will sie eigentlich nicht damit belasten.
Sie hörte sich absolut schlimm an heute.«
    »Sophie, es ist ihre Agentur.«
    »Woran sie selbst alle erinnert.« Ich lachte.
    »Genau. Was wichtiger ist, wo ist der Tintenfisch
mit Chili und Salz?«
    Als er die Frage stellte, erschien ein Kellner
mit einem Servierwagen, auf dem die Gerichte standen, die wir bestellt hatten.
Es sah ziemlich viel

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