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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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sehr späte Nachzüglerin«, antwortete sie. »Hey, Mariella. Sag Tschau zu Max und seinem Freund.«
    »Tschau, Max. Tschau, Freund von Max«, ließ die jugendliche Schönheit neben Franz kurz angebunden vernehmen. Sie musterte die beiden längst in die besten Jahre gekommenen Thalkirchner mit einem flüchtigen abschätzigen Blick.
    »I-Ich bin d-der Franz«, stotterte Franz, nach wie vor schwer von ihrem hinreißenden Äußeren beeindruckt. Er grinste dabei unentschlossen zwischen ihr und seiner Sandra, die immer noch eifrig mit den jungen Einheimischen einen Tisch weiter beschäftigt war, hin und her.
    »Tschau, Franz«, erwiderte sie höflich lächelnd. Sie ließ dabei zwei gerade Reihen makelloser weißer Zähne durch ihre lange schwarze Lockenpracht blitzen.
    »Und wie gefallen dir München und seine Männer, Mariella?«
    »Ganz gut, Franz«, schnarrte sie knapp. Dann drehte sie sich schnell wieder um und fuhr fort, dem jungen und gut aussehenden Gitarristen Mike im dunkelbraunen Wildlederdress mit Fransen etwas über Eros Ramazzotti zu erklären. Josef, der wie Max in Jeans und T-Shirt gekleidet direkt daneben saß, hörte ihr ebenfalls konzentriert, und hier und da zustimmend mit dem Kopf nickend, zu. So wie alle Männer fortgeschrittenen Alters jungen hübschen Mädchen konzentriert, und hier und da zustimmend mit dem Kopf nickend, zuhörten, sobald diese etwas erzählten. Ganz egal, worum es dabei ging.
    Franz blickte zu Max hinüber, hob die Augenbrauen, zog die Mundwinkel nach unten, drehte die Handflächen nach oben und zuckte ratlos mit den Achseln. Der tat es ihm gleich. Dann ließ er Franzi Franzi sein und widmete seine Aufmerksamkeit wieder Bellina. Ihr offenherziges Lächeln gefiel ihm gerade immer besser.
    »Wo habt ihr zwei eigentlich so gut Deutsch gelernt?«, fragte er sie.
    »Unsere Mutter ist Deutsche. Sie hat unseren Vater im Urlaub kennengelernt, später geheiratet und ist zu ihm von Köln nach Venedig gezogen.«
    »Da schau her. Was man nicht alles aus Liebe tut.« Max grinste. »Dann ist euer Vater also Italiener?«, fuhr er fort.
    »Ja.«
    »Und du?«
    »Wie bitte?«
    »Bist du auch Italienerin? Oder Deutsche?«
    »Ich habe beide Pässe. Genau wie Mariella.«
    »Aha. Und wie fühlt man sich so, wenn man zwei Nationalitäten hat? Sitzt man da nicht andauernd zwischen den Stühlen? Von der ganzen Lebensweise her und so.«
    »Nein. Ich genieße es. Ich bin immer Exotin, egal, wo ich gerade bin. Verstehst du? In Italien bin ich etwas Besonderes, weil ich für die Leute dort eine Deutsche bin. Und hier in Deutschland ist es genau umgekehrt. Ich finde das total praktisch. Wenn ich zum Beispiel einen Polizisten, der mich wegen zu schnellem Fahren anhält, nicht verstehen will, spreche ich in meiner anderen Sprache mit ihm.«
    »Interessant ist das ja auf jeden Fall.« Max nickte zustimmend mit dem Kopf und schaute ihr etwas länger und tiefer als unbedingt nötig in die Augen.
    »Finde ich auch.« Sie erwiderte seinen Blick.
    »Ja, du Arschloch, du windiges. Dir hau ich doch gleich dermaßen eine aufs Maul, dass du dich nicht mehr kennst!«
    Wie alle anderen am Tisch drehten sich Max und Bellina erschrocken um. Die kräftige Stimme war aus der Gruppe junger Leute direkt hinter ihnen gekommen. Ein breiter Bursche im modernen Bavarian Countrylook stand dort gerade von seiner Bank auf und packte einen schmalen jungen Mann im grauen Anzug am Schlafittchen.
    »Lass den Igor in Ruhe, Sepp. Der hat dir überhaupt nichts getan!« Die üppige Blondine im blauen Dirndl neben den beiden erhob sich ebenfalls.
    »Andauernd angeschaut hat er dich, dein sauberer Igor. Und ein Bussi hast du ihm gerade auch noch gegeben. Und da soll ich ihn in Ruhe lassen? Ja, müssen wir Einheimischen uns denn neuerdings alles gefallen lassen? Ich glaub, ich spinn. Dem hau ich doch eine aufs Maul, dass er sich nicht mehr kennt.« Der breite Sepp mit den kurzen schwarzen Haaren kriegte sich nicht mehr ein. Sein Gesicht war rot gefleckt vor Zorn, seine Stimme überschlug sich. Zur Untermauerung des Gesagten schüttelte er seinen ungleichen Gegner kräftig durch.
    »Ich habe ihm doch bloß was ins Ohr gesagt, weil die Musik so laut war. Ob er noch ein Bier mag, hab ich ihn gefragt. Das war überhaupt kein Bussi, du eifersüchtiger Depp, du blöder! Lass ihn sofort los! Sonst hau nämlich ich dir eine aufs Maul, dass es pfeift. Hamma uns?« Auch das Gesicht der groß gewachsenen Blondine nahm die Farbe eines gut abgehangen Steaks

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