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Morgaine 2 - Der Quell von Shiuan

Morgaine 2 - Der Quell von Shiuan

Titel: Morgaine 2 - Der Quell von Shiuan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Shiuan Korn einkauften und es bei Junai weiterreichten. Die Barrower fürchteten die zornigen Götter, ihre eigenen Vorfahren, nicht; sie schlugen die alten Symbole ab und schmolzen und reinigten das alte Gold.
    Außer dem Korn, das mit dem Gold erworben wurde, hielten sie Ziegen und gingen auf die Jagd und schufen sich auf diese Weise eine kleine Nahrungsmittelquelle neben dem Handel. Täglich schnitten Jhirun und ihre Cousins Gras und luden es in Boote oder auf den Rücken der schwarzen Sumpfponies, die auf den inneren Bergen eingesetzt wurden. Auf diese Weise sorgten sie für die Tage des Hnoth vor und fütterten ihr Vieh und hatten zusätzliche Vorräte an Käse und Fleisch, die den Marschbewohnern so wertvoll waren wie das Gold.
    Das kleine Boot erreichte einen etwas schnelleren Kanal an einer Stelle, wo die Strömung des Aj zwischen die benachbarten Inseln einwirkte, und Jhirun steuerte es an den Rand und achtete sehr auf die Tiefe. In der Ferne vermochte sie den Rand der Welt auszumachen, an dem der Aj auf das allesverschlingende Meer traf, an dem Horizont und Himmel zu einem grauen Dunst verschmolzen. Ganz in der Nähe gab es den Hügel von Anlas Krone, eine gewaltige, sich aufschwingende Masse über der Flut.
    Es lag nicht in Jhiruns Absicht, sich in die Nähe dieses Ortes mit seinem Ring Stehender Steine zu begeben. Niemand näherte sich dem Berg, nur am Halbjahrestag, wenn die Priester kamen — ihr Großvater für Barrow-Feste, der alte Haz für die Bewohner Arens. Einmal waren sogar Shiua-Priester gekommen, über die lange Straße von Ohtij-in: so wichtig war dieser Ort, einer der beiden echten Brunnen. Doch seit dem Deichbruch war niemand mehr gekommen. Die Rituale oblagen nur noch den Hiua, wurden aber keineswegs vernachlässigt. Und selbst an jenem Tage waren die Priester verängstigt und wagten sich nur bis auf einen Steinwurf heran, Haz aus Aren und ihr Großvater getrennt, weil sie Differenzen hatten.
    In der alten Zeit hatten die Barrow-Könige den Brunnen Menschen geopfert, doch diese Angewohnheit war mit dem Sturz der Barrow-Könige untergegangen. Die Opfer hatten die Brunnen nicht wieder aktiviert und den Mond nicht geheilt. Die Stehenden Steine erhoben sich düster und leer vor dem Himmel, einige waren extrem geneigt; und jener gewaltige Berg, dem man sich nur am festgesetzten Tag zu nähern wagte, blieb ein Ort der Macht und der befleckten Schönheit, keine Zuflucht für Menschen oder Halblinge. Jeder Priester sprach ein Gebet und zog sich dann zurück. Es war kein Ort, an dem man sich allein aufhielt; er war geeignet, die Sinne vor Unbehagen kribbeln zu lassen, selbst wenn man mit zahlreichen Angehörigen kam und mit den beiden Priestern und lauten Gesängen — es lauerte eine Stille unter dem Gesang, die jedes vom Menschen verursachte Geräusch zu einem bloßen Echo werden ließ. Dieser Brunnen war das Ding, das die Barrow-Könige hatten meistern wollen, Mittelpunkt aller Unheimlichkeit der Barrows, und wenn überhaupt etwas übrigblieb, nachdem das Wasser angestiegen war und ganz Hiuaj bedeckt hatte, dann dieser Hügel und die seltsamen Steine.
    Jhirun machte einen großen Bogen um den Ort, arbeitete sich aus dem Strom heraus, fuhr zwischen anderen Inseln hindurch. Die Spuren der Alten wie auch der Barrow-Könige waren hier überall zu finden, verstreute Steine, die im Wasser und auf Hügelkuppen standen. Hier war ihr Lieblingsplatz, wenn sie allein arbeitete, hier am Außenbezirk von Anlas Krone, weit außerhalb des Punkts, bis an den sich die Sumpfbewohner wagen würden — außer am Halbjahrestag — und auch jenseits der bequemen Grenzen, die ihre Angehörigen einzuhalten pflegten. Sie genoß die Stille, die Einsamkeit abseits des lauten Durcheinanders in der Barrow-Feste. Hier gab es nur sie und das Flüstern der Schilfhalme, das Plätschern von Wasser und das Lied der Insekten in der Morgensonne.
    Die Hügel glitten vorüber, rückten wieder näher, und sie steuerte auf das rechte Ufer der gewundenen Durchfahrt zu, näherte sich dem Hügel, der Jiran hieß und nach dem sie ihren Namen bekommen hatte. Auf seinem Gipfel erhob sich ein Stehender Stein, wie auch auf den anderen ein Stück flußabwärts, und wie die anderen Erhebungen war Jiran grün von Gras, das im Süßwasser des Aj gedieh. Sie stieg aus dem Boot, als es auf Grund lief, ihre nackten Füße bewegten sich schnell und sicher über den feuchten Boden. Sie ergriff das Befestigungstau und zerrte das Boot ein gutes Stück

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