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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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anderen Ufer schutzlos ausgesetzt. An anderen Stellen mußten sie bis tief in den Wald hinein ausweichen, wobei sie dann den Fluß beinahe aus den Augen verloren.
    Und sie waren erschöpft. Den größeren Teil der Nacht hatten sie ohne Schlaf hinter sich gebracht, ermüdet von immer neuen Hindernissen, die Äste der Bäume zerrten an ihnen, oft stolperten die Pferde auf dem trügerischen Boden und strengten sich bei der Überquerung von Nebenläufen an, deren steile Ufer überwunden werden mußten. Die Dämmerung setzte ein, und es war bald so hell, daß sie am Waldrand schon die ersten Farben ausmachen konnten.
    Endlich erreichten sie die kleine Insel, einen langen Streifen mit einer Krone aus Dickichten, gegen den Strom von Baumstämmen bedrängt, die dort angeschwemmt worden waren.
    Die Gruppe zögerte. Morgaine ließ Siptah vorausgehen, die Uferböschung hinab auf die Furt zu. Vanye gab Mai die Sporen und folgte, ohne darauf zu achten, ob Lellin und Sezar mithielten oder nicht; doch er hörte sie kommen. Morgaine ritt schneller – das Fieber hatte von ihr Besitz ergriffen – hinter ihr Feinde, weiter vorn das Ding, das sie suchten; kam es zur großen Entscheidung, wußte er, was sie wählen würde, das Weitermachen, das Weiterreiten, solange es noch ging, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.
    Im Wasser kamen die Pferde nur langsam voran. Sie kämpften gegen die Strömung an, die bis über ihre Knie stieg. Siptah trat in ein Loch und kämpfte sich frei; Vanye ritt darum herum, gefolgt von den
arrhendim.
Das dunkle Wasser reichte den Pferden jetzt bis zur Brust und übte einen starken Druck aus. Mai rutschte immer wieder aus und mühte sich hinter Siptah her – sie prallte gegen Sezars Tier. Am liebsten wäre Vanye schon aus dem Sattel geglitten, aber da fand die kleine Stute wieder Halt, und das Wasser verlor an Höhe, während sie die Spitze der Insel passierten. Siptah, der von allen Tieren das stärkste war, stapfte weiter, und in seiner Sorge benutzte Vanye die Sporen, um die Stute für die zweite Etappe anzutreiben. Dabei verwünschte er Morgaines Sturheit. Gleich darauf stieg das graue Pferd ein zweitesmal aus dem Wasser und erreichte das Ufer. Morgaine zog die Zügel an und schaute zu den anderen zurück.
    Sirrend kam etwas herangeflogen und traf sein Ziel; sie schnellte zurück und wurde beinahe aus dem Sattel gerissen. Siptah bäumte sich entsetzt auf, und Vanye schrie los und gab der Stute energisch die Sporen. Mit der Kraft der Verzweiflung schaffte es Morgaine, sich im Sattel zu halten, an die Mähne geklammert, eine Ferse noch über dem Sattelsitz, das bleiche Haar wie ein Banner vor dem Schatten wehend, einen weißgefiederten Pfeil an einer Stelle des Körpers, die nicht von der Rüstung bedeckt wurde. Siptah drehte sich einmal wirr im Kreis, und galoppierte dann davon, während weitere Pfeile ringsum herabhagelten. Vanye beugte sich vor und trieb die Stute zu kraftvollem Galopp an, seiner Herrin folgend – irgendwie schaffte es Morgaine, sich wieder in den Sattel zu ziehen und auf dem Rücken des Pferdes zu bleiben.
    »Reiter!« brüllte Sezar hinter ihm.
    Vanye drehte sich nicht um. Sein Blick galt Morgaine, die auf Siptahs Hals lag. Der Sand, über den die Hufe der Stute dahinflogen, war von dunklen Flecken besudelt.
    Die Stute wurde langsamer und kam aus dem Tritt. Schaum wirbelte von ihrer Schnauze und hüllte ihn ein. Sezar und Lellin holten ihn ein – rasten an ihm vorbei, als die Stute stockte. Sezar wollte anhalten. »Nein!« brüllte Lellin, und Sezar trieb sein Tier an, um bei seinem Herrn zu bleiben. Immer größer wurde der Abstand zwischen Vanye und den
arrhendim.
    »Bringt sie in Sicherheit!« schrie Vanye hinter ihnen her. Um das zu tun, hätte er einen der beiden aus dem Sattel geworfen und gnadenlos den Feinden überlassen, wären sie in seine Nähe gekommen. Vielleicht hatte Lellin das gespürt und deshalb seine Flucht nicht unterbrochen. »Helft ihr!«
    Mai geriet ins Torkeln; sie war mit ihren Kräften am Ende. In seiner Verzweiflung bog er zu den Bäumen ab, die weiter oben das Ufer säumten, und ließ sie darauf zuhalten. Er wollte im geeigneten Augenblick abspringen und zu Fuß in Deckung laufen.
    Doch in diesem letzten Augenblick ließ sie ihn im Stich. Im lockeren Sand versagten ihr die Kräfte, und sie stürzte mit der Schnauze voran, während sie noch auf flachem Grund waren. Vanye wurde zu Boden geschleudert, und sie stürzte auf ihn, ehe er sich vom Sattel

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