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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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dunklen Augen reflektierten die Erscheinung als rote Spiegel jenes kalten Lichts. Der Wind des Anderswo bewegte die Bäume und peitschte ihr Haar. Die
harilim
bedeckten ihre Gesichter mit spinnenartigen Händen, wichen zurück und verneigten sich vor dem unheimlichen Heulen, das durch den Wald fuhr.
    Morgaine stieß das Schwert wieder in die Scheide. Lellin und Sezar ließen sich von ihren Pferden gleiten und verneigten sich vor Siptahs Hufen. Die
harilim
plapperten furchtsam vor sich hin und blieben auf Distanz.
    »Versteht ihr mich jetzt?« fragte sie.
    Lellin hob den Kopf, und sein Gesicht war bleich vor Angst.
    »Lady... du... du darfst dieses Ding nicht freilassen. Ich verstehe dich. Ich bin dein Diener. Diesen Auftrag habe ich erhalten, und ich muß dein Diener sein. Aber weiß mein Lord Merir von diesem Ding?«
    »Er ahnt es vielleicht. Er hat dich mir als Führer mitgegeben, Lellin Erirrhen, und er verbat mir nicht, Nehmin aufzusuchen. Sag den
harilim,
daß wir durch ihren Wald ziehen werden. Ich möchte gern sehen, wie sie jetzt dazu stehen.«
    Lellin stand auf und kam dem Auftrag mit hastigen Zeichen nach; die
harilim
verschwanden zwischen den Bäumen.
    »Sie werden uns nicht aufhalten«, sagte er.
    »Dann steig auf!«
    Die
arrhendim
kehrten in die Sättel zurück, und Morgaine ließ Siptah langsam voranschreiten. Das graue Pferd warf den Kopf hoch und schnaubte mißvergnügt wegen der
harilim,
doch sie konnten ohne Gegenwehr in den Wald zurückkehren, von den schattenhaften
harilim
begleitet.
    »Jetzt kenne ich den Kummer, der dich belastet«, flüsterte Sezar, als sie in der Dunkelheit einmal dicht beisammen ritten. Vanye warf dem anderen einen Blick zu und schaute zu Lellin hinüber, und eine Last ruhte auf seinem Herzen, denn es stimmte, daß die
arrhendim
sie zu verstehen begannen, sie, die
Wechselbalg
führten, daß sie seine böse Kraft erkannten und die Gefahr, die davon ausging.
    Aber sie dienten ihm, wie er es tat.

7
    Noch immer bewegten sich ringsum die
harilim,
dahinhuschende Schatten im Licht der verblassenden Sterne. Sie ritten so schnell sie konnten durch den verfilzten Wald, und die
harilim
hinderten sie nicht, sie halfen der Gruppe aber auch nicht mehr, während Lellin und Sezar, die die bekannten Waldgebiete längst verlassen hatten, die kürzesten Wege nur erraten konnten.
    Als die Nacht endgültig dem Tag wich, endete der Wald weiter vom, und dunkles Wasser schimmerte zwischen den Bäumen.
    »Der Narn«, sagte Lellin, als sie im Schutz der letzten Bäume die Zügel anzogen. »Nehmin liegt auf der anderen Seite.«
    Morgaine stellte sich in den Steigbügeln auf, streckte sich aus, wobei sie sich auf den Sattelknauf stützte. »Wo können wir hinüber?«
    »Angeblich gibt es eine Furt auf halbem Wege zwischen dem Marrhan und der Ebene«, sagte Sezar.
    »Eine Insel«, erklärte Lellin. »Wir sind noch nie so weit im Osten gewesen, doch wir haben davon gehört. Sie dürfte ganz in der Nähe sein, wenn wir nach Norden reiten.«
    »Der Tag zieht herauf«, sagte Morgaine. »Am Flußufer gibt es keine Deckung. Vermutlich sind unsere Feinde nicht mehr fern. Irrtümer können wir uns nicht leisten, Lellin – auch dürfen wir nicht zu lange zögern und das Risiko eingehen, von Nehmin abgeschnitten zu werden.«
    »Wenn sie Mirrind und Carrhend angegriffen haben«, sagte Vanye, »wissen sie, in welche Richtung wir geritten sind. Und dann dauert es bestimmt nicht lange, bis einige Gegner begriffen haben, was das bedeutet.« Er sah das Entsetzen, das seine Worte bei Sezar auslöste; der
khemeis
wußte, was er meinte, und erkannte die Gefahr, in der seine Familie schwebte. »Ist nicht von den
harilim
eine Antwort auf die Frage zu bekommen, ob die Fremden den Narn überquert haben oder nicht?«
    Lellin sah sich um; nichts war hinter ihnen auszumachen, kein Schatten, kein Blatt bewegte sich. Urplötzlich schienen die Verfolger verschwunden zu sein.
    Morgaine fluchte leise vor sich hin. »Vielleicht gefällt ihnen das Tageslicht nicht; vielleicht wissen sie auch etwas, von dem wir keine Ahnung haben. Du reitest voran, Lellin. Wir wollen so schnell wie möglich zu der Furt, und wenn es noch dunkel genug ist, reiten wir hinüber.«
    Lellin zog sein Pferd nach Norden herum und versuchte dabei in der Deckung der Bäume zu bleiben, doch es gab weiche Uferstellen und umgestürzte Bäume, die sie nur langsam vorankommen ließen. Manchmal mußten sie ans Wasser hinabreiten, und dort waren sie den Blicken vom

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