Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
irgendwie hat es nicht funktioniert. Doch als er jetzt wieder vor mir stand, wusste ich, dass ich noch nicht fertig bin mit ihm.“
„Das heißt, du liebst ihn noch. Hast du ihn die ganze Zeit geliebt?“
„So weit würde ich nicht gehen“, erwiderte sie. „Ich könnte mich jedoch leicht wieder in ihn verlieben.“
„Ich verstehe.“ Mark klang verbittert. „Du hättest mir von Anfang an die Wahrheit sagen können.“
Nur mühsam konnte sie sich die Bemerkung verkneifen, dass sie immer ehrlich gewesen sei. Sie hatte ihm nie vorgemacht, in ihn verliebt zu sein oder ihn heiraten zu wollen. Aber aus lauter Rücksicht auf sein verletztes Ego entschuldigte sie sich noch einmal.
„Dass es dir leidtut, glaube ich nicht“, fuhr er sie an. „Ich werde deinetwegen jedoch keine schlaflosen Nächte verbringen. Meine zukünftige Frau stelle ich mir sowieso anders vor. Du bist zu ehrgeizig und zu egoistisch, Fiona. Eine Arztfrau muss hinter ihrem Mann zurückstehen können. Und das kannst du nicht.“
Ihr Mitleid verflog.
„Das ist dann wohl ein endgültiger Abschied, oder?“, fragte er.
„Ja“, erwiderte sie bestimmt.
„Wir könnten unsere Beziehung ja als eine rein sexuelle fortsetzen.“
Fiona hätte beinah laut gelacht. „Nein, Mark, lieber nicht.“
„Dann brauche ich wohl nicht damit zu rechnen, dass du deine Meinung noch änderst. Ich weiß, du bist eine sehr entschlossene Frau und lässt einem Mann nur wenig Raum, sich zu bewegen. Und du nimmst ihm seinen Stolz“, fügte er hinzu und beendete das Gespräch.
Sekundenlang betrachtete Fiona den Hörer, ehe sie ihn auflegte. Sie verstand selbst nicht mehr, warum sie mit so einem überheblichen, eingebildeten Mann jemals ausgegangen war.
Weil ich mich einsam gefühlt habe, gestand sie sich sogleich ein. Und jetzt würde sie sich noch einsamer fühlen. Wenn sie nicht aufpasste, landete sie wieder dort, wo sie vor zehn Jahren gewesen war, als sie an gebrochenem Herzen gelitten hatte und ihr Leben in tausend Stücke zerbrochen war.
Plötzlich richtete sie sich auf und biss die Zähne zusammen. Nein, so etwas passiert mir nie wieder, nahm sie sich fest vor.
Sie war nicht in Philip verliebt, jedenfalls noch nicht, wie sie sich einredete. Sie fand ihn nur ungemein erotisch und sexy und bewunderte ihn irgendwie. Das war alles.
Liebe war etwas ganz anderes. Wenn man jemanden liebte, investierte man unendlich viele Gefühle. Das geschah nicht über Nacht oder während eines gemeinsamen Essens. Dazu brauchte man mehr Zeit und Nähe. Aber dieses Mal würde sie keine Zeit mit Philip verbringen und Nähe nicht zulassen.
Vor der Hochzeit würde sie ihn sowieso nur noch zweimal treffen, zum Aussuchen der Anzüge und bei der Probe. Und dann noch einmal auf der Hochzeit, aber nicht allein.
Anschließend würde er mit Corinne in die Flitterwochen fahren. Fiona konnte wieder so leben wie bisher, ehe Owen sie in diese unangenehme Lage gebracht hatte. Irgendwann würde sie wieder einem Mann begegnen, mit dem sie ausgehen wollte. Er durfte sie jedoch nicht an Philip erinnern.
Plötzlich läutete das Telefon, und ihr wurde bewusst, wie verrückt ihre Gedanken waren. Natürlich ging sie immer nur mit Männern aus, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Philip hatten. Dieser verdammte Kerl, seinetwegen sind mir alle anderen gleichgültig, dachte sie gereizt.
Das Telefon läutete immer noch. Sie nahm den Hörer ab und meldete sich sachlich und geschäftsmäßig.
„Hallo, Fiona“, ertönte die muntere Antwort. „Ich bin’s, Corinne. Philip hat mir erzählt, wie gut das Essen war!“
Fiona presste die Lippen zusammen und atmete tief ein und aus. Sie war nicht in der Stimmung, höflich zu plaudern, schon gar nicht mit Corinne.
„Ja, es war ganz nett“, brachte sie nur heraus.
„Ich werde ihn überreden, mich auch in dieses Restaurant mitzunehmen. Er spricht immer darüber, aber bis jetzt haben wir es noch nicht geschafft.“
Aus irgendeinem Grund freute Fiona sich darüber. Wieder so ein nutzloses Gefühl, aber was sollte sie machen?
„Er hat auch erzählt, dass Sie einen Termin bestimmt haben, um für ihn und Stevie die Anzüge für die Hochzeit auszusuchen.“
Fiona stöhnte insgeheim auf. Frauen, die Vornamen verniedlichten, hatten sie schon immer irritiert. Sie war sich nicht sicher, ob sie Corinne lange ertragen könnte.
„Haben Sie sich schon überlegt, was die beiden Männer anziehen sollen?“, fügte Corinne hinzu.
„Ich wollte diese Entscheidung
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