Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
„Vielleicht ziehe ich es sogar an, falls Steve noch so gut aussieht wie damals. Aber was ist mit dir? Du liegst mir heute nicht zu Füßen.“
„Fang nicht an, mit mir zu flirten, Fiona“, warnte er sie scharf. „Heb es dir auf für deinen Mark und andere. Und lass auch Steve in Ruhe. Er sucht gerade eine Frau zum Heiraten, und ich glaube nicht, dass du dafür die Richtige bist, oder?“
„Ich werde mich bemühen, mich zu beherrschen“, erwiderte sie schroff.
„Tu das.“
Die Vorspeise wurde serviert, und Fiona trank immer wieder einige Schlucke Wein dazu. Plötzlich drehte sich alles in ihrem Kopf, und sie hörte auf zu essen.
Philip blickte von seinem Teller mit den Austern auf. „Schmeckt es dir nicht?“
„Doch. Ich bin es aber nicht gewöhnt, zum Lunch so viel zu essen. Wenn du jetzt wieder auf mein Gewicht anspielst, bringe ich dich um.“
„Das würde ich doch nie tun. Ich habe sowieso bemerkt, dass du nicht ganz so dünn bist, wie ich zuerst dachte. Vielleicht liegt es daran, dass du keine Dessous trägst.“
Entsetzt stellte Fiona fest, dass sich ihre Jacke geöffnet hatte. Unter dem schwarzen Seidentop zeichneten sich deutlich ihre Brüste ab, denn sie hatte keinen BH angezogen. Ärgerlich biss sie die Zähne zusammen und schloss den Knopf der Jacke.
„Meinetwegen brauchst du ihn nicht zuzumachen“, sagte Philip spöttisch. „Mir hat es gefallen.“
„Männer sind doch alle gleich“, fuhr sie ihn an.
„Hat Mark es gern, dass du keine Dessous trägst?“
„Natürlich habe ich etwas an unter dem Kostüm.“ Sie errötete, als sie sich daran erinnerte, dass sie seinetwegen damals auf Unterwäsche verzichtet hatte. „Hör auf, mich zu verwirren.“
„Tut mir leid.“
„Das glaube ich dir nicht. Und das beweist nur, wie sehr ich mich gestern getäuscht habe.“
„Wieso?“
„Ich dachte, du hättest dich nicht verändert, außer dass du noch besser aussiehst. Aber du hast dich doch verändert – und bestimmt nicht zu deinem Vorteil. Du bist hart und zynisch geworden, Philip.“
„Ach ja? Menschen ändern sich eben, Fiona. Du bist das beste Beispiel dafür.“
„Man kann wohl von dir nicht erwarten, dass du dich mit ironischen Bemerkungen zurückhältst.“
„Meinst du?“ Er schob den Teller weg. „Ich kann ja versuchen, meine Zunge zu hüten und höflicher zu sein.“
„Tu das.“
„Trinken wir auf einen Waffenstillstand?“, schlug Philip vor und hob das Glas.
„Nur wenn du ihn einhalten willst und wenn du dich so benimmst, wie ich es erwarte.“
Er stellte das Glas wieder hin. „Vielleicht erklärst du mir erst einmal, was genau du erwartest.“
„Gut. Wir gehen höflich miteinander um, auch wenn wir allein sind. Und wir reden nicht mehr über die Vergangenheit. Wir machen keine sarkastischen Bemerkungen und uns gegenseitig keine Schwierigkeiten. Das alles gilt, bis du in die Flitterwochen fährst.“
„Hm. Du verlangst ziemlich viel.“
„Wir können so tun, als hätten wir uns gerade erst kennengelernt.“
Er lachte. „Das ist völlig unmöglich.“
„Versuch es einfach, und betrachte es als Herausforderung.“
„Als Herausforderung? Für mich ist es eher ein Test, wie viel ein Mensch ertragen kann, Fiona.“ Er hob das Glas wieder. Seltsamerweise weckte sein zynisches Lächeln erotische Gefühle in ihr. „Okay, auf deinen Waffenstillstand.“
Zögernd hob Fiona das Glas und stieß mit ihm an. Dann warf Philip ihr einen harten Blick zu, ehe er den Wein austrank.
10. KAPITEL
Owen erwartete Fiona bereits, als sie kurz nach drei allein zurückkam.
„Wie ist es gelaufen?“, fragte er mit besorgter Miene und folgte ihr in ihr Büro. „Haben wir den Auftrag?“
Fiona zog einen Scheck aus der Handtasche und reichte ihn ihm. „Darauf kannst du dich verlassen.“
„Aber das ist ja doppelt so viel, wie wir sonst berechnen“, rief er überrascht aus.
„Es wird die üppigste Hochzeitsfeier, die wir bis jetzt organisiert haben. Vergiss nicht, das doppelte Honorar war vereinbart.“
Owen betrachtete immer noch den Scheck. „Er hat alles im Voraus bezahlt. Ist der Mann verrückt? Ich dachte, er sei Rechtsanwalt.“
„Ich glaube, Geld bedeutet ihm nicht sehr viel. Er hat es geerbt.“
„Egal, ich bringe den Scheck jetzt gleich zur Bank. Du bist fantastisch, Fiona, wirklich fantastisch.“ Und weg war er.
Fiona seufzte und machte die Tür zu. Dann lehnte sie sich sekundenlang dagegen und schloss die Augen.
Bin ich fantastisch?
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