Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
nicht beeindruckt sei. Dabei bemühte sie sich herauszufinden, ob Philips Verlobte aufrichtig und echt war oder ob sie berechnend und kaltblütig beschlossen hatte, Philip wegen seines Geldes zu heiraten.
„Meinst du nicht auch, dass Fiona fantastisch aussieht, Carmel?“, fragte Corinne ihre Freundin.
Carmel hatte auch die Sonnenbrille abgenommen und musterte Fiona schweigend und mit finsterer Miene. Sie hatte schwarze Augen und war nicht so hübsch wie Corinne. Außerdem wirkte sie mürrisch und übellaunig.
„Gehen wir hinein?“, schlug Fiona vor und ignorierte Carmels unhöfliches Benehmen. Auf Carmel kam es ihr nicht an, sondern nur auf Corinne.
Doch Philips Verlobte war den ganzen Vormittag freundlich und nett. Widerstrebend gestand Fiona sich ein, dass die junge Frau sich keine Blöße gab. Sie interessierte sich etwas für die Hochzeit, zumindest für das Brautkleid, und fragte Carmel immer wieder, ob Philip das, was sie gerade anprobierte, gefallen würde.
Corinne sollte lieber mich fragen, immerhin bin ich seine Exfrau, dachte Fiona gereizt. Aber das konnte sie natürlich nicht sagen.
Carmel fand alle Kleider unpassend außer dem einen im Schaufenster. Es klang ehrlich, und zum ersten Mal in zwei Stunden blitzte es in ihren kalten dunklen Augen auf.
Die Frau hatte sogar recht. In dem Kleid sah Corinne wunderschön aus. Philip wäre begeistert. Fiona wusste, was ihm gefiel, und dieses Kleid, das Corinnes üppige Rundungen betonte, entsprach ganz seinem Geschmack. Am liebsten hätte Fiona es ihr ausgeredet, was sie natürlich nicht tat.
Nachdem sie es gekauft hatten, musste Corinne unbedingt Philip anrufen. Sie ließ sich sogar Fionas Handy geben.
Fiona wartete schweigend, bis Corinne fertig war. Mit rosigen Wangen gab sie ihr das Handy zurück.
In dem Moment gestand Fiona sich ein, dass sie sich an einen Strohhalm geklammert hatte, als sie hoffte, irgendeine negative Eigenschaft an Corinne zu entdecken. Wenn eine junge Frau schon allein bei einem Telefongespräch in solche Aufregung geriet, war sie wirklich in den Mann verliebt.
„Danke, Fiona“, sagte Corinne. „Sie sind ein Schatz.“ Dann drehte sie sich im Kreis und betrachtete sich bewundernd in den vielen Spiegeln der Boutique. „Findest du mich nicht auch hinreißend in dem Kleid, Carmel?“, fragte sie begeistert.
Carmel presste die Lippen zusammen. „Es ist perfekt, Cori“, antwortete sie kühl.
Die Frau ist eifersüchtig auf Corinnes Schönheit, schoss es Fiona plötzlich durch den Kopf.
Corinne lächelte ihre Freundin an und schob den Arm unter ihren. Dann zog sie sie neben sich. „Jetzt müssen wir für dich etwas genauso Hinreißendes finden, etwas in schwarzer Seide oder so, das sexy aussieht und dir schmeichelt.“
„Ich bin aber kein sexy Typ, Cori, dazu habe ich nicht die Figur“, wandte Carmel skeptisch ein.
„Was für ein Unsinn! Ich liebe deine Figur, du bist so groß und schlank. Und du hast die besten Beine, die ich je gesehen habe. Vielleicht finden wir ein Kleid, das seitlich geschlitzt ist. Was meinen Sie, Fiona?“
Hoffentlich reicht meine Geduld, um diesen Tag durchzustehen, dachte Fiona. „Okay, dann lassen wir uns mal zeigen, was sie dahaben in schwarzer Seide“, erwiderte sie.
„Ja. Das macht viel mehr Spaß, als ich mir vorgestellt habe.“
Fiona konnte sich gerade noch beherrschen, nicht die Augen zu verdrehen. Glücklicherweise fanden sie schon bald ein eng anliegendes Kleid für Carmel, in dem die junge Frau kühl und elegant wirkte. Es war einfach geschnitten und tatsächlich seitlich geschlitzt, sodass sie sich darin bewegen konnte.
Schwarz steht ihr ausgesprochen gut, sagte Fiona sich, während sie die beiden Frauen betrachtete.
„Schwarz und Weiß, ja, das gefällt mir“, gab sie zu. „Hat Charlotte Ihnen erzählt, was ich mir für die Gäste vorstelle, Corinne?“
„Dass sie nur in Schwarz oder Weiß erscheinen sollen? Ja, das ist eine großartige Idee. In Sydney hat es schon viele Bälle gegeben, auf die man nur in Schwarz oder Weiß gehen konnte, aber noch nie eine Hochzeit. Die weiblichen Gäste werden die Boutiquen stürmen.“
„Übrigens, Corinne“, sagte Fiona, „Charlotte hat erwähnt, dass Philip einen Cousin und eine Cousine hat, die gern assistieren würden. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.“
„Nein, habe ich auch nicht. Was sollen sie machen?“
„Der Junge trägt das Kissen mit den Ringen, und das Mädchen streut Blumen, rote Rosenknospen wären schön.
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