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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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daß du auf unserer Reise mit einer solchen Bekleidung weniger Aufsehen erregst. Die Leute werden dich für eine Einheimische halten. Kann natürlich auch sein, daß so ein Paar wie wir zwei trotz aller Verkleidung auffällt, auch wenn wir in Mehlsäcken einhergingen.“
    Sie drehte sich um und lachte lauthals. Dann brach sie plötzlich ab. Sie war wieder die alte: streng und spröde. „Was wird nun mit uns?“
    „Ich weiß es selbst nicht. Die Wahrscheinlichkeit, in naher oder auch in weiterer Zukunft von Chalcedon wegzukommen, ist äußerst gering. Die Pallenber war seit Efrems Besuch das erste Raumschiff – und davor kam das letzte vor zehn Jahren vorbei. Chalcedon liegt sehr weit ab von allen gängigen Routen. Und wenn die Krieger nicht zurückkommen, so müssen wir davon ausgehen, hier zu versauern – bis zu dem Zeitpunkt deiner Fruchtbarkeit.“
    „So steht es also?“
    „Ja, ich dachte schon daran, zu dem Hügel mit den beiden Felsenspitzen zu gehen, wo wir uns ursprünglich treffen wollten. Wir könnten versuchen, etwas Geld aufzutreiben, um dort auf das erste Raumschiff zu warten. In die Hauptstadt können wir auf keinen Fall, nicht mal für kurze Zeit …“
    „Nein. Eine Ratte – viele Ratten, sagt ein Sprichwort. Und genauso ist es. In der Hauptstadt können wir nicht auf ein Schiff warten. Warum also nicht die Hügel? Es gibt eigentlich nichts Besseres; wenigstens so lange nicht, bis meine Zeit gekommen ist.“
    „Und wenn kein Schiff kommt, Liszendir?“ Er beendete den Gedanken nicht. Er wußte sehr gut, was passieren würde. Sie mußten beide ihren eigenen Weg, den Weg ihrer Völker, gehen. Etwas schwer Definierbares nahm zwischen ihnen Gestalt an.
    „Ich weiß, daß es kommt.“ Das war alles, was sie sagte.

 
5.
     
    Ereignisse vollziehen sich in festgelegten Bahnen, jedes nach seiner eigenen Natur. Dinge gliedern sich nach festgelegten Einteilungen. Auf diese Weise offenbaren sich Veränderung und Umgestaltungen.
     
    Hsi Tz’u Chuan
     
    Die beiden blieben in Hobbs Basar nur noch so lange, bis Liszendir wieder genügend Kräfte gesammelt hatte, um reisen zu können. Schon unterwegs auf ihrem langen Marsch hatten ihre Handgelenke begonnen zu verheilen, aber sie waren nicht sauber zusammengewachsen, so daß sie, trotz ihrer zurückgewonnenen Funktionstüchtigkeit, die vor allem Hans streng verordneter Bettruhe zu verdanken war, für alle Zeiten die Male ihrer Verletzungen behalten würde.
    Als Liszendir erklärte, daß sie bereit zur Abreise wäre, nahmen sie Hans verdientes Geld und kauften dafür Proviant und ein Packtier, einen drif – einer von jener Sorte, die den Wagen bis Hobbs Basar gezogen hatten. Der ihrige war ein wenig kleiner, aber bei weitem eigenwilliger im Wesen als irgendeiner aus dem anderen Gespann.
    Weder Liszendir noch Han verstanden etwas von Tieren; aber mit viel Geduld schafften sie es dennoch, begleitet von der allgemeinen Heiterkeit des Stallmeisters und seiner nichtsnutzigen Gesellen, daß sich das Tier wenigstens ab und zu in die Richtung bewegte, in die sie es dirigieren wollten. Nach einer Reihe von mühsamen Versuchen klappte es endlich, und sie führten das Tier am Halfter durch die Gassen der Stadt. Liszendir bedachte den drif mit einem bösen Seitenblick und wandte sich dann resigniert und voller Unwillen Han zu.
    „Eines ist jedenfalls klar: Wenn alles schiefgehen sollte, können wir zumindestens dieses widerspenstige Tier verspeisen!“ Beim Ton ihrer Bemerkung, die ihrem Inhalt nach dem Vierbeiner nicht gerade zum Vorteil gereichte, zog der drif eine seiner buschigen Augenbrauen hoch, legte ein Ohr an und verhielt sich von diesem Zeitpunkt an um einige Grade folgsamer. Liszendir konnte das nicht beeindrucken; von Zeit zu Zeit schielte sie zu ihm hinüber – hungrig war sie noch immer! Han verzog das Gesicht und meinte mit dem Brustton der Überzeugung: „Solange er auf seinen Hufen steht, ist er von größerem Nutzen. Nachher kann man es sich immer noch überlegen!“ Auch er warf einen recht bedeutungsvollen Seitenblick auf ihn. „Wenn überhaupt ein Fetzen Fleisch unter diesem Wollknäuel steckt.“ Er stieß ihm versuchsweise in jene Körpergegend, wo gewöhnlich die Rippen saßen.
    Gegen alle Verdächtigungen war der drif unter seinem Fell mit einer großen Anzahl solider Muskeln ausgestattet, und obwohl er ziemlich schwach auf seinen Beinchen aussah, konnte er doch ohne viel Mühe eine große Menge Gepäck schleppen. Er war eigentlich nur

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