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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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dann widerspenstig, wenn er nicht beladen war.
    So machten sie sich also auf den Weg zu jenen Hügeln im Südosten, wo sie sich ursprünglich hatten treffen wollen. Merkwürdigerweise war Liszendir nicht sehr begeistert, Hobbs Basar zu verlassen, doch sie wußte, daß es für sie beide das beste war. Sie erregten zusammen zuviel Aufsehen und Neugier. Es stimmte, daß Ler und Menschen auf Chalcedon in Frieden miteinander lebten; dennoch wohnten sie nicht in gleichen Gemeinschaften. Han und Liszendir waren nicht intim geworden, auch wenn sie nebeneinander geschlafen hatten. Er hatte bemerkt, daß eine neue Seite ihres Charakters zutage getreten war, seit sie dem verwirrenden Trubel des Marktes den Rücken gekehrt hatten. Sie war jetzt entspannter, weniger herrisch und überheblich. Manchmal war sie verspielt wie ein Kind, voll spontaner Begeisterung und unerwarteten Gedankensprüngen. Aber nicht nur sie hatte sich geändert, sondern auch Han bemerkte, daß er nicht mehr der alte war. Während sie die leere Landstraße hinunterzogen, entwickelte Han seine Pläne und Vorstellungen. „Wir können in der Hauptstadt nicht leben. Mit größter Wahrscheinlichkeit gibt es dort Spione. Dennoch müssen wir bis zur Ankunft eines Schiffes in der Nähe bleiben. Wir könnten Feldfrüchte anbauen, aber soweit ich die Sache überblicke, haben wir beide keine große Ahnung davon. Ich dachte auch schon daran, nach Gold oder anderen Edelmetallen zu schürfen, falls wir auf eine Lagerstätte stoßen. Gold hat wohl keinen großen Wert auf Chalcedon, aber man könnte damit vielleicht in der Stadt einige Nahrungsmittel eintauschen.“
    „Und was ist, wenn kein Schiff kommt?“ fragte sie, wobei sie ihn voller Spannung anschaute.
    Er zögerte lange, obwohl er die Antwort genau kannte. Schließlich sagte er:
    „Wenn alles schiefgeht, so denke ich, daß du dich hier auf Chalcedon in einigen Jahren verweben wirst.“ Danach schwiegen beide für längere Zeit.
     
    Nach tagelangem Marsch begann allmählich der Boden immer stärker anzusteigen, und kurz darauf erblickten sie ihr Ziel, die zwei Felsenspitzen. Beim letzten Mal hatten sie diesen markanten Punkt in der Landschaft von der Hauptstadt aus gesehen – Jahre schien das her zu sein.
    Sie verließen die Landstraße und stiegen die Anhöhe hinauf in Richtung Felsen, um dort einen geeigneten Platz zu suchen. Zu ihrer Überraschung fanden sie schon bald eine kleine verlassene Hütte, offensichtlich von Menschen gebaut, solide und komfortabel. In der Nähe befand sich ein seichter Bach, dessen klares, reines Wasser durch ein mit glitzernden Goldklumpen bedecktes Sandbett plätscherte. Ebenfalls nicht weit Überreste einer Goldwaschanlage: Wasserrinnen, Siebe und Schaufeln. Der Besitzer hatte diesen Platz schon vor längerer Zeit aufgegeben.
    Han vermutete, daß der ursprüngliche Eigentümer einer der ersten Siedler gewesen sein mußte, einer, der, ganz auf sich gestellt, hierhergekommen war, um Gold zu schürfen. Er war in der Tat auf ein reiches Vorkommen gestoßen; aber Gold gab es auf diesem Planeten in Hülle und Fülle, und so war sein Wert – außer am Hafen und auch nur dann, wenn Schiffe landeten – recht gering. Viele Jahre später wurde er vielleicht krank und war dann, allein auf sich gestellt und ohne Hilfe, gestorben. Liszendir war ganz seiner Meinung, fügte aber noch hinzu: „Ich habe keine Befürchtungen, daß er zurückkommen wird. Diese Werkzeuge und der ganze Kram hier liegen offensichtlich schon seit einer Ewigkeit an der gleichen Stelle. Er verließ diesen Platz oder starb hier vor geraumer Zeit. Es zeigt sich mal wieder, wie wenig wir eigentlich wissen. Zum Beispiel, wann Chalcedon das erste Mal besiedelt wurde. Ich war immer der Meinung, daß dies erst einige Jahre zurückliegt, aber es sieht ganz danach aus, als ob die ersten Anfänge weiter zurückreichen, als wir dachten.“
    „Ja, und wenn man das hier so sieht, versteht man auch, daß die Ler-Bauern in einem solch abgeschiedenen Dorf wie Ghazh’in genug Zeit hatten, um die Allgemeinsprache als aktives Verständigungsmittel vollständig aufzugeben. Das heißt, sie verzichteten darauf, sie an ihre Kinder weiterzugeben; vergessen konnten sie sie nicht, da ihr Gedächtnis ja anders funktioniert als das unsrige.“
    „Du hast da ein Thema angeschnitten, über das ich im Augenblick lieber nicht sprechen möchte.“
    „Aber ich … rücksichtslos wie wir Menschen nun einmal sind, wenn es um die persönlichen

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