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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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aufgemalt war an einer Stelle, die man für diesen Zweck eigens hervorgehoben hatte. Es zeigte das malerische Bild eines Riesen, der mit eiserner Faust einen prächtigen Turm zerschmetterte, umgeben von zuckenden Blitzen, und über all dem ein riesiges rotes Auge. Unterhalb des Turmes, dessen Bewohner herabsprangen oder herabstürzten, sah man einen schrecklichen Rachen in Lauerstellung, gleich einem Höllenschlund, bereit, alles und jeden zu verschlingen. Das Bild erinnerte ihn an etwas Bestimmtes, aber an was? … Moment mal, ja, jetzt hatte er es: Tarotkarten! Also hatte hier, am Rande des Universums, die alte Prophetie noch ihre Gültigkeit, denn Wissenschaft allein eröffnete nicht den Zugang zur Erklärung des Ganzen. Wissenschaft war auch nach ihrer Meinung nur in gewissen Teilbereichen erfolgversprechend. Han erinnerte sich, diese Karten einmal gesehen zu haben; sie hatten ihn damals mit ihren Symbolen aus vergangenen Zeiten verwirrt und erschreckt. All die Dinge, die er als gesichertes Wissen ansah, schienen sie mit dem Satz zu verhöhnen: „Das ganze Anhäufen von Fakten ist ohne Bedeutung! Wir kennen den Beginn der Geschichte und ihre Zukunft.“ Das Bild auf dem Schlachtschiff erinnerte stark an die Turmkarte. Sie hatte einen besonders negativen Sinngehalt. Sie als Sinnbild zu tragen war noch schlimmer. Han schaute hinüber zu Liszendir, da er wußte, daß sich die meisten Ler mit einer eigenen Form des Tarot befaßten, wohl gleich in der Grundstruktur, aber mit einer anderen numerischen Basis. Sie bemerkte seinen Blick nicht – zu sehr war sie selbst in den Anblick der Symbolzeichen versunken.
    Während er sein eigenes Schiff mit ausgefahrenen Landungsbeinen aufsetzte, konnte er seinen Blick noch immer nicht von dem nahen Schlachtschiff abwenden. Da stand es nun, ein fliegendes Wrack, hoch aufgetürmt über Morgenröte. Es war mindestens einige Meilen hoch, vielleicht sieben oder acht, und an der dicksten Stelle, die näher zum unteren Ende hin lag, hatte es ungefähr denselben Durchmesser – nach Hathas Bemerkung vollgestopft mit Maschinenanlagen.
    Liszendir interessierte sich für andere Dinge. „Hatha, du sagtest, daß ihr den alten Außenpanzer bei den Reparaturen wiederverwendet habt. Fliegt ihr auch noch immer mit demselben Antriebssystem, das man ursprünglich eingebaut hatte?“
    „Ich habe keine Ahnung. Ich glaube schon. Ich selbst kümmere mich nicht um solche Dinge, um rein technische Fragen. Ich befehlige Truppen und Streitkräfte … Dafür braucht man nur zu wissen, wie man kommandieren muß.“
    Ein fataler Irrtum, den so viele Möchtegerns begingen, dachte Han. Indem sie es ablehnten, mehr als nur über Führerschaft und Befehlsgewalt wissen zu müssen, verfielen sie leicht den Königsmachern, die ihr ganzes Leben damit zubrachten, die Raffinessen und Schleichwege von Herrschaft und Macht zu erlernen. Sie werden in die übelsten Palastintrigen und Politmanöver verstrickt, vergeuden dabei ihre Zeit, ihre Untergebenen und sich selber – um am Ende nichts anderes zu tun, als sich dem Luxusleben hinzugeben, das dann von den Königsmachern finanziert wird. Im Pomp und Überfluß verliert man den Blick für die wichtigen Dinge – ähnlich wie bei einer Droge, die unabhängig von der Verpackung genau darin ihre wesentliche Wirkung hat.
    Liszendir fuhr fort: „Ich habe gerade daran gedacht, daß wir dieses Antriebssystem schon vor langer Zeit abgeschafft haben. Wir verkauften es an die Menschen, die darin etwas entdeckten, was wir selbst übersehen hatten. Man kann über das Erstvolk sagen, was man will: Hartnäckig sind sie schon, suchen so lange, bis sie den Fehler gefunden haben. Unser altes Antriebssystem war äußerst gefährlich in der Handhabung. Deshalb wollten wir es los sein. Und aus dem gleichen Grund haben es die Menschen modifiziert. Ich bin kein Techniker, eigentlich verstehe ich nichts von solchen Dingen. Der Geschichtsschreibung nach reichte es jedoch aus, um von der Erde nach Kenten zu gelangen. Damals hatten wir damit keine Probleme – auch sind keine gefährlichen Zwischenfalle aufgetreten.“
    Hatha überlegte einen Moment lang und sagte dann: „Soweit ich weiß, gab es bisher auch bei uns keine Probleme oder Gefahrenfälle. Keiner hat je etwas davon gehört – natürlich gibt es Gerüchte, denen ich aber keine Bedeutung beimesse. Ich nehme an, daß wir genauso wie alle anderen leicht ein Opfer unserer eigenen Phantasie werden.“
    Han mußte an die früheren

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