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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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bedurfte keiner weiteren Erklärung. Mahoney war seinen Verfolgern offensichtlich nur einen halben Schritt voraus gewesen, als er Sten erreicht hatte.
    »Sobald wir hier raus sind, müssen wir uns mit Kilgour in Verbindung setzen«, sagte Mahoney. »Er muss sobald es geht zu uns stoßen.«
    Sten lachte. »Keine Bange. Alex weiß, wo er uns findet.«
    Mahoney wollte gerade fragen, wie das möglich sei, als etwas tief im Wald knackte.
    Sie gingen weiter.
    Sie befanden sich am Rand von Lake Amos und warteten einige Augenblicke, bevor sie ihn überquerten.
    Sten wollte noch ein bisschen mehr Licht. Mahoney fluchte. Der kleine Scheißer wollte gesehen werden.
    Eine Hand schloss sich um sein Handgelenk und ließ sofort wieder los.
    Die Zeit war gekommen.
    Als sie sich erhoben, um loszuspurten, sah Mahoney eine kleine, schwarze Kugel in Stens Hand. In ihrer Mitte prangte ein großer roter Punkt ein Druckschalter.
    Sie flogen auf das Eis hinaus, den Wind im Rücken, so dass sie die Stöcke kaum einsetzen mussten. Die eisige Luft zerrte an ihrer Kleidung und fand Ritzen und Lücken, wo eigentlich keine sein konnten. Durch diese Lücken fraß sich die Kälte mit winzigen, scharfen Zähnen bis an ihre Körper.
    Mahoney glaubte, seine Lungen seien so spröde, dass sich kein einziges Sauerstoffmolekül, das etwas auf sich hielt, dort niederlassen würde.
    Direkt vor ihm spritzte Eis in die Luft, wirbelte eine dichte Wolke aus Partikeln auf, die ihn beinahe erstickte, während er hineinsauste. Das trockene Krachen des Laserschusses erfolgte kurz darauf. Das war schlecht. Die Jäger hatten sie gefunden. Das war auch gut. Sie waren noch ein ganzes Stück hinter ihnen.
    Das andere Ufer kam auf sie zugerast. Direkt dahinter erblickte Mahoney die schneebeladenen Bäume. Ohne abzubremsen, sausten sie auf den felsigen Untergrund hinauf. Mahoney spürte, wie ihm die Atemluft aus den Lungen gepresst wurde, doch er blieb unten und umarmte den gefrorenen Erdboden wie ein Liebhaber.
    Er sah Sten über den Schnee rollen und dann, das Gesicht den Verfolgern zugewandt, liegen bleiben. Mahoney japste nach Luft, wagte einen Blick und duckte sich gleich wieder, als eine AM 2 -Salve den Felsen vor ihm zerstäubte. Der Sekundenbruchteil hatte jedoch ausgereicht, um die Jäger in aufgelöster Formation herankommen zu sehen. Obwohl er keinen gezielten Schuss loswerden konnte, hob er die Waffe. So einfach wollte er es ihnen nicht machen.
    Wieder schloss sich die Hand um sein Gelenk.
    »Nicht jetzt«, flüsterte Sten.
    Mahoney suchte sich einen sicheren Winkel zum Hinausspähen.
    Das Mantis-Team näherte sich rasch der Mitte des Sees. Er hörte, dass sich etwas neben ihm bewegte und sah Sten mit dieser harten, schwarzen Kugel in der Hand. Sein Daumen drückte den roten Punkt nieder, so fest, dass die Knöchel weiß wurden.
    Instinktiv schaute Mahoney wieder auf den See hinaus. Außer den Jägern war nichts zu sehen. Doch dann dröhnte ein unseliges Grollen an sein Ohr, und die gesamte Mitte des Sees hob sich. Eisschollen vom Ausmaß kleinerer Gebäude wurden weggeschleudert.
    Aus ihrer Mitte erhob sich ein strahlend weißes Schiff in die Luft. Er sah Körper – so wie sie zappelten, mussten es wohl menschliche Körper sein –, durch die Luft wirbeln und dann in das eiskalte Wasser stürzen.
    Er wusste nicht, ob dieser Tod rasch kam oder sehr langsam und schmerzvoll. Falls einer dieser Leute schrie, so war es ihm nicht möglich, es durch das Getöse des aufsteigenden Raumschiffes zu hören.
    Dann sah er, wie Sten sich aufsetzte und den nächsten Nutrariegel aus seinem Anzug zog.
    Mahoney kam ebenfalls stöhnend hoch. Besorgt blickte er zum Himmel empor. »Eine Gefangennahme steht jetzt außer Frage«, sagte er. »Sie werden kein zweites Team mehr aufs Spiel setzen. Falls sie überhaupt noch eins übrig haben. Dieses Kommandoschiff wird uns aufspüren und zu Klump schießen. Jedenfalls würde ich das tun mindestens!«
    »Das habe ich mir auch gedacht«, erwiderte Sten. »Aber wir haben das da!« Er zeigte auf das weiße Schiff, das folgsam über dem See schwebte. »Und wir haben noch zwei in Reserve. Deins und das des Mantis-Teams. Das sollte doch wohl für ein wenig Ablenkung ausreichen, oder nicht?«
    Mahoney wusste, worauf Sten hinauswollte. Mit etwas Glück könnte es klappen. Er wollte ganz aufstehen. Sten bedeutete ihm sitzenzubleiben.
    »Ich sterbe vor Hunger«, sagte er. »Wer weiß, wann sich wieder eine Möglichkeit ergibt. Lass uns zuerst

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