Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
ihnen wurde zerstört, obwohl Mahoney es für angebracht hielt, einige von ihnen den zuständigen Behörden zu melden. Die zuständigen Behörden drückten ihre Missbilligung aus und zogen diese Wanzen ab.
    Die restlichen verblieben an Ort und Stelle und wurden mit falschen Informationen gefüttert. Einige erhielten absolut nichts, als fände in diesem Raum absolut nichts statt. Anderen wurden Tagungen eingespeist, deren Wortlaut man vorher aufgenommen und durch Stimmensynthese angepasst hatte; so diskutierte General X mit seinem Stab darüber, ob Transporter zum Verschiffen seiner Einheiten bereitstanden oder bis zu welchem Prozentsatz des Grundtransportgewichts zugeladen werden konnte, während dieser General X tatsächlich mit Mahoney darüber redete, auf wie viele seiner Truppen er sich verlassen konnte, sobald DER TAG gekommen war, an dem sie ausrücken und die Kasernen einnehmen sollten, die von den persönlichen Schlägertrupps der Kraa-Zwillinge besetzt waren, und wie viele dieser Truppen auf Urlaub geschickt oder unter Hausarrest gestellt werden mussten.
    Nur wenige Gegenspionageagenten waren anwesend. Sie waren rasch entdeckt und markiert worden, woraufhin jede ihrer Bewegungen jederzeit nachzuverfolgen war. Der einzige Agent, der auf etwas Verdächtiges stieß, wurde geschickt eliminiert, bevor er seine Entdeckung weitergeben oder den Planeten verlassen konnte.
    Mahoney war von seinen Feinden enttäuscht. Selbst zu seiner Zeit als Hilfspatrouillenführer beim Imperialen Jugendcorps hatte er bessere Spione gesehen.
    Sten und Alex hielten sich bewusst im Hintergrund. Beide fühlten sich ziemlich unwohl; besonders Sten.
    Allen Konspiratoren wurde mitgeteilt, wann die Operation erfolgen sollte. Sie wurden dazu aufgefordert, an diesem Datum ihre Truppen einsatzbereit zu halten und die Befehle, die ihnen so bald als möglich zugingen, so reibungslos wie möglich zu befolgen.
    Einige wollten mehr. Sie hatten zwar Vertrauen zu Mahoney, doch verließen sich diese Persönlichkeiten auch sonst nicht auf Vertrauen allein. Für sie wurde Sten auf die Bühne geführt. Einige kannten ihn nur noch als Helden der ersten Phase der Tahn-Kriege, doch die Tatsache, dass ein Admiral sich dazu bereit erklärte, den Überfall auf der Erde persönlich zu leiten, schien sie zu befriedigen.
    Die misstrauischsten unter ihnen waren für gewöhnlich die hochrangigen Offiziere mit einer gewissen Erfahrung oder Ausbildung beim Geheimdienst. Aus diesem Grund hatten sie bereits von Sten gehört. Sie kannten seinen Namen – wenn nicht aus den Akten, so doch seinen guten Klang. In ihren Augen war er ein bedenkenlos zu akzeptierender Anführer für ein Mordkommando.
    Kurz vor Ende der Veranstaltung suchte Sten Mahoney auf und schob ihn in einen ultraabhörsicheren Raum. Ohne viele Umschweife fragte er den Flottenmarschall, ob er wirklich daran glaubte, dass alle diese Leute tatsächlich wie befohlen loslegen würden, wenn der Befehl endlich käme.
    »Natürlich nicht«, blaffte Mahoney. »Wie dein Lieblingsmeuchelmörder sagen würde: ich bin zwar verrückt, aber ich bin doch nicht dumm.
    Angenommen, du führst deinen Teil der Aufgabe erfolgreich durch … Prognose: 75 Prozent befolgen ihre Befehle, und dann sind nicht nur die Mörder tot, sondern die Machtübernahme wird schmerzlos vonstatten gehen.
    Bei 50 Prozent … geht die Sache etwas blutiger aus. Trotzdem rechne ich damit, dass wir durchkommen. Vorausgesetzt diejenigen, die Muffensausen bekommen, schmeißen uns keine Knüppel zwischen die Beine.
    Bei weniger …
    Bei weniger enthusiastischer Beteiligung, mein Junge, kann ich dir nur wünschen, dass dir der Himmel wohlgesonnen ist und du schnell rennen kannst.
    Also, Admiral. Sie haben Ihre Befehle. Suchen Sie sich Ihr Team zusammen und fangen Sie mit Ihren wie auch immer gearteten Vorbereitungen an.«
    Als Sten und Alex den Planeten verließen, stellte Sten seine eigene Prognose auf. Er hatte noch weniger Vertrauen in den vollen Erfolg ihrer Konspiration. Es waren zu viele Leute daran beteiligt, zuviel Zeit war schon vergangen, und Sten hatte nicht allzu viel Vertrauen in Verschwörer, die ein berechtigtes Interesse am Erhalt des gegenwärtigen Zustands hatten, wie laut sie auch dagegen protestieren mochten. Generäle und Admiräle gaben keine besonders überzeugenden Dissidenten ab.
    Aber was seine und Alex’ Aufgabe anging … den mörderischen Anschlag?
    Eher weniger, rechnete er vor sich hin. Weniger als fifty-fifty.
    Na und?

Weitere Kostenlose Bücher