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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Prioritäten. Natürlich will ich die Welt verändern. Aber zuallererst will ich meiner Tochter das Leben wiedergeben.«
    Begarell betrachtete Agnetha mit entrücktem Blick. York empfand Mitleid und Abscheu zugleich für diesen Mann, der so viele Menschen getötet hatte, um ein einziges Leben zu retten.
    Inzwischen war York so ausgekühlt, dass er unkontrolliert zitterte. Sein Herz raste, sein Atem ging schnell. Er wusste, das Begarell ihn hier unten sterben lassen wollte.
    »Über kurz oder lang werde ich Erfolg haben«, erklärte Begarell. »Die Zeit arbeitet für mich.«
    »Da irren Sie sich gewaltig«, sagte da auf einmal eine Stimme hinter ihnen.
    Begarell wirbelte herum. York sah eine kleine alte Frau an der Tür stehen, graue Strähnen hingen ihr ins Gesicht. Die Augen, zwei milchig trübe Murmeln, starrten Begarell voller Verachtung an. York konnte vor Kälte seine Bewegungen nicht mehr koordinieren. Er stolperte, fiel und wurde im letzten Moment von Tess aufgefangen.
    »Oh«, machte er nur und blinzelte träge. Das war der einzige Laut, den er noch hervorbringen konnte.
    »Sie sind ein Gist«, sagte Begarell amüsiert. »Genau wie das Mädchen in Ihrer Begleitung.«
    »Welch tragische Ironie«, sagte Nora. »Jahrelang haben Sie vergeblich nach uns gesucht. Und heute begegnen Ihnen gleich drei von uns.«
    Begarell hob die Hand und ein flimmernder Luftball schoss auf Nora zu. Mit einem dumpfen Geräusch explodierte er vor ihrer Brust. Die Schockwelle ließ den Raum erzittern, aber die alte Frau rührte sich nicht von der Stelle.
    »Ich will Ihnen nicht wehtun«, sagte Begarell.
    »Doch«, sagte Nora. »Das wollen Sie. Sie wollen anderen Menschen wehtun, damit Sie den eigenen Schmerz nicht mehr spüren müssen.«
    York brach in immer wildere Zuckungen aus. Auch Tess᾿ Finger verfärbten sich blau. Nora klatschte in die Hände und ein Feuerball bildete sich in der Mitte des Raumes. »Aber Sie haben verloren, weil Sie vor zehn Jahren zusammen mit Ihrer Familie gestorben sind. Damals haben Sie aufgehört, ein Mensch zu sein. Ihre Zeit ist abgelaufen.« Augenblicklich stieg die Raumtemperatur wieder an, aber nur für einen kurzen Moment. Dann hatte Begarell die Glut gelöscht.
    »Sie waren einmal ein liebevoller Vater. Was Sie und Ihre Familie erlitten haben, ist eine Tragödie. Aber sie rechtfertigt in keiner Weise die Verbrechen, die Sie begangen haben.«
    Begarell senkte den Kopf und ballte die Fäuste. Die Luft um ihn herum knisterte eisig. Nora berührte sachte die Wand, von der mit einem Mal ein dunkelrotes Glühen ausging. Dort wo die beiden unterschiedlich temperierten Luftschichten aufeinandertrafen, wurde die Luftfeuchtigkeit im Raum zu dichtem Nebel. Als er verschwunden war, stand Begarell neben Nora. Doch bevor er sie angreifen konnte, war Tess bei ihm und fing seinen Schlag ab. Sie flog quer durch den Raum, rutschte über den vereisten Boden und schlug mit dem Kopf gegen die Wand, wo sie benommen liegen blieb.
    »Hören Sie auf, Begarell!«, rief Nora. »Es haben schon genug Menschen Ihretwegen gelitten.«
    Begarell bleckte grimmig die Zähne und schien Nora mit seinem Blick durchbohren zu wollen.
    »Und hören Sie auf, mich manipulieren zu wollen!«, fuhr Nora wütend fort. »Es haben schon ganz andere vor Ihnen versucht, meinen Willen zu brechen, und sie sind alle gescheitert.«
    Sie stellte sich vor Begarell und fixierte ihn mit ihren blinden Augen. »Ich weiß nicht, wie stark Sie sind. Vielleicht sind Sie mir überlegen, vielleicht ich Ihnen. Wir könnten es darauf ankommen lassen.«
    Tess war zu sich gekommen und kümmerte sich um York, der geschwächt auf dem kalten Boden kauerte.
    »Aber ich möchte Sie nicht töten«, fuhr Nora fort. »Glauben Sie mir, ich für meinen Teil habe genug Tote gesehen. Deshalb schlage ich Ihnen stattdessen ein Geschäft vor.«
    »Was können Sie mir bieten, was ich nicht habe?«, fragte Begarell verächtlich.
    »Das Leben Ihrer Tochter.«
    Begarell lachte auf. »Sie sind verrückt!«
    »Nein«, sagte Tess. »Ist sie nicht. Nora kann wirklich Ihre Tochter retten.«
    »Beweisen Sie es mir!«, sagte er.
    »Nur wenn Sie dafür Ihren Krieg gegen die Menschen beenden.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was passiert, wenn ich den Kontakt zu den Eskatay abbreche?«, sagte Begarell. »Viele von ihnen wissen noch gar nicht, was mit ihnen geschehen ist! Ich führe sie!«
    »Und das sollen Sie auch weiter tun, bis wir eine andere Lösung gefunden haben.«
    Begarell

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