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Motiv Angst

Motiv Angst

Titel: Motiv Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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„bereit für das Spiel!“ Einige Schüler begannen lauthals zu grölen. Doch die Mehrzahl blickte einfach nur fassungslos an die Tafel.
    Frau Bender drehte sich um und lief in Sekundenschnelle knallrot an. Milla hatte nicht ihren Namen an die Tafel geschrieben; an der Tafel stand in übergroßen Buchstaben: LECK MICH AM ARSCH!
    Erst fängt es ganz harmlos an; man rangelt ein bisschen und schubst sich gegenseitig. Doch plötzlich wird es immer heftiger. Man kann überhaupt nicht mehr aufhören – außerdem tut es krass weh. Am Ende ist es fiese Gewalt
.
    Medith, 11 Jahre

E INE HARMLOSE P ARKBANK
    Jans Weg nach Hause dauerte eigentlich nur zehn Minuten, aber seit dem Vorfall im Jungenklo brauchte er zwanzig, weil er einen Umweg ging. Seiner Mutter erzählte er, dass er sich mit einem Klassenkameraden regelmäßig verquatschen würde. In Wirklichkeit war die Parkbank schuld, an der er eigentlich vorbeimusste, denn die hatten Victor und einige seiner Kumpels besetzt. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass die dort auf ihn warteten. Nachdem Jan es geschafft hatte, die erste Woche einen riesigen Bogen um die Bank und vor allen Dingen um Victor und seine Gang zu machen, begann die zweite mit einer bitteren Überraschung. Jan war gerade aus dem Schulgebäude geschlendert, da wurde er von hinten unsanft gestoßen.
    â€žEy, du Wichser. Gehste uns aus dem Weg oder was?“
    Jan schoss das Blut ins Gesicht.
    â€žWarum sollte ich?“, versuchte er möglichst cool zu antworten.
    â€žHey Piepel, noch so´n frechen Spruch und ich reiß dir den Sack auf!“ Victor kam drohend näher und seine Kumpels machten es ihm nach.
    â€žWas wollt ihr eigentlich von mir?“, piepste Jan und merkte selbst, dass seine Stimme sich ganz schrill anhörte. Suchend schaute er sich nach einem Lehrer um. Aus dem Augenwinkel sah er Frau Bender aus dem Gebäude kommen, doch sie blickte stur genau in die entgegengesetzte Richtung. Jan hatte für einen Moment das Gefühl, als wollte sie ihn und Victors Gang überhaupt nicht sehen. Im nächsten Moment war sie in ihr Auto gestiegen und fuhr davon. Plötzlich packte Victor Jan an der Kehle und drückte zu.
    â€žLass das!“, krächzte Jan und versuchte sich aus dem Griff zu lösen. Doch Victor drückte nur noch fester zu und die anderen aus seiner Gang rückten noch näher an Jan heran.
    â€žDu kleines, dummes Arschloch. Du kannst nicht vor uns weglaufen. Wir kriegen dich immer. Ist das klar?“
    Dann gab er Jan eine heftigen Schubs, sodass der der Länge nach rückwärts auf den Boden knallte. Jan schlug hart mit dem Hinterkopf auf die Bordsteinkante. Er jaulte laut auf. Hinter sich hörte er eine Männerstimme rufen, was denn da los sei.
    â€žHalt bloß die Fresse, du Sau. Sonst bist du morgen fällig!“, schnauzte Victor ihn an, bevor er sich unschuldig grinsend mit seiner Gang aus dem Staub machte. Im nächsten Moment war der Mann, der sich als der Schulleiter Herr Böker entpuppte, neben Jan und half ihm hoch.
    â€žWas ist passiert?“, wollt er von Jan erfahren.
    â€žNichts!“, log Jan und rieb sich seinen schmerzenden Hinterkopf. Das wird eine böse Beule geben, schoss es Jan durch den Kopf, bevor er sich beeilte dem Schulleiter zu versichern: „ Ich bin nur gestolpert.“
    Dann schnappte er sich seine Schultasche, die ihm bei dem Sturz vom Rücken gefallen war, und rannte weg. Der Schulleiter rief ihm kopfschüttelnd hinterher: „Dann pass gefälligst das nächste Mal besser auf!“
    Jan rannte bis zur nächsten Hausecke und ließ sich keuchend dahinter auf den Boden sinken. Sein Herz raste und in seinem Schädel dröhnte und hämmerte es wie verrückt.
    â€žScheiße!“, fluchte er leise, als er bemerkte, wie die warmen Tränen langsam über seine Wangen rollten. Jan fühlte sich entsetzlich und er hatte absolut keine Ahnung, was er seiner Mutter heute für eine Lügengeschichte auftischen sollte. Nach einer Weile wischte er sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und schaute vorsichtig um die Hausecke. Von Victor und seinen Kumpanen war weit und breit nichts mehr zu sehen. Und auch der Lehrerparkplatz war fast autoleer, anscheinend hatte er hier eine Ewigkeit gehockt.
    Langsam rappelte er sich hoch und ging nach Hause.
    â€žWo kommst du denn jetzt erst her?“, empfing ihn

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