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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Mauz
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ein Labyrinth aus Thujenhecken und winterharten Rosenstauden. Der Torbogen ist flaschengrün gestrichen und ziemlich verschnörkelt. Darüber steht in Riesenlettern geschrieben: „Zur fidelen Reblaus – Schrebergartenkolonie“. Am Tor sind Schilder befestigt. „Kein Rasenmähen zwischen 12 und 15 Uhr!“ – „Kein Zutritt für Nacktschnecken!“ – „Kinder und Hunde nur mit Maulkorb!“ – „Katzen und Mistkäfer an die Leine!“ – „Wer nicht pariert, der fliegt!“ „Na bumsti!“, denkt Motte, als er die Schilder entziffert hat.
    Onkel Schurli bemerkt Mottes Blick. „Da schaust du, was? Jaja, dort hinter dem Tor befindet sich ein wahrer Hort der Tugend!“, erklärt er seinem verblüfften Neffen. „Die Bewohner der Schrebergartensiedlung maniküren ihre Rasen, vertilgen wettkampfmäßig Unkraut, und rehäugig blickende Nacktschnecken imponieren diese herrlichen Menschen überhaupt nicht! Die werden beinhart rausgeworfen!“
    Motte versteht nur Bahnhof. „Und die Musik?“, fragt erseinen Onkel. „Was ist damit?“
    Onkel Schurlis Mine verfinstert sich kurz, dann grinst er wieder wie ein Schaukelpferd und zeigt aufs altrosa Haus. „Nix ist mit der Musik, Motte! Gar nix! Und jetzt komm, deine Tante und dein Cousin wollen dich auch begrüßen!“
    „Huhuuu, Mottchen!“, zwitschert Tante Mina fröhlich. Mit fliegenden Zöpfen läuft sie aus dem Garten. Sie trägt ein himmelblaues Rüschenkleid und eine riesige weiße Schürze. Auf der steht geschrieben: „Hier kocht die Mutti!“ „Mottchen, wie bist du groß geworden seit Weihnachten! Schon fast ein richtiger kleiner Mann!“ Tante Minas Stimme ist in der Tonlage zwischen dem Fernsehkasperl und der allseits beliebten Sängerin Netrebko angesiedelt. „Huidihui, ich freu mich!“, lacht sie übermütig. „Vlahaaaaaaadiiiiiii! Begrüß deinen Cousin!“ Sie schnappt sich Mottes Rucksack und führt ihn ins Haus. Onkel Schurli folgt mit der Reisetasche.
    Im Haus ist es angenehm kühl. Die vielen Kletterpflanzen rund um die Fenster tauchen die Räume in ein freundliches grünes Licht. „Immer rein in die gute Stube!“, ruft Mina. „Mach dich frisch! In einer halben Stunde können wir essen! Vladi zeigt dir dein Zimmer!“ Schon ist sie in der Küche verschwunden.
    Am Treppenabsatz steht ein freundlich lächelnder Knabe,ein bisschen runder und ein bisschen größer als Motte. Motte bemerkt gleich den prächtigen Käfer auf Vladis Schulter. Der Käfer zirpt und hüpft im Kreis. „Schau, wie der KHM sich freut, dass du bei uns bist! Er tanzt seinen Begrüßungstanz!“ Motte braucht einige Sekunden, um zu begreifen, dass mit „KHM“ der hüpfende Käfer gemeint ist. „KHM steht für Karl-Heinz Mistkäfer!“, erklärt Vladi. „Er ist der Leitbulle meiner Mistkäferzucht!“ Motte krault KHM vorsichtig den Rücken. KHM winkt begeistert mit den Fühlern. „Ich glaub, er mag dich!“, ruft Vladi erfreut und schlägt Motte vor, sofort seine einzigartige Mistkäferfarm zu besichtigen. Aber Onkel Schurli drängt darauf, dass Motte zuerst sein Zimmer beziehen soll. „Und dann essen wir alle gemütlich zu Abend“, dröhnt er.
    Vladi zieht einen leichten Flunsch. Doch dann klopft er Motte in aller Freundschaft seine Pranke auf die rechte Schulter und brummt: „Der KHM und ich, wir zeigen dir deine Suite, Kusäng!“
    Das Kabinett, das für die nächsten zwei Monate Mottes Zimmer sein wird, liegt im ersten Stock. Es ist nicht groß, aber sehr gemütlich. „Du logierst genau zwischen meinem Zimmer und dem Arbeitszimmer vom Papa“, erklärt Vladi. „Der Topf ist gleich gegenüber, da hast du es nicht weit, wenn du ein Nachtpinkler bist!“
    Motte gefällt das Maroni-Haus auch innen gut. Es hat viele Ecken und Nischen und Treppchen und ist mit unzähligen bestickten Kissen und Nippesfiguren dekoriert. Tante Mina steht offenbar auf Ballerinen und pausbäckige Schafhirtenknaben aus Porzellan, und Motte findet das schon ok. Hat was Heimeliges. Ganz anders als die Junggesellenbude, die er und sein Vater bewohnen, und in der eher dreckige Teller, Bücher, Fernseher und Computer das Bild bestimmen. Was Motte wirklich seltsam findet, das sind die Dinge, die offensichtlich Onkel Schurlis Beitrag zur Wohnraumgestaltung sind. Mumifizierte Fledermäuse, Schrumpfköpfe, eine ausgestopfte Tarantel, Kruzifixe und Knoblauchzöpfe sind im ersten Stock verteilt. „Das gehört alles zum Papa seinen Forschereien“, erklärt Vladi. „Siehst du das Bild da, neben

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