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Mottentanz

Mottentanz

Titel: Mottentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Weingarten
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dass Jason nicht mehr bei mir war. Ich fühlte mich einfach, als müsste ich irgendetwas tun , weißt du, als müsste ich richtig Lebewohl sagen. Und ich hatte das Snowboard, das ich ihm geschenkt hatte, bei mir, weil ich nicht wusste, was ich sonst damit hätte tun sollen. Ich dachte daran, wie aufgeregt Jason gewesen war, das Snowboard nach Big Sur zu bringen und in die Berge zu gehen, und wie er mir immer das Snowboardfahren beibringen wollte. Deshalb entschied ich, dass dies etwas wäre, was ich für ihn tun könnte, dem Snowboard eine Reise gönnen und dann nach San Francisco gehen, um dort zu leben, weil er und ich einmal darüber geredet hatten, dort zusammen zu leben, und es schien ein guter Ort für einen Neuanfang. Ich schaffte es also endlich nach Big Sur. Und der Tag war wirklich wunderschön und der Schnee war komplett weiß, genau wie der Schnee in der Nacht, in der ich ihn kennengelernt hatte. Und ich stand auf dem Gipfel des Berges und sah hinunter zu all den Bäumen, die ich irgendwie umschiffen musste, und ich dachte, ich bin verrückt, das

    wird mich verdammt noch mal umbringen, ich meine, ich war noch niemals zuvor auf einem Snowboard gestanden. Doch ich sagte mir, Scheiß drauf, und stieß mich einfach ab, und ich weiß, das klingt verrückt, aber ich schwöre, ich konnte Jason an meiner Seite spüren, der mich den ganzen Weg nach unten beschützte. Und in dem Augenblick, in dem ich das Tal erreichte, fühlte ich, wie er mich gehen ließ. Und ich ließ ihn auch gehen.« Nina atmet aus. Sie legt ihre Hand auf ihr Herz. »Danach fuhr ich nach San Francisco. Und seitdem bin ich hier.« Nina dreht sich wieder zu mir um. »Belly«, sagt sie. Sie starrt mich an. »Glaube nicht, dass ich dich oder Mom auch nur eine Sekunde vergessen habe. Ich dachte jeden Tag an euch, und immer, wenn Max nach euch sah, bat ich ihn…«
    »Moment«, sage ich. » Was? «
    Nina sieht mich an, als wäre sie verwundert über meine Verwunderung. Und dann nickt sie. »Oh, richtig, den Teil habe ich dir ja noch gar nicht erzählt.« Sie schüttelt den Kopf. »Max, Jasons bester Freund und der Kerl, dessen Nummer du gefunden hast, hat auf dich und Mom in den letzten zwei Jahren ein Auge gehabt. Du wirst ihn vielleicht wiedererkennen, wenn du ihn später triffst.«
    Ich starre sie an und blinzle. »Du hast uns von jemandem beobachten lassen?«
    »Er hat euch einmal im Monat gecheckt«, nickt sie. »Max war echt überrascht, dass du seine Stimme am Telefon nicht erkannt hast, als du ihn angerufen hast. Er meinte, du hast mindestens zehn Minuten mit ihm gesprochen.«
    Ich überlege und sehe Nina an, während ich versuche, das alles in mich aufzunehmen.

    »Du hast uns also wirklich nicht vergessen«, sage ich.
    Nina schüttelt den Kopf. »Natürlich nicht, nicht eine Sekunde. Und die ganze Zeit über hatte ich vor zurückzukommen, ich wollte nur sichergehen, dass ich auch lange genug gewartet hatte, dass es für jeden okay sei. Es ist komisch, weil ich vor nur ein paar Wochen gedacht habe, dass es nun vielleicht an der Zeit sei. Und dann rief mich Max an und erzählte, was passierte und dass du ihn angerufen hättest. Bald darauf wurde uns klar, mit wem du unterwegs warst, aber da war es schon zu spät. Als ich dich dann mit Sean im Motelzimmer reden hörte, war ich erleichtert wie noch nie zuvor in meinem Leben, aber dann hörte ich, wie er fast…« Nina schaut mich an und atmet tief aus. »Wie hast du das nur geschafft?«
    »Es lag offen unter dem Tisch«, sage ich. »Ich kickte es weg und versuchte, so laut wie möglich zu reden, damit du uns hören konntest.«
    »Hat funktioniert. Sobald ich durch das Handy gehört hatte, dass ihr in der Haight Street nach mir suchen würdet, brachte ich meine Freunde dazu, im Golden Gate Park zu stehen und auf euch zu warten, nachdem ich herausgefunden hatte, dass ihr dort enden würdet.«
    »Sind sie uns gefolgt? Nachdem sie uns deine Adresse genannt hatten? Als wir rübergelaufen sind, hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass uns jemand folgte…«
    »Natürlich«, nickt Nina. »Sie sind euch den Hügel hinaufgefolgt und in meine Wohnung gekommen und dann richtete dieser Kerl eine Waffe auf mich und meine verblüffend tapfere kleine Schwester überwältigte ihn. Und ich nehme an, den Rest kennst du so ungefähr.«

    Und dann nickt Nina und lässt sich zurück in ihren Sitz fallen, wie jemand, der seit Jahren gerannt und gerannt ist und nun endlich angehalten hat.
    Ich drehe mich zu ihr.

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