Mount Maroon
25.000 Dollar, einer Bestätigung der Morgenthau-Bank, die sich darin verpflichtete, das Guthaben an den Überbringer des selbigen Schreibens auszuzahlen, und einer persönlichen Notiz. Bartlett las:
Lieber John
,
Du hast mit Sicherheit eine Menge Fragen zu all den merkwürdigen Dingen, die Dir passiert sind. Aber glaube mir, es ist besser, wenn Du darüber nicht nachdenkst. Du musst Dich so schnell wie möglich damit abfinden, dass es kein Zurück für Dich geben wird. Du musst Dich mit der neuen Situation arrangieren. Das Geld auf dem beiliegenden Sparbuch wird Dir helfen, eine neue Existenz aufzubauen
.
Viel Glück
Alan Mason
Nun war aus Albert auf einmal doch Alan geworden. Alan, der 1973 gerade einmal sieben Jahre alt war. Was war das für eine seltsame Geschichte? John Bartlett war unzufrieden. Warum glaubte man, ihm die Wahrheit nicht zumuten zu können. Es war ihm doch wirklich nicht so wichtig, ob er nun im Mount Maroon Laboratory arbeitete oder was anderes machte, aber hier ging es doch offensichtlich um etwas ganz Wesentliches. Er hatte ein Recht, die Wahrheit zu erfahren. Andererseits änderte es offenbar nichts. Für den Augenblick sah er ein, dass er hier nichts erreichen konnte. Er raffte die Papiere zusammen, ging zu Mr. Morgenthau und zeigte ihm die Vollmacht.
- „Würden Sie so freundlich sein und mir mein Geld auszahlen?“
- „Alles? Ich meine, es ist doch nicht klug, so viel Bargeld mit sich herumzutragen.“
Bartlett sah die hageren Männer argwöhnisch an, aber wenn die ein linkes Ding drehen wollten, hätten sie das längst machen können.
- „25.000, na und?“
John Bartlett hatte niemals Geld besessen und er konnte sich auch nicht daran erinnern, jemals 25.000 Dollar auf einmal gesehen zu haben, aber andererseits maß er Geld auch nicht die Bedeutung bei, wie viele andere es taten. Mr. Morgenthau lächelte wieder.
- „Kommen Sie mit mir, Mr. Bartlett. Ich will Ihnen etwas zeigen.“
Morgenthau führte Bartlett in sein Büro. Sie setzten sich in eine großzügige lederne Sitzgruppe. Nun schaute der Bankier etwas wehmutig auf das Ermächtigungsschreiben.
- „Das ist die Unterschrift meines Vaters. Er hat das Konto für Mr. Mason angelegt, ich meine das auf Ihren Namen. Das war damals schon ein besonderer Fall. Sehen Sie …“
Er nahm den Vertrag zur Hand, den er einem Ordner entnommen hatte.
- „…hier wurde vereinbart, dass der Einzahlungsbetrag von 25.000 Dollar für 36 Jahre festgelegt und mit jährlich fünf Prozent verzinst würde. Das war 1973. Nun, das Geld wurde also verzinst, Jahr für Jahr, und somit ist doch einiges zusammengekommen.“
Mr. Morgenthau schrieb den aktuellen Kontostand auf einen Zettel und reichte ihn John Bartlett. Der Betrag war auf die Summe von 144.795,40 Dollar angewachsen.
49. DIE RETTUNG
Es war der wichtigste Punkt auf seiner Liste. Und es gab nur eine einzige Chance. Heute, an Peter Saunders’ sechstem Geburtstag, am 18. Juni 1975, genau um 9:47 Uhr, musste er zur Stelle sein. Er wusste, dass es an ihm war, den Jungen aus dem Wagen zu ziehen, ihm das Leben zu retten. Nur so konnte er garantieren, dass Peter viele Jahre später zu ihnen auf den Mount Maroon gelangte und die Dinge abliefen, wie es vorgesehen war, ja die Zukunft zu dem würde, was bereits Vergangenheit war. Denn sollte es nicht zu all dem kommen, so wäre auch Alan Mason heute nicht hier. Und keiner außer ihm wusste, was in den nächsten Stunden passieren würde.
Wenn es ihm nicht gelänge, diesen Punkt einzulösen, waren all die anderen Aktionen bedeutungslos. Er hätte den ersten Forma nicht töten müssen. Es wäre unnötig gewesen, ein Konto für den guten Bartlett anzulegen und er würde demzufolge Mitte der 1980er Jahre auch keinen Kontakt zu Raymond Myers herstellen müssen. Alles hing von diesem Augenblick ab. Aber Alan Mason war bestens vorbereitet. Er war schon so oft an jener Stelle gewesen, kannte die Lage. Peter Saunders hatte sie ihm gezeigt, er hatte ihm den Unfall bis ins letzte Detail geschildert. Auch die Uhrzeit war Dank des Schlages auf Peters neuer Armbanduhr exakt fixiert, geradezu in Stein gemeißelt. Auch in Bezug auf das Datum konnte er vollkommen sicher sein. Es war der Tag des sechsten Geburtstags, das hatte auch seine Tante bestätigt, und Mason hatte überprüft, dass Peter Saunders tatsächlich am 18. Juni 1969 geboren wurde. Aber was sollte die ganze Skepsis? Schließlich war es nach Angaben von Mrs. Elderidge ein alter
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