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Mount Maroon

Mount Maroon

Titel: Mount Maroon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Bayce
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gemeint war, aber als ich erfahren hatte, dass der einzige Überlebende der Mount Maroon Katastrophe diesen Namen trug, war die Sache klar. Also wieso bestand Mr. …“, er unterbrach sich, verschluckte sich beinahe. „Entschuldigen Sie, es fällt mir irgendwie nicht leicht, den eigenen Namen auszusprechen und mich nicht selbst damit zu meinen. Warum also verbot mir Mr. Shane, Sie anzurufen? Wir hätten alles regeln können, ja sogar den Unfall verhindern …“
    Er brach ab, merkte, dass er sich die Antwort selbst gegeben hatte, aber auch wenn Alan Mason ihm nicht von dem Unfall erzählt hätte, und lange Zeit wusste er ja selbst nicht, dass die Rettung des kleinen Peter der Knackpunkt in der Geschichte war, wäre so manches anders verlaufen als es tatsächlich verlaufen war. Mason hätte früher gewusst, das es ein Paralleluniversum gab und er hätte sich vielleicht ganz anders verhalten. Aber genau das war nicht vorgesehen, um auf den entscheidenden Punkt zuzusteuern. Alles folgte einem Plan, war Vergangenheit noch bevor es Zukunft wurde. Er diskutierte das Thema mit Shane, wobei ihm dieser eher als Reflexionsfläche diente, als dass er etwas wirklich Wesentliches beitragen konnte. Der Regierungsbeamte des Verkehrsministeriums war zu wenig in die Sache verstrickt, dennoch war er sichtlich bemüht.
    - „Warum hat Shane den Hund geschickt? Warum ist er nicht selbst aufgekreuzt, um die Dinge zu regeln? Gut, er war schon alt, hätte den heutigen Tag nicht erlebt, aber er hätte sich persönlich an mich wenden können.“
    Mason erzählte von seiner Vermutung, dass Personen in einem Universum nicht doppelt vorkommen könnten. Deshalb mussten wohl auch Perkins und Tomczak sterben. Wie Mason nachgeprüft hatte, kamen sie vor einigen Jahren auf die Welt, exakt an den Tagen, an denen sie im Laboratory immer ihre Geburtstage gefeiert hatten. Die Natur schien eine Lösung für dieses Problem gefunden zu haben. Die offenkundige Variante, bei der jeweils nur eine Kopie das Zusammentreffen überlebte, hatten die Wissenschaftler nie erörtert.
    - „Sie glauben daher, Mr. Shane habe lediglich den Hund in den Tunnel gejagt, sei aber selbst nicht mit von der Partie gewesen?“
    - „Es ist anzunehmen, dass Shane wusste, dass er die Zeitreise aus dem von mir angesprochenen Grund nicht überleben würde. Es stand mit ziemlicher Sicherheit in der Nachricht, die er erhalten hatte.“
    Masons Unterbewusstsein arbeitete auf Hochtouren. Wie die Dinge lagen, war er selbst der Urheber dieser Nachricht. Aber es war für ihn unmöglich zurückzukehren. Also wie sollte das gehen? Shanes Gedanken beschäftigten sich unablässig mit seinem Double.
    - „Mr. Mason, sie sagten doch, Shane saß im Rollstuhl?“
    Die Stimme des jungen Robert Shanes klang brüchig. Leise sprach er weiter.
    - „Da ist noch eine Sache. Ich dachte zunächst, es sei nicht von Bedeutung. Am anderen Ende der Leine hatte sich eine Metallschelle verfangen. Ich hatte das Teil aufgehoben, wie alles, was mit dem Hund zusammenhing. Erst vor ein paar Jahren habe ich herausgefunden, wozu es gehörte. Es war der Haltegriff eines elektrischen Rollstuhls, wenn auch in einem futuristisch anmutenden Design.“
    Mason erinnerte sich an die Nacht seiner Ankunft 1947. Plötzlich wurde ihm klar, wovon er das lederne Band in jener Nacht abgeschlagen hatte und auch wer vom anderen Ende her daran zog.
    - „In diesem Fall ist … der andere … Robert Shane zusammen mit dem Hund aufgebrochen“, sagte Shane nachdenklich.
    - „So sieht es aus. Dennoch wusste er, dass er stirbt. Sonst hätte er den Hund nicht gebraucht.“
    Der junge Shane nickte sacht.
    - „Vermutlich kann ich mich von uns beiden etwas besser in ihn hineinversetzen. Sie haben ihn zwar sehr gut gekannt, aber ich teile mit ihm immerhin das genetische Gefüge. Glauben Sie mir, Mr. Mason, ich hätte mich an seiner Stelle auch auf den Weg gemacht.“
    So weit war die Sache klar. Blieb nur noch das Problem, auf welche Weise der Institutsleiter benachrichtigt worden war. Der Kaffee in ihren Tassen war kalt geworden. Die Männer versprachen, in Verbindung zu bleiben.
    Es dauerte einige Wochen, bis Mason die entscheidende Idee kam. Es traf ihn wie ein Blitz. Es musste mit der Wanderkarte in Zusammenhang stehen. Hieß es nicht, das Labor hätte darin einen Code entdeckt? Und wenn die Karte erst 2009 zum Mount Maroon gelangte, war noch genügend Zeit, die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen. Alan Mason nahm noch einmal Kontakt

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