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Mozart - Sein Leben und Schaffen

Mozart - Sein Leben und Schaffen

Titel: Mozart - Sein Leben und Schaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Storck
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er sich zu diesem Unternehmen, obwohl ihm die Damen ein zauberkräftiges Glockenspiel übergeben und seinen Mund von dem verhaßten Schloß befreien. Am den Weg brauchen sie nicht besorgt zu sein, denn »drei Knäbchen, schön, jung, hold und weise, umschweben euch auf eurerReise«. – Auf der verwandelten Bühne zeigt uns die nächste Szene in einem reichen Gemache Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, aufs heftigste gequält von den Liebesanträgen des häßlichen Mohren Monostatos . Da erscheint Papageno, vor dessen fremdartiger Erscheinung der Mohr zurückweicht. Papageno erkennt in der ohnmächtigen Pamina das Urbild des Bildnisses, nach dem sie suchen, und verkündet ihr, daß der sie heftig liebende Tamino zu ihrer Befreiung nahe. Beide wollen die Gelegenheit der Abwesenheit Sarastros auf einer Jagd zur Flucht benutzen.
    Bis hier hatte Schikaneder das Lulumärchen beibehalten und unter starker Anlehnung an Giesekes »Oberon« bearbeitet. Hier liegt dann der Bruch in der Handlung und in den Charakteren, über den nicht hinwegzuhelfen ist. Aber eine wesentliche Verbesserung ließe sich doch anbringen, wenn man die drei Knaben jetzt zum erstenmal auftreten ließe, denn die schlimmste Verwicklung wird dadurch hervorgerufen, daß diese drei Genien zu Anfang im Dienste der Königin der Nacht zu stehen scheinen und nun sich als Helfer Sarastros entpuppen. Würde man im ersten Teil auf die Frage Taminos nach dem Weg zu dem Schlosse irgend eine weniger bestimmte Antwort einfügen, etwa, daß die Königin der Nacht dafür sorgen werde, so könnte es an dieser Stelle nicht überraschen, wenn der weise Sarastro, durch seine Geister von dem Nahen eines reinen Jünglings benachrichtigt, diesem seine Diener entgegenschickt, um ihn den rechten Weg zu führen. Es wäre dann auch ganz natürlich, daß Tamino in diesem Augenblicke die notwendige Aufklärung darüber erhielte, daß er sich über den Charakter der Königin der Nacht in einer Täuschung befindet. Denn die Bühne verwandelt sich jetzt wieder in einen Hain, in dem wir Tamino mit den drei Knaben gewahren, die ihn hierher gebracht haben. Wir fühlen es aus der Musik heraus, daß wir auf heiligem Boden stehen. Das bezeugen auch die drei Tempel in diesem Haine: der im Hintergrunde ist der Weisheit, der links der Natur, der rechts der Vernunft geweiht. Tamino ist seltsam ergriffen, im Reiche eines bösen Zauberers solch weihevolle Stätte zu sehen, aber die Knaben verweigern ihm jede Auskunft und verschwinden mit derMahnung: »Sei standhaft, duldsam und verschwiegen!« Da er seiner guten Absicht und der Reinheit seiner Gesinnung sich bewußt ist, sucht er erst rechts und dann links den Eingang in den Tempel. Aus beiden dröhnt ein gewaltiges »Zurück!« Aus des dritten Tempels Pforte aber tritt ihm ein Priester entgegen, der ihm kündet, daß Sarastro kein Tyrann, kein böser Zauberer, sondern der Hort edler Weisheit sei. Tamino habe sich täuschen lassen, als er darin einem Weibe Glauben schenkte. Alles werde ihm klar werden, »sobald ihn der Freundschaft Hand ins Heiligtum zum ew'gen Band führt«. Unsichtbare Stimmen vergewissern ihn noch, daß Pamina lebe, daß sein Auge das Licht bald oder niemals finden werde. Da hört er die Stimme seines Papageno. Er will ihm entgegeneilen und lockt ihn mit der Flöte, verfehlt aber den Weg, so daß nun Papageno mit Pamina allein den Platz betritt. Da stürzt Monostatos mit den Sklaven den Fliehenden nach. In höchster Not greift Papageno nach seinem Glockenspiel, dessen Töne alle in rasendes Tanzen versetzen. Nun wären die Flüchtlinge gerettet, verkündeten nicht gewaltige Posaunenklänge das Nahen Sarastros . Pamina sinkt dem Gewaltigen zu Füßen und gibt als Grund ihrer Flucht die Liebesanträge seines Mohren an. Sarastro durchschaut ihr Herz besser, aber er läßt weder ihre andere Liebe noch die Berufung auf die Mutter gelten. Er hält es für notwendig, selbst ihr Herz zu lenken, darum bleibt er dabei: »Zur Liebe kann ich dich nicht zwingen, doch gebe ich dir die Freiheit nicht.« In diesem Augenblick schleppt Monostatos Tamino herbei, den er im Hain gefangen, erhält aber zu seiner schmerzlichen Überraschung statt der erhofften Belohnung eine Tracht Prügel. Tamino und Pamina sinken sich auf den ersten Blick in die Arme. Sarastro beschließt, die beiden Fremdlinge der Prüfung zu unterziehen, ob sie des hohen Glückes würdig seien. Tamino und Papageno werden also mit Tüchern verhüllt und in den

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