Mr Monk und die Feuerwehr
dass Sie eine mitfühlende und ehrliche Person sind.«
Sie zwinkerte einmal kurz. »Ja, er hat einen Privataufzug.«
»Wohin führt der?«
»In die Tiefgarage«, sagte sie.
Stottlemeyer sah auf die Monitore der Überwachungskameras. »Zeigen Sie ihn mir.«
Sie drückte auf einen Knopf, auf einem der Monitore wurde Breens Bentley gezeigt, wie er auf seinem Platz in der Garage stand. Ein anderer Bildschirm zeigte Monk, der durch das Foyer ging und sich das Mobiltelefon ans Ohr hielt.
Stottlemeyer brüllte in mein Telefon: »Monk! Breen will uns entwischen. Er ist auf dem Weg in die Tiefgarage, aber wir können ihn nicht mehr einholen. Sie müssen ihn aufhalten!«
»Wie soll ich das denn machen?«, fragte er.
»Weiß ich nicht. Aber Sie sollten sich lieber schnell etwas einfallen lassen!«
Monk lief aus dem Bild, das die Kamera zeigte. Stottlemeyer gab mir mein Telefon zurück und holte sein eigenes hervor, um Verstärkung anzufordern.
Ich wandte mich der Empfangsdame zu und deutete auf den Monitor, der die Lobby zeigte. Ich wollte wissen, was Monk machte. »Können Sie die Kamera schwenken?«
»Nein, die ist fest montiert.«
Musste ja so sein. Das gesamte Überwachungssystem war bewusst so angelegt, dass es nichts tat, was Stottlemeyer oder ich wollten.
»Können Sie mir die Garagenausfahrt und die Straße davor zeigen?«
Sie drückte wieder einen Knopf, woraufhin ein Bildschirm zweigeteilt wurde, sodass man auf der einen Seite von der Straße in die Ausfahrt der Tiefgarage blicken konnte, während die andere Hälfte die Ausfahrt und den Bürgersteig davor zeigte.
Ich sah zu dem anderen Monitor, der den Bentley zeigte. Breen kam aus dem Auszug gelaufen und stieg in seinen Wagen ein.
Mein Blick kehrte zurück zu dem geteilten Monitor. Wo war Monk? Was tat er?
Es war eigentlich eine Leichtigkeit, das herauszufinden. Ich musste ihn nur fragen. Als ich das Telefon ans Ohr nahm, hörte ich aber nur ein Freizeichen. Monk hatte aufgelegt.
Stottlemeyer klappte soeben sein Telefon zu und kam zu mir. »Wo ist Monk?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete ich.
Wir beobachteten, wie Breen aus der Lücke rangierte und dann mit durchdrehenden Reifen losfuhr.
»Ich habe Verstärkung angefordert und eine Beschreibung seines Wagens herausgegeben«, erklärte Stottlemeyer. »Ein Bentley dürfte auf der Straße oder auf einer der Brücken schnell auffallen.«
»Falls er nicht den Wagen wechselt, sobald er das Gebäude verlassen hat«, gab ich zurück.
»Wir werden die Flughäfen und Bahnhöfe und die Grenzübergänge alarmieren.«
Das stimmte mich nicht viel zuversichtlicher. Flüchtlinge, die über weniger Ressourcen als Breen verfügten, schafften es schon, den Behörden jahrelang zu entwischen. Breen hatte vermutlich ein Vermögen zur Seite gelegt, und ich war davon überzeugt, dass der Mann sich in Luft auflösen würde, wenn er es schaffte, aus dem Gebäude zu gelangen.
Man würde ihn sicherlich niemals finden.
Wir beobachteten auf den Monitoren, was sich als Nächstes abspielte. Breen fuhr mit hohem Tempo die Ausfahrt hinauf. Und dann sahen wir Monk.
Er stand genau vor der Ausfahrt auf dem Fußweg, in jeder Hand hielt er einen Laib Sauerteigbrot.
Stottlemeyer kniff die Augen zusammen. »Ist das etwa Brot?«
»Sieht so aus«, erwiderte ich, während mein Blick zwischen den Monitoren hin und her ging. Einer zeigte Monk, wie er die Ausfahrt versperrte, auf dem anderen war zu sehen, wie Breen auf ihn zuhielt.
»Was zum Teufel macht Monk da?«, brummte Stottlemeyer.
»Er lässt sich jeden Moment von Breen überfahren«, sagte ich.
Der Bentley schoss förmlich auf die Ausfahrt zu, Breen machte keine Anstalten abzubremsen. Eher sah es sogar danach aus, dass er noch einmal Gas gab.
Monk rührte sich nicht vom Fleck. Er stand da wie Clint Eastwood und starrte den heranrasenden Wagen an, während er die Brotlaibe hielt. Sogar Clint hätte in diesem Moment albern und verrückt ausgesehen.
Erst in letzter Sekunde holte Monk aus und schleuderte die Brotlaibe gegen die Windschutzscheibe und sprang zur Seite. Die zerplatzten beim Aufprall und verteilten dickliche Muschelsuppe auf dem Glas, sodass Breen jegliche Sicht genommen war.
Der Bentley schoss aus der Ausfahrt, während Breen blindlings zu lenken versuchte. Im nächsten Moment rammte er eine Reihe von geparkten Wagen auf der anderen Straßenseite, die nun wie sein Bentley schrottreif waren. Die Alarmanlagen in den Fahrzeugen reagierten auf die Stöße und
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