Mr Monk und die Feuerwehr
Rettungswagen anfordern«, mischte Monk sich ein.
Stottlemeyer betrachtete Breen, der sich auf dem Boden wand. »Ja, er hat schreckliche Schmerzen.«
»Ich dachte eigentlich mehr an mich«, sagte Monk und hob seine Hand hoch. Zwar konnte ich die Handfläche nicht sehen, aber Stottlemeyers Gesicht war deutlich im Bild.
»Das ist ein Kratzer, Monk.«
»Leute spucken auf den Fußweg«, beharrte Monk. »Hunde urinieren dorthin. Dieser Kratzer könnte tödliche Folgen haben.«
»Sie haben recht«, entgegnete Stottlemeyer. »Randy, lassen Sie umgehend die Sanitäter herkommen.«
Disher nickte, zog sein Telefon aus der Tasche und erledigte den Anruf.
Der Captain legte einen Arm um Monks Schultern. »Das war gut, Monk. Richtig gut. Die Idee mit der Muschelsuppe war genial.«
»Eigentlich nicht«, gab der zurück und zeigte ihm einen Fleck auf seiner Jacke. »Mein Jackett ist völlig ruiniert.«
23. Mr Monk und das perfekte Zimmer
Während wir auf der Wache unsere Aussagen zu Protokoll gaben, erfuhren Monk und Stottlemeyer, dass sie richtig gelegen hatten. Die Spurensicherung hatte Katzenhaare in Breens Haus und in seinem inzwischen schrottreifen Bentley gefunden, die zu den Haaren der Katzen aus Esthers Haus ebenso passten wie zu denen, die sich an der Kleidung des ermordeten Obdachlosen fanden.
Die Proben wurden für eine DNS-Analyse eingeschickt, aber schon jetzt zweifelte niemand mehr am Ausgang der Untersuchung. Gleichzeitig war ein forensisches Team immer noch damit beschäftigt, die Fingerabdrücke und Fasern zuzuordnen, die sie von der Feuerwehrausrüstung genommen hatten.
Es tat gut, diese Dinge zu wissen, doch was wirklich zählte, war die Tatsache, dass Lucas Breen im Krankenhaus bewacht wurde, damit er keinen Fluchtversuch unternahm, und dass er ohne Hoffnung auf eine Kaution in Haft bleiben würde.
Was Monk, Stottlemeyer und mich anging, waren die Morde an Esther Stoval, Sparky und dem Obdachlosen aufgeklärt.
Wir saßen im Büro des Captains für unsere übliche Abschlussbesprechung zusammen, was Monk, Stottlemeyer und Disher die Gelegenheit gab, sich gegenseitig zu gratulieren, dass sie den Job gut gemacht hatten. Schließlich würde ihnen niemand sonst gratulieren.
»Nach dem heutigen Tag«, meinte der Captain, »sollten wir überlegen, ob Muschelsuppe in Sauerteig nicht als Standardausrüstung in jeden Wagen gehört. Erstens wird damit die Zahl der Verfolgungsjagden deutlich reduziert, zweitens schmeckt es gut.«
Monk lachte nicht über diesen Witz, was vor allem daran lag, dass er gar nicht zuhörte. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, den Suppenfleck mit einem Desinfektionstuch von seiner Jacke zu entfernen, was nicht so einfach war. Zum einen war der Fleck wirklich hartnäckig, zum anderen fiel es Monk schwer, mit seiner Hand über den Stoff zu wischen, die dicker verbunden war als Lucas Breens Hand, obwohl der eine Kugel abbekommen hatte.
»Was ist mit dem Ausschuss, vor dem Sie erscheinen sollen?«, fragte ich Stottlemeyer.
»Der Termin wurde abgesagt. Stattdessen denkt der Deputy Chief jetzt über eine Belobigung nach.«
»Für Sie?«, fragte ich.
Stottlemeyer schüttelte den Kopf und sah zu Disher, der wie gebannt Monks Kampf mit dem Fleck beobachtete. »Für Sie.«
Disher hob den Kopf und wurde prompt rot. »Für mich? Wirklich?«
»Sie haben Monks Leben gerettet, und vor allem haben Sie eine potenziell tödliche Situation beenden können, ohne dass jemand getötet oder schwer verletzt wurde, eingeschlossen der bewaffnete Angreifer.«
Mir gefiel, dass Breen nichts weiter war als ein bewaffneter Angreifer. Wie tief war er doch gefallen!
»Und Sie, Sir?«, fragte Disher. »Sie sollten ein Lob dafür erhalten, dass Sie sich nicht dem politischen Druck eines korrupten Mitglieds der Polizeikommission gebeugt haben.«
»Ich behalte meinen Job, und das genügt mir bereits«, erwiderte Stottlemeyer. »Aufbegehren gegen Vorgesetzte und Starrköpfigkeit zählen nicht zu den Eigenschaften, die das Department fördern möchte.«
»Und was bekommt Mr Monk?«, wollte ich wissen.
»Den Dank und Respekt der gesamten Polizeizentrale«, sagte der Captain.
»Mir würde schon ein guter Fleckentferner genügen«, entgegnete Monk.
Alles in allem war es noch ein guter Tag geworden, deutlich besser als der Vortag – und deutlich besser, als bis zur Halskrause in Abfall zu stehen.
»Können wir den Feuerwehrleuten sagen, wer Sparky ermordet hat?«, fragte ich.
Stottlemeyer nickte.
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