Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat
inzwischen vor.
Sein nächster Weg führte ihn in einen Krankenwagen. Der brachte
ihn ins städtische Krankenhaus. Dabei fühlte er sich gar nicht
krank – ganz im Gegenteil: als gerade Erleuchteter strotzte er nur
so vor Energie.
Kapitel 18 Ja, sag mal
Netto machten sich Illuminati und Mr. T-Cup nach der Unterredung
wieder auf den Weg nach Hause. Dem ging allerdings einiger Unmut
auf Seiten des Abgeordneten voraus. So wollte er natürlich gleich
mehr wissen darüber, was es mit dieser Voraussage aus der Hütte auf
sich hat. Doch die kleine Pyramide konnte – oder wollte – es ihm
nicht sagen.
Ein bisschen stolz war T-Cup allerdings auch darüber, dass er so
eine grosse Aufgabe zu bewältigen hatte. Das einzige Problem sollte
sein, dass er nicht ganz hinter ihr stand. Wie auch? Sah er doch
gar keinen Grund, dass die restliche Bevölkerung unzufrieden sein
könnte mit den gedanklich übermittelten Aufgaben.
Wo Illuminati hin wollte, wusste T-Cup nicht. Aber wieder am
Bahnhof angekommen verabschiedeten sich beide höflich voneinander
und gingen ihrer Wege. T-Cups Weg führte zunächst in Richtung
seiner Wohnung – doch dann überlegte er es sich anders. Er wollte
noch ein wenig sinnieren.
Dazu fuhr er an einen Ort, an dem er dies ohne gefangen in
seiner Existenz in Form von Heim und Wohnung konnte. Ohne an all
das erinnert zu werden, das er sowieso schon wusste. Er fuhr zum
Flughafen.
Flugzeuge flogen zwar um diese Uhrzeit nicht mehr. Doch allein
die blaue Beleuchtung der Landebahn würde ihn schon davor bewahren
wieder in den Alltagstrott zu verfallen. So war es dann
wirklich.
Er setzte sich ans Ende der Landebahn, oder an den Anfang, das
konnte er nicht genau sagen, da ja weder Flugzeuge starteten noch
landeten.
Er sass so dort und schaute sich die Flugfeldmarkierungslichter
an. Aus seiner Perspektive schienen sie fast bis zum Horizont zu
reichen. Er dachte an Tine. Und wie er allein am Flugsteig stand,
da sie ihn noch nicht einmal verabschieden wollte als er aufbrach
zum grossen Apparat.
Es kam ihm unvermittelt die Erinnerung an einen Artikel, den er
neulich in einer Zeitschrift gelesen hatte …
… der Artikel handelte von einer so genannten
Multiversums-Theorie. Danach gäbe es für jede mögliche Entscheidung
und Entwicklung die in der Welt passieren könnte, ein eigenes
Universum. So hatte er es jedenfalls verstanden. Also fliegen in
anderen Universen die Flugzeuge auch nachts, dachte er sich. Doch
hören konnte er nichts. Dabei müssten sie direkt über seinen Kopf
fliegen.
Man kann die Flugzeuge aus den anderen Universen also nicht
hören, folgerte er. Doch der Gedanke blieb erhalten. Wie eine
Sandburg, die sich von den Wellen nicht ganz wegspülen lässt.
Schliesslich stand es in einer Zeitschrift. Zielstrebig flechtete
er die Stimmen, die er damals im Wald und gerade eben in dem alten
Haus gehört hatte, in seinen Gedanken ein.
Dabei kam spontan die Idee heraus, dass die verstärkten Gedanken
aus einem anderen Universum kommen mussten. Dor hatte man zwar
herausgefunden, wie man mit den anderen Universen kommuniziert.
Doch war man gleichzeitig so verantwortungsvoll, den anderen
Universen ihren technologischen Rückstand nicht vor die Nase zu
halten.
Dabei war alles doch ein wenig verspielt, wenig beängstigend.
Man denke nur an die Täuschung mit den Gedankenverstärkern. Aber
auch an das Schausspiel, bei dem man die direkte Mitbestimmung mit
den gedanklich übermittelten Aufgaben zunächst so sehr
unterstützte. Und das Demokratiesystem der Abstimmungsapparate dann
doch wieder den physischen Informationstechniken überlassen zu
wollen.
»Hallo Leute! Könnt ihr mir nicht sagen, wie ich die
Gedankenverstärker schliesslich zu Vergangenheit machen werde?«
Keine Antwort.
»Ich meine, dass ist doch eine ganz schön grosse Aufgabe.«
Nun meinte Mr. T-Cup etwas zu hören. Es klang nach:
»Nicht in dem Ton.« Und: »
Hallo Leute
ist nicht die
richtige Anrede für
die Gruppe
.« Doch ob er das einfach
nur dachte – oder es irgendwie von aussen kam? Er war sich nicht
ganz sicher. Doch beherzigte er es für einen nächsten Versuch:
»Entschuldigen Sie. « Setzte er dieses mal höflicher
an. » Ich wollte fragen, ob Sie mir nicht noch etwas
darüber erzählen könnten?«
Keine Antwort.
»Schliesslich ist Ihnen das doch auch sehr wichtig!« versuchte
er zu appellieren.
Wieder bekam er eine Antwort, von der er nicht sagen konnte ob
er sie sich selbst gegeben hatte. Es war irgendetwas
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