Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat
auf
Suche nach dem Weg zum nächsten Abstimmungsapparat. Im Übrigen
erhielt er ständig Anweisungen: »So Nero, das hat ja schon mal ganz
gut geklappt«, hauchte man ihm ins Ohr, und: »an der nächsten
Kreuzung musst Du nach links.«
Kapitel 20 Keine wirkliche Frage
Der Abstimmungsapparat lag in seiner morgendlichen Unschuld
scheinbar selbstvergessen in der Dämmerung. Hier wurde schon
einiges entschieden. Ob es nur durch den Zufall, der einst mit dem
Anfang des Universums begann, manipulierte Entscheidungen waren.
Oder ob dort Auswüchse des Zufalls – in Form von personifizierten
Sub-Universen – am Werk waren. Der Abstimmungsapparat schien sich
nicht dafür zu interessieren. Wie auch, hatte er doch kein Gehirn.
Und auch sonst keinen Platz, um sich für irgendetwas zu
interessieren.
Gäbe es dieses Interesse, das persönliche Interesse des
Abstimmungsapparats, es würde mit folgendem sein Tagwerk
verrichten: Warum werden die Aufgaben nicht so formuliert, dass
alle darüber einer Meinung sein können?
Nun war es nicht Aufgabe des Apparates, seine Bedienung zu
beurteilen. Doch fehlte eben nur ein Quäntchen, ein kleines
bisschen Gehirn, und er würde sich diese Frage stellen.
Der Apparat – niemand sonst.
Kapitel 21 Ab hier und weiter
Mr. T-Cup und Nero kamen
zufällig
etwa zur selben Zeit
beim Apparat an. Beide ein wenig zu früh um hier schon etwas
ausrichten zu können. T-Cup's offenbare Bestimmung die
Weltbevölkerung davon zu überzeugen, dass hier niemand Gedanken
verstärken kann, schien schwer durchzusetzen. Doch hatte er
immerhin wieder einen klaren Kopf. Was man von Nero nicht eben
behaupten konnte. Nero war drauf und dran, seinem mittlerweile zu
stattlichen Blüte gekeimten Wahn, die Gedankenverstärker seien
entführt oder geklaut worden, von Leuten, die allen Hass und
Blödsinn einzutrichtern versuchen, freien Lauf zu lassen.
In jedem Fall wollten beide irgendwie das Selbe: Die
Gedankenverstärker enttarnen. Wenn auch der eine mit dem Grund, sie
funktionierten nicht, was vollkommen konträr zu allem war, was man
bisher wusste – und der andere mit dem Grund, sie funktionierten
zwar, doch würden sie missbraucht. Was, wie bekannt ist, vollkommen
absurd war.
Wenn man die Programme, die die beiden so abspulten,
dechiffrieren könnte, und sogleich miteinander verrechnen. Es käme
dabei heraus, dass T-Cup bei einem Zusammentreffen mit Nero diesen
zwar irgendwie verstehen könnte. Sich beide vielleicht sogar
verschwören würden. Und ein grosses Finale den Völkern der Erde
beweisen würde, dass dennoch – nun beide gemeinsam –
scheiterten.
Allerdings gab es da Unterstützung von ganz oben. Aber fangen
wir mittendrin an ..
Kapitel 22 Ein beispielhaftes Treffen
.. Abgesehen davon, dass es so oder so ein Ding der
Unmöglichkeit war unangemeldet bis zum Herz des Abstimmungsapparats
vorzudringen. Es würde mit dem Nervenknäuel eines Gehirns, welches
Nero sein eigen nennen musste noch schwieriger, auch nur am Portier
vorbeizukommen. Aber da er ohnehin noch nicht wusste, was er dort
genau wollte, sieht man einmal davon ab, dass er im Prinzip die
Abstimmungsberechtigten – sprich: Alle – davon überzeugen wollte,
dass er gerade den Stein der Weisen gefunden hatte. So konnte er
auch einfach loslegen.
Doch was macht er da?
Er geht erst einmal in das Café um die Ecke um einen Kaffee zu
trinken! Und dort sitzt auch schon Mr. T-Cup, ebenfalls seinen
Koffeinhaushalt ins teuflische Gleichgewicht bringend.
Nero will sich an T-Cup's Tisch setzen. Was sagt man da, wenn
man nicht unhöflich ist? Und Nero wollte nicht unhöflich sein,
machte er doch gerade bloss eine Pause auf dem Weg die Welt ein
bisschen aufzuhellen (geht man davon aus, dass man bei Licht die
wirklich tollen Sachen erleben kann).
Die gute alte Gesellschaftsplatte spielte, als käme sie frisch
aus der Presse. Und was sie spielte, das war das Ergebnis einer
unerträglichen dreiviertel Ewigkeit an Kriegen um Weib, Wein und
Weiterkommen – welche vor allen Dingen für jene unerträglich war,
welche sie erlebt hatten.
Nero musste jetzt nur noch jene Richtung einschlagen, welche
einst immerhin endlich durch den ersten Trampelpfad der
horizontweiten Überlegenheit, später durch die Kreisstrasse der
anerkannten Unterlegenheit, und schliesslich, und auch in diesem
Moment, durch die Autobahn der Freundlichkeit markiert wurde:
»Darf ich mich zu Ihnen setzen?«
Einen so geschichtsträchtigen Satz erkannte T-Cup eigentlich
schon an der
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