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Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Titel: Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Longolius
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Und da dachtet ihr euch, da machen wir eine
Werbung draus!?«
    »Stimmt genau. Aber du wirst es nicht glauben: was unseren
Kollegen erst richtig aus der Bahn geworfen hat war, dass seine
Ex-Freundin plötzlich zu ihm zurück kommt. Sie treffen sich wieder
und sind überglücklich. Doch als er ihr stolz erzählt, dass er
immer nur an sie denken konnte, und sich deshalb bei jedem Treffen
mit anderen Frauen betrinken musste .. hat sie sofort wieder das
Weite gesucht. Und er nimmt das Zeug wieder – oder immer noch. Und
wird bald seinen Job verlieren. Ist das eine dumme
Geschichte?!«
    »Ja, das ist es. Aber erzähl, was macht ihr noch.«
    »Du meinst, für wen wir arbeiten? Wir machen da noch eine Bank:
'Global Player – und das Drehbuch schreibt Erfolg.'«
    Das kann es vielleicht sein. Und doch auch nicht. So sehr sollte
man nicht in die Wirtschaft eingreifen. Banken sind einfach zu
mächtig. Wenn man da nur einer hilft und die anderen verlieren, da
bringt man sich um Kopf und Kragen. »Macht ihr auch etwas ganz
einfaches? So wie Brot?«

Kapitel 4 Erinnerungen werden wach
    Für Brot machte er keine Werbung. Aber für eine Zahnpasta. Die
sollte es werden.
    Der Wissenschaftler erzählt, dass das Interesse für die Arbeit
in der Werbeagentur nicht von Ungefähr kommt. Vielmehr sei es
beruflichen Ursprungs. Seine Entdeckung der Gedankenverstärkung ist
zwar von der Idee eigentlich, vielleicht irgendwie, faszinierend –
doch glaubt Nero kein Wort. Unser Wissenschaftler ist keinesfalls
überrascht.
    »Wir fahren in mein Labor und ich zeige dir wovon ich
spreche.«
    »Jetzt gleich?«
    »Jetzt gleich!«
    Gesagt getan, eine gute Stunde später finden Sie sich auf einer
Liege im Labor ihres Studienfreundes wieder.
    »So, ich werde dir jetzt etwas zum einschlafen geben. Es wirkt
zuverlässig nur für zwei Stunden. Hinterher werde ich dir sagen
können, woran Du gedacht hast, während Du schliefst. Du wirst dann
hoffentlich verstehen warum es wichtig ist, dass das vorerst unter
uns bleibt.«
    Die Behauptung des Wissenschaftlers beinhaltete nichts
geringeres, als dass er alle Menschen des Landes an Ihre
Zahnpastawerbung denken lassen könnte. Er bräuchte dazu lediglich
die Mittel um jeweils für die grossen Städte jemanden als
Gedankenboten auszubilden.
    Nero könne sich sogar selbst aussuchen, wie die Zahnpasta
dargestellt wird. Einzige Bedingung ist, dass das ganze vorerst
streng geheim bleiben müsse.
    Und jetzt werden Sie ziemlich schnell müde. Der alte Freund von
der Universität setzt sich eine komische Haube auf und verbindet
deren Kabel mit einer Maschine. Aus der Dunkelheit erscheinen erste
Bilder. Zunächst verschwommen, schliesslich klar .. und
deutbar …
    … da ist ja .. Julia … .. im Hörsaal? Da vorne, das ist der
Professor. Er malt etwas an die Tafel. Unser Thema heute: 'Aufstieg
und Fall der Reichen' … und eine Skizze. Er zeichnet Pfeile
nach oben, Pfeile nach unten …
    »Der Aufstieg der Reichen kam als man anfing uns zu erzählen was
richtig und falsch sei. Genauer mit dem Hausbau fing der Siegeszug
der Reichen an. Nachdem man uns erst eingeredet hatte, der
Sternenhimmel sei zu kalt und wir müssten uns schützen, nahm man
uns schliesslich die wichtigste Eigenschaft unseres bis dahin
reichen Lebens: das Recht sich frei zu bewegen. Man fesselte uns an
die Häuser um uns besser ausbeuten zu können.«
    Jetzt applaudieren die alle. Und Julia auch.
    »Und damit nicht genug: sobald Zweifel an der neuen Wohnform
aufkamen liess man es regnen. Die perfidesten Möglichkeiten wurden
ausgeschöpft, um das neu entstandene System am Leben zu
halten … «
    Was macht Julia denn da? Sie steht auf und geht nach vorne, nach
vorne zum Professor. Der spricht weiter:
    »… Das System, das unsere Möglichkeiten bis heute so schamlos
beschneidet, dass wir schon nicht mehr wissen, was die
Möglichkeiten alles mal beinhaltet haben. Gab es da nicht früher
noch für alle gleichviel … « Ja aber Julia, du kannst doch
nicht den Professor ausziehen.
    Jetzt steht er da ganz nackt – und sie macht Grimassen.
    Sie geht zur Tafel. Und wischt die Sachen vom Professor weg.
Nimmt die Kreide. Was schreibt die da? 'Nero,
w . i .. ll .. st … D . u …
m . i . c . h .. h . e . i … ' – »Nero, willst du mich
heiraten? «
    Die will mich doch gar nicht heiraten. Und ausserdem ist sie
schon längst verheiratet, schon seit .. über zehn Jahren und ..
jetzt kommt sie zu mir. Aber Moment mal. Ich will hier weg,

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